Beuroner Mönche im Klosterkreuzgang

Wir Mönche

„Das geistliche Leben und die Gemeinschaft stehen im Vordergrund.“

Wie ist das eigentlich, als Mönch in einem der malerischsten Klöster Europas zu leben, zu arbeiten und zu beten? Unser Erzabt Tutilo Burger OSB hat sich dieser Frage in einem kleinen Interview gestellt.

Erzabt Tutilo Burger OSB
Erzabt Tutilo Burger OSB
im Interview

Wie ist das eigentlich, als Mönch in einem der malerischsten Klöster Europas zu leben, zu arbeiten und zu beten?

Erzabt Tutilo Burger OSB: Es ist sehr schön, das sage ich gerne gleich am Anfang. Wir Mönche sind hier mittendrin in der herrlichen Landschaft des Oberen Donautals. Unsere unmittelbar an der engsten Stelle des Tals gelegene Klosteranlage ist gewissermaßen ein atmosphärisches und geistliches Herzstück dieser Landschaft.

Zudem treffen wir auf sehr viel positive Resonanz. Wenn Menschen in unser Kloster kommen, sind die einen ganz begeistert von dem für sie unerwarteten Barock-Stil unserer Abteikirche. Die anderen interessieren sich intensiv für die zum Ende des 19. Jahrhunderts hier entstandene religiöse Kunst der Beuroner Schule.

Gibt es eine besondere Beuroner Prägung des benediktinischen Lebens?

Erzabt Tutilo Burger OSB: Das ist nicht ganz leicht zu beantworten. Denn unser Leben als Benediktiner unterscheidet sich in seinen Abläufen formal überhaupt nicht von dem unserer Mitbrüder in anderen Benediktiner-Klöstern. Wir leben alle nach derselben Regel. Aber wir in Beuron unterscheiden uns natürlich in dem, was wir tun. Durch unsere Arbeit. Etwa im Beuroner Kunstverlag.

Eigentlich geht es uns Mönchen jedoch nicht in erster Linie darum, was uns von anderen unterscheidet. Es geht darum, wie wir die Dinge tun, die wir tun. Das geistliche Leben, die Gemeinschaft und das menschliche Miteinander stehen für uns Mönche klar im Vordergrund.

Hat sich das Leben im Kloster in den letzten Jahrzehnten stark verändert?

Erzabt Tutilo Burger OSB: Wir sind weniger geworden. Das ist ein spürbarer Unterschied. Dem Miteinander kommt das wiederum zugute. Wir kennen uns gegenseitig besser. Die allgemeine Stimmung ist daher persönlicher als zu früheren Zeiten, in denen hier noch etliche Mönche mehr lebten. Zurzeit haben wir übrigens einen Postulanten. Er ist jetzt seit einigen Monaten im Kloster und möchte auf jeden Fall bleiben. Auf Neudeutsch könnte man also sagen: Läuft bei uns.