Benediktinisch leben
Benediktinisch leben? Das geht nach Benedikt von Nursia am besten mit anderen zusammen. Im Konvent, der Klostergemeinschaft von Beuron, leben heute rund 30 Mönche. Geleitet wird das Kloster vom Abt, der in Beuron den Ehrentitel „Erzabt“ trägt. Die einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft sind unterschiedlichen Alters, verschiedener Herkunft und bringen ihre je eigenen Begabungen mit. Die Aufgaben und Dienste, welche die Mönche für Kloster und Welt wahrnehmen, dienen nach der Weisung des heiligen Benedikt dem einen Ziel:
„dass in allem Gott verherrlicht werde“
Wie in allen Benediktinerklöstern so prägt auch in Beuron der Geist der Regula Benedicti (RB) das gemeinschaftliche Leben. Der heilige Benedikt von Nursia (+ um 560) hat diese Lebensregel für seine Klostergemeinschaft verfasst. Die Klostergemeinschaft von Beuron will inmitten von Orientierungslosigkeit, Unrast und Sinnleere, die das Leben vieler Menschen auch heute prägen, einen alternativen Weg gehen; dieser Weg ist zugleich einfach und anspruchsvoll: Lernen, wie es geht, Gott zu suchen und zu entdecken – in der Stille, in der geistlichen Auseinandersetzung, im Gottesdienst; mittendrin in Begegnungen, im menschlichen Miteinander und im ganz alltäglichen Tun. Die Beuroner Mönche folgen dabei der Weisung ihres Ordensvaters, der Menschen Orientierung geben will bei ihrer Suche nach einem sinnvollen Leben:
„Höre, mein Sohn …!“
Auch heute wagen Menschen in Beuron das Leben im Kloster. Sie wollen die Frohe Botschaft Jesu, das Evangelium, konkret in die Tat umsetzen und – wie es im Vorwort zur Benediktsregel heißt:
„unter der Führung des Evangeliums SEINE Wege gehen…“
Die Liturgie des Stundengebets und der Eucharistiefeier sowie die Aufnahme von Gästen sind wesentliche Aufgaben der Beuroner Benediktiner. Die Mönche sind unter anderem als Handwerker, Theologen, Seelsorger und Exerzitien- und Kursleiter tätig.
Das Kloster Beuron ist eine Welt für sich. Die Mönche isolieren sich aber nicht. Weil sie sich darum bemühen, aufmerksam achtzugeben und hinzuhören, haben sie auch denen draußen etwas zu sagen zu Glauben und Leben; sie haben eine Botschaft für die Kirche und die Welt von heute. Vielen fragenden und suchenden Menschen sind sie Gesprächspartner. Mit einem eigenen Angebot an Vorträgen, Besinnungs- und Meditationstagen, Kursen und Seminaren melden sie sich zu Wort.
Komm und sieh!
Das Leben nach der Weisung des heiligen Benedikt stellt auch für Menschen heute eine echte Alternative dar. Das möchten die Beuroner Benediktiner als Einzelne und als Gemeinschaft für suchende Menschen aufscheinen lassen. Mönchsein ist nichts anderes als der konkrete Versuch, heute als Christ zu leben. Junge Männer, die auf der Suche nach ihrer Berufung und dem Sinn für ihr Leben sind, sind eingeladen, das Leben im Benediktinerkloster kennenzulernen und den eigenen Fragen im klösterlichen Rhythmus von ora et labora, von Gebet und Arbeit, in der Stille, im Gespräch und in der Begegnung mit anderen nachzugehen.