10. Februar
Hl. Scholastika
Jungfrau
Gedenktag
Über Scholastika haben wir
Nachrichten nur durch den legendären Bericht des Papstes Gregor d. Gr.
Scholastika war eine Schwester des hl. Benedikt und wohnte als gottgeweihte
Jungfrau nicht weit vom Kloster Monte Cassino. Einmal im Jahr besuchte sie
ihren Bruder zu einem geistlichen Gespräch. Das Letzte dieser Gespräche ist
bemerkenswert, dass es bis in die Nacht hinein verlängert wurde; Scholastika
hat den Bruder dazu gezwungen, indem sie durch ihr Gebet ein plötzliches
Gewitter bewirkte, das ein Verlassen des Hauses unmöglich machte. Scholastika
„war mächtiger, weil sie die größere Liebe hatte“, sagt Gregor. Drei Tage
später sah Benedikt die Seele seiner Schwester in Gestalt einer Taube zum
Himmel aufsteigen. Ihren Leib ließ er in dem Grab beisetzen, das für ihn selbst
bestimmt war.
Commune-Texte:
Messformulare für Jungfrauen
oder für
Ordensleute
Schriftlesungen für Jungfrauen
oder für heilige Frauen (Ordensleute)
Tagesgebet
Erhabener Gott,
wir begehen
das Gedächtnis der heiligen Jungfrau Scholastika.
Lass uns nach ihrem Beispiel
dir stets in aufrichtiger Liebe dienen
und gewähre uns in deiner Güte
einst einen seligen Heimgang zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Siegel ist ein kostbarer persönlicher Besitz, den man auf keinen
Fall preisgibt. In alter Zeit trug man das Siegel an einer Schnur um den Hals
oder als Ring am Finger oder auch als Armspange. Auf ähnliche Weise möchte auch
die Liebende, die in diesem Lied spricht, ganz und endgültig das Eigentum des
Geliebten sein. Würde man sie nach dem Warum ihrer Liebe fragen, so käme,
vielleicht nach einigen vorläufigen und hilflosen Antworten, zuletzt doch wohl
diese Antwort: Weil er mich liebt. Auch für den Menschen, der an Christus
glaubt und seine Nähe sucht, gibt es keinen stärkeren Beweggrund als diesen:
Weil er mich liebt; weil er mich zuerst geliebt hat, als ich noch gar nicht
liebens-würdig war (vgl. 1 Joh 4,10; Röm 5,5; Offb 1,5). - „Nimm mich an,
Herr ... und ich werde leben“: dieser Psalmvers, der seit alter Zeit bei der
Jungfrauenweihe gesungen wird, bittet im Grunde um das Gleiche wie die Braut im
Hohenlied: „Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen
Arm!“ - Dtn 11,18; Spr 3,3; Jer 31,33; Mt 13,44-46.
ERSTE Lesung |
Hld 8, 6-7 |
Stark wie der Tod ist die Liebe
Lesung
aus dem Hohenlied
6Leg
mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Stark wie der
Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt. Ihre Gluten
sind Feuergluten, gewaltige Flammen.
7Auch
mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen; auch Ströme schwemmen sie nicht
weg. Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses, nur verachten
würde man ihn.
Antwortpsalm |
Ps 148 (147), 1-2.11-12.13-14 (R: vgl. 12a.13a) |
R Ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, |
(GL neu 79,1) |
lobt den Namen des Herrn! - R |
Im Jahreskreis: |
(Oder: Halleluja.) |
1 Lobet den Herrn vom Himmel her, |
VII. Ton |
lobt ihn in den Höhen!
2 Lobt ihn, all seine Engel,
lobt ihn, all seine Scharen! - (R)
11
Lobt ihn, ihr Könige der Erde und alle
Völker,
ihr Fürsten und alle Richter auf
Erden,
12 ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen,
ihr Alten mit den Jungen! - (R)
13 Loben sollen sie den Namen des Herrn;
denn sein Name allein ist erhaben,
seine Hoheit strahlt über Erde und
Himmel.
14 Seinem Volk verleiht er Macht,
das ist ein Ruhm für all seine
Frommen,
für Israels Kinder, das Volk, das ihm
nahen darf.
R Ihr
jungen Männer und auch ihr Mädchen,
lobt den Namen des Herrn!
Im
Jahreskreis:
(Oder: Halleluja.)
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 14, 23 |
(Halleluja. Halleluja.)
(So spricht der Herr:)
Wer
mich liebt, hält fest an meinem Wort.
Mein
Vater wird ihn lieben, und wir werden bei ihm wohnen.
(Halleluja.)
Zum Evangelium Wer einen Gast in sein
Haus aufnimmt, scheint zunächst der Gebende zu sein, in Wirklichkeit aber ist
er der Empfangende, der Beschenkte. Das war schon bei Abraham deutlich (Gen 18)
und erscheint in der Lehrerzählung von Maria und Marta noch klarer. Jesus lässt
sich bewirten, aber „nur eines ist notwendig“: die Gabe, die er bringt und die
er selber ist. Jesus ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um
zu dienen (Mt 20,28); er dient uns mit seinem Wort und mit seinem Leben, das
er für uns als Lösepreis gibt. Sein Wort hören und aufnehmen, das ist das eine
Notwendige, und das hat auch Marta getan. In der christlichen Überlieferung
gilt Marta, die gastliche Hausfrau, als Vertreterin des tätigen Menschen im
Gegensatz zum kontemplativen, „beschaulichen“ Menschen, den Maria darstellt. Es
wäre aber kaum im Sinn des Evangeliums, wollte man die beiden Lebensformen als
Gegensätze gegeneinander ausspielen. Jesus, der müde Wanderer, kam gern in das
Haus der beiden Schwestern; er ist auch heute auf den Dienst beider angewiesen.
- Joh 11,1; 12,1-3; 1 Tim 5,10.
Evangelium |
Lk 10, 38-42 |
Marta nahm ihn freundlich auf. - Maria hat das Bessere gewählt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit
38kam
Jesus in ein Dorf, und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich
auf.
39Sie
hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und
hörte seinen Worten zu.
40Marta
aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und
sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir
allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!
41Der
Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.
42Aber
nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht
genommen werden.
Fürbitten
Zu
Jesus Christus, der die Menschen in die vollkommene Nachfolge ruft, wollen wir
beten:
Lehre
die Christen, Gebet und Arbeit miteinander zu verbinden.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Dränge
die Regierenden, das Wohlergehen aller Völker zu fördern.
Tröste
die Trauernden, und weise den Irrenden den rechten Weg.
Leite
uns an, die Stille zu suchen, damit wir deine Nähe erfahren können.
Gütiger Gott, du lässt dich von denen finden, die nach dir suchen. Erhöre
unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.