26. November
Hl. Konrad und Hl.
Gebhard
Bischöfe
K o n r a d soll aus dem Grafengeschlecht der Welfen stammen. Dann ist er der Sohn
Heinrichs, des Grafen von Altdorf, des Gründers der Abtei Weingarten. Konrad
erhielt seine Ausbildung in St. Gallen und Konstanz. 934 wurde er in Anwesenheit
seines Freundes, des Bischofs Ulrich von Augsburg, zum Bischof von Konstanz
gewählt. Er war ein frommer und tüchtiger Bischof. Sein ganzes Privatvermögen
stellte er in den Dienst der Kirche und der Armen. Dreimal machte er die
mühsame Wallfahrt ins Heilige Land. 948 weihte er die erste Kirche von
Einsiedeln ein. Nach mehr als vierzigjähriger Amtszeit starb Konrad am 26.
November 975.
G e b h a r d, Sohn des Grafen Ulrich von Bregenz, erhielt, wie vor ihm Konrad, an der
Konstanzer Domschule seine Ausbildung. Er wurde 979 Bischof von Konstanz und
bemühte sich als solcher, der armen Bevölkerung des Schwarzwalds zu helfen. Er
starb am 27. August 995 und wurde in seiner Stiftung Petershausen bei Konstanz
begraben.
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
Schriftlesungen für Hirten der
Kirche
Tagesgebet
Gott,
du hast die heiligen Bischöfe
Konrad und Gebhard
mit dem Geist der Wahrheit und der Liebe erfüllt
und ihnen die Sorge für dein Volk anvertraut.
Lass uns aus ihrem Geist leben
und ihre Hilfe erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung In den Wundern der Natur und im Gang der Geschichte zeigen sich Gottes
Weisheit und Macht. Vom „Lob der Väter Israels“ (Sir 44-50) enthält die heurige
Lesung den Anfang, in dem die „Väter“ Israels, das heißt die großen Männer
vergangener Zeiten, gerühmt werden, noch ohne dass einzelne Namen genannt sind.
Später werden Patriarchen, Propheten, Priester und Könige namentlich
aufgeführt. Größe und Macht, Ruhm und Namen, alles hat Gott ihnen gegeben (44,2). Und sie waren „ehrwürdige Männer“ (44,10), die ihre Aufgabe begriffen und
erfüllt haben. Dass sie nur in der Erinnerung der Späteren fortleben, mag dem
christlichen Leser wenig scheinen. Das Alte Testament hatte über das persönliche
Fortleben nach dem Tod noch keine klare Vorstellung. Andeutungsweise wird in
44,10 immerhin gesagt, dass die Hoffnung dieser ehrwürdigen Männer nicht vergehen
wird. - 1 Makk 2,51-64.
ERSTE Lesung |
Sir 44, 1-2.3b-4.7.10.14-15 |
Sie sind die ehrwürdigen Männer, deren Hoffnung nicht vergeht
Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach
1Die
ehrwürdigen Männer will ich preisen, unsere Väter, wie sie aufeinander folgten.
2Viel
Ehre hat der Höchste ausgeteilt, viel von seiner Größe, seit den Tagen der
Vorzeit:
3bMänner,
die berühmt waren durch ihre Macht; die Rat erteilten durch ihre Einsicht, die
prophetisch alle Dinge erschauten;
4Fürsten
des Volkes wegen ihrer Klugheit, angesehen wegen ihres Scharfsinns; redekundig
durch ihre Kenntnis der Schriften, Lehrer von Sinnsprüchen durch ihre
Lebenserfahrung;
7Sie
alle waren geehrt zu ihrer Zeit, und ihr Ruhm blühte in ihren Tagen.
10Jene
aber sind die ehrwürdigen Männer, deren Hoffnung nicht vergeht.
14Ihr
Leib ist in Frieden bestattet, ihr Name lebt fort von Geschlecht zu Geschlecht.
15Von
ihrer Weisheit erzählt die Gemeinde, ihr Lob verkündet das versammelte Volk.
Antwortpsalm |
Ps 40 (39), 2 u. 4ab.7-8.9-10.11.12 u. 17cd (R: 9a) |
R Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude. - R |
(GL neu 624, 5) |
2 Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. |
V. Ton |
Da neigte er sich mir zu und hörte
mein Schreien.
4ab Er legte mir ein neues Lied in den Mund,
einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. - (R)
7 An Schlacht- und Speiseopfern hast du
kein Gefallen.
Brand- und Sündopfer forderst du nicht.
Doch das Gehör hast du mir
eingepflanzt;
8 darum sage ich: Ja, ich komme.
In dieser Schriftrolle steht, was an
mir geschehen ist. - (R)
9 Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht
mir Freude,
deine Weisung trag‘ ich im Herzen.
10 Gerechtigkeit verkünde ich in großer
Gemeinde,
meine Lippen verschließe ich nicht;
Herr, du weißt es. - (R)
11 Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im
Herzen,
ich spreche von deiner Treue und
Hilfe,
ich schweige nicht über deine Huld und
Wahrheit
vor der großen Gemeinde. - (R)
12 Du, Herr, verschließ mir nicht dein
Erbarmen,
deine Huld und Wahrheit mögen mich
immer behüten!
Die dein Heil lieben, sollen immer
sagen:
Groß ist Gott der Herr. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der gute Hirt.
Ich
kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Zum Evangelium In Kapitel 9,1-6 hat
Lukas von der Aussendung der Zwölf berichtet. Inzwischen hat Jesus seine
Tätigkeit in Galiläa abgeschlossen und ist auf dem Weg nach Jerusalem. Die Zeit
drängt, und die Ernte ist groß (10,2). „Ernte“ ist in der Sprache der Bibel
ein Bild für das endzeitliche Gericht Gottes über die Völker. Dass sich die
Mission auf alle Völker ausdehnt, darauf weist die Zahl 70 hin; ihr liegt wohl
die Vorstellung zugrunde, dass es in der Welt 70 nichtjüdische Völker gibt
(vgl. Gen 10). Jesus, der den Weg des Gottesknechtes geht, weiß sich zu allen
Völkern gesandt (vgl. Jes 42,6; 49,6). Die Aussendungsrede (Lk 10,2-11) gibt
Anweisungen über die Ausrüstung der Missionare und über ihr Verhalten in den
Häusern und Ortschaften. Eine doppelte Tätigkeit wird den Jüngern aufgetragen:
die Tat und das Wort (Wunder und Verkündigung). Beide sind Fortsetzung der
Tätigkeit Jesu selbst, Zeichen, die nicht übersehen werden können. Daher am
Schluss das Drohwort gegen die ungläubigen Städte. - Zu 10,2 („Ernte“): Joel
4,12-13; Jes 9,1-12; Hos 6,11; Mt 9,37-38; Joh 4,35-36. - Zu 10,3-9: Mt
10,7-16; Lk 9,3-5; 22,35; 2 Kön 4,29; Mk 6,8-11; 1 Tim 5,18; Apg 13,51.
Evangelium |
Lk 10, 1-9 |
Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Lukas
1In
jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in
alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.
2Er
sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet
also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
3Geht!
Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
4Nehmt
keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!
5Wenn
ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!
6Und
wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht,
auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
7Bleibt
in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat
ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
8Wenn
ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.
9Heilt die
Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.
Fürbitten
Im
fürbittenden Gebet wenden wir an uns Jesus Christus, der seinem Volk beisteht:
Für die Christen im Erzbistum Freiburg: dass sie sich von deinem Wort
leiten lassen. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die Politiker: dass sie für den Auftrag der Kirche Verständnis haben
und mit den Hirten der Kirche zusammenarbeiten: (Stille)
Christus, höre uns.
Für
alle, deren Glaube bedroht ist: dass sie ihn neu schätzen lernen. (Stille) Christus, höre uns.
Für
unsere Verstorbenen: dass du sie aufnimmst in dein Reich. (Stille) Christus, höre uns.
Allmächtiger Gott, in den Bischöfen Konrad und Gebhard hast du deinem
Volk heilige Hirten gegeben. Auf ihre Fürbitte führe uns in die Gemeinschaft
der Heiligen durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.