5. April
Hl. Vinzenz Ferrer
Ordenspriester, Bußprediger
Vinzenz, geboren um
1350 in Valencia, wurde Dominikaner, Lehrer der Philosophie und Theologie und
ein großer Bußprediger. In der damaligen abendländischen Kirchenspaltung stand
Vinzenz seit 1379 auf Seiten der Päpste von Avignon (Klemens VII., Benedikt
XIII). Von 1399 bis 1409 reiste er als Bußprediger durch Spanien,
Südfrankreich, die Schweiz und Oberitalien. Von 1414 an (Konzil von Konstanz)
rückte er von dem Gegenpapst Benedikt XIII. ab und arbeitete für die Einheit
der Kirche. Auf einer neuen Predigtreise durch Frankreich starb er am 5. April
1419 in Vannes in der Bretagne. - Vinzenz war ein Gottesmann, für den nichts
unmöglich schien. Nach einer Lebensbeschreibung soll er sogar die Damen von Ligurien
dazu bewogen haben, auf ihre verrückten Haarfrisuren zu verzichten. Das sei
„das größte seiner Wunder“ gewesen, heißt es in der Lebensbeschreibung.
Commune-Texte:
Messformulare für Glaubensboten
Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten)
oder für heilige Männer
(Ordensleute)
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
du hast deiner Kirche
im heiligen Vinzenz Ferrer
einen machtvollen Prediger geschenkt,
der Jesus Christus
als den kommenden Richter verkündet hat.
Gib, dass wir deinem Sohn freudig entgegengehen
und ihn als unseren König schauen,
wenn er in Herrlichkeit wiederkommt,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung In 2 Tim 4,1-8 wird der mahnende Teil dieses Briefes abgeschlossen mit
dem Hinweis auf die bevorstehende Rechenschaft. Der Apostel selbst kann auf ein
großes und erfülltes Leben zurückblicken; er hat dem die Treue gehalten, der
ihn berufen hat und der sein Richter sein wird. Treue wird, mehr als alles
andere, von dem erwartet, dem in der Kirche Führung und Verantwortung
übertragen sind. Treu sein heißt aber nicht nur, unbeweglich auf dem
Überlieferten (oder dem, was man dafür hält) beharren; es verlangt, dass man
zur rechten Zeit das rechte Wort sagt, nüchtern für die „gesunde Lehre“ eintritt,
gleich ob sie gern oder ungern gehört wird; dass man die Gegenwart ernst nimmt
und für die Zukunft lebt. Die Zukunft aber heißt Christus. Ob wir „sehnsüchtig
auf sein Erscheinen warten“ (4,8), daran können wir ermessen, wie es um
unseren Glauben und unsere Treue steht. - In diesem Abschiedswort richtet sich
der Apostel zunächst an die Amtsträger in der Kirche; es ist aber klar, dass
das Gesagte von jedem Christen gilt. - Zu 4,1-2: Apg 10,42; Röm 14,9-10; 1
Petr 4,5; Apg 20,31. - Zu 4,3-5: 1 Tim 4,1.7; Tit 1,14; 2 Tim 1,8.12; 2,8-13.
ERSTE Lesung |
2 Tim 4, 1-5 |
Verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus
Mein Sohn!
1Ich
beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der
Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich:
2Verkünde
das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht,
tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung.
3Denn
es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern
sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln;
4und
man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien
zuwenden.
5Du
aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium,
erfülle treu deinen Dienst!
Antwortpsalm |
Ps 40 (39), 2 u. 4ab.7-8.9-10 (R: vgl. 8a.9a) |
R Mein Gott, ich komme; |
(GL 170,1) |
deinen Willen zu tun macht mir Freude. - R |
2 Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. |
II. Ton |
Da neigte er sich mir zu und hörte
mein Schreien.
4ab Er legte mir ein neues Lied in den Mund,
einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. - (R)
7 An Schlacht- und Speiseopfern hast du
kein Gefallen,
Brand- und Sündopfer forderst du
nicht.
8 Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt;
darum sage ich: Ja, ich komme.
In dieser Schriftrolle steht, was an
mir geschehen ist. - (R)
9 Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht
mir Freude,
deine Weisung trag‘ ich im Herzen.
10 Gerechtigkeit verkünde ich in großer
Gemeinde,
meine Lippen verschließe ich nicht;
Herr, du weißt es.
R Mein
Gott, ich komme;
deinen Willen zu tun macht mir Freude.
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Lk 21, 36 |
(Halleluja. Halleluja.)
Wacht
und betet allezeit,
damit
ihr hintreten könnt vor den Menschensohn.
(Halleluja.)
Zum Evangelium Wir wissen nicht, wann
die Zeit dieser Welt zu Ende gehen wird, und es ist besser, wir wissen es
nicht. Das Lukasevangelium rechnet mit einer langen Wartezeit; vielleicht kommt
er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache (12,38). Wichtig ist für uns zu
wissen, dass dieses Ereignis am Ende (oder vielleicht richtiger: nach dem Ende)
der gegenwärtigen Geschichte nicht (nur) eine Katastrophe sein wird, sondern
die entscheidende Offenbarung Jesu als Menschensohn und Weltenrichter. Nicht es
kommt, sondern er kommt. Das Bildwort in 12,35 vom Gürtel, den man nicht
ablegen soll, und von der brennenden Lampe mahnt uns zur Wachsamkeit. Der
Zeitpunkt ist ungewiss; in jedem Augenblick kann der Herr kommen und bei uns
anklopfen. Die Mahnung gilt der ganzen Jüngergemeinde, sie gilt aber auch jedem
Einzelnen. Sie gilt, wenn wir die Fortsetzung bei Lk hinzunehmen (Lk 12,41-44), vor allem denen, die in der Gemeinde und in der Welt Verantwortung
tragen. - 1 Petr 1,13; Mt 24,42-44; Mk 13,33-36; Offb 3,20; Lk 22,27; Joh
13,4-5.
Evangelium |
Lk 12, 35-40 |
Haltet auch ihr euch bereit!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
35Legt
euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!
36Seid
wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit
ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.
37Selig
die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er
wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.
38Und
kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach -
selig sind sie.
39Bedenkt:
Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er
verhindern, dass man in sein Haus einbricht.
40Haltet
auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr
es nicht erwartet.
Fürbitten
Jesus
Christus hat für die Einheit seiner Jünger gebetet. Ihn bitten wir voll
Vertrauen:
Behüte
unseren Papst, und segne sein Wirken für die Einheit der Kirche.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Hilf
uns, Spannungen zu überwinden und Streitigkeiten beizulegen.
Rufe
alle Christen zur Umkehr, und versöhne sie mit dem Vater.
Mach
uns bereit, nach deinem Willen zu leben.
Heiliger Gott, auf die Fürbitte des heiligen Vinzenz Ferrer ermutige uns,
den Versuchungen zum Bösen zu widerstehen durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.