DIENSTAG DER 6. OSTERWOCHE
Eröffnungsvers |
Offb 19, 6-7 |
Der Herr ist König geworden, Gott, der Herrscher
des Alls!
Wir wollen uns freuen und jubeln
Und ihm allein die Ehre erweisen. Halleluja.
TAGESGEBET
Allmächtiger Gott,
lass die österliche Freude in uns fortdauern,
denn du hast deiner Kirche
neue Lebenskraft geschenkt
und die Würde unserer Gotteskindschaft
in neuem Glanz erstrahlen lassen.
Gib, dass wir den Tag der Auferstehung
voll Zuversicht erwarten
als einen Tag des Jubels und des Dankes.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung In Philippi hatte Paulus
eine Sklavin von dämonischer Besessenheit befreit. Ihre Herren hatten durch die
Wahrsagerei ihrer Sklavin viel Geld verdient und fühlten sich durch ihre
Heilung geschädigt. Es war nicht schwer, das Volk gegen die fremden Prediger
aufzuhetzen (16,16-21). Die Erzählung von ihrer wunderbaren Befreiung trägt
legendäre
Züge; sie klingt deutlich an die Befreiung des Petrus an (Apg 12,3-19). Damit
ist aber nicht gesagt, dass die Geschichte frei erfunden ist; immer wieder
erfährt Paulus die Hilfe dessen, der ihn in seinen Dienst genommen hat. Und
auch wenn er gefesselt ist, bleibt das Wort Gottes frei und nimmt seinen Weg.
Der Erfolg der christlichen Mission hängt nicht von Machtpositionen ab, sondern
ganz allein von der Kraft Gottes und vom Glaubensmut seiner Boten. Glaube weckt
Glauben. Der Glaube aber fragt auch sogleich: „Was muss ich tun, um gerettet zu
werden?“ (16,30; vgl. 9,5-6). Der Glaube macht frei zur Freude und zur Tat
der Liebe.
Phil 1,30; 1 Thess 2,2; 2 Kor 6,4-10; 11,25.
ERSTE Lesung |
Apg 16, 22-34 |
Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden,
du und dein Haus
Lesung aus der Apostelgeschichte
In
jenen Tagen
22erhob sich das Volk von Philippi gegen Paulus und Silas, und die obersten
Beamten ließen ihnen die Kleider vom Leib reißen und befahlen, sie mit Ruten zu
schlagen.
23Sie ließen ihnen viele Schläge geben und sie ins
Gefängnis bringen; dem Gefängniswärter befahlen sie, sie in sicherem Gewahrsam
zu halten.
24Auf diesen Befehl hin warf er sie in das innere
Gefängnis und schloss zur Sicherheit ihre Füße in den Block.
25Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen
Loblieder; und die Gefangenen hörten ihnen zu.
26Plötzlich begann ein gewaltiges Erdbeben, so dass
die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Mit einem Schlag sprangen die Türen
auf, und allen fielen die Fesseln ab.
27Als der Gefängniswärter aufwachte und alle Türen des
Gefängnisses offen sah, zog er sein Schwert, um sich zu töten; denn er meinte,
die Gefangenen seien entflohen.
28Da rief Paulus laut: Tu dir nichts an! Wir sind alle
noch da.
29Jener rief nach Licht, stürzte hinein und fiel
Paulus und Silas zitternd zu Füßen.
30Er führte sie hinaus und sagte: Ihr Herren, was muss
ich tun, um gerettet zu werden?
31Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du
wirst gerettet werden, du und dein Haus.
32Und sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus das
Wort Gottes.
33Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch
ihre Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen.
34Dann führte er sie in seine Wohnung hinauf, ließ
ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum
Glauben an Gott gekommen war.
Antwortpsalm |
Ps 138 (137), 1-2b.2c-3.7c-8 (R: vgl. 7d) |
R Herr, deine Rechte hat mir geholfen. - R |
(GL neu 665,1 oder 444) |
Oder: | |
R Halleluja. - R | |
1 Ich will dir danken aus ganzem Herzen, |
V. Ton |
dir vor den Engeln singen und spielen;
2ab ich will mich niederwerfen zu deinem
heiligen Tempel hin
und deinem Namen danken für deine Huld
und Treue. - (R)
2cd Denn du hast die Worte meines Mundes gehört,
deinen Namen und dein Wort über alles
verherrlicht.
3
Du hast mich erhört an dem Tag, als ich
rief;
du gabst meiner Seele große Kraft. - (R)
7cd Du streckst die Hand aus gegen meine
wütenden Feinde,
und deine Rechte hilft mir.
8
Der Herr nimmt sich meiner an.
Herr, deine Huld währt ewig.
Lass nicht ab vom Werk deiner Hände! - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 16, 7.13 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
werde den Geist der Wahrheit zu euch senden.
Er
wird euch in die ganze Wahrheit führen.
Halleluja.
Zum Evangelium Die
Aussagen von Joh 15,26-27 über den Heiligen Geist, den „Beistand“ (Paraklet),
werden im zweiten Teil des heutigen Evangeliums weitergeführt (V. 8-11). „Er
wird Zeugnis für mich ablegen“, hörten wir in 15,26: „er wird die Welt
überführen“, heißt es in 16,8. Jesus weist auf ein Gericht hin, das in der
Welt und über die Welt stattfinden wird: über die Welt, die Jesus abgelehnt und
umgebracht hat, damals und immer. Der Prozess Jesu scheint hoffnungslos
verloren. Wie wird der Heilige Geist gegen diese Welt auftreten, um sie
anzuklagen und ihre Schuld zu beweisen (das ist der Sinn von „überführen“)? Er
wird die Welt nicht überzeugen (dann wäre sie nicht mehr „Welt“), aber die
Jünger werden durch das Kommen und Wirken des Heiligen Geistes begreifen, dass
die Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes auf der Seite Jesu stehen. Dann wird auch
ihre Trauer über den Weggang Jesu (V. 5-7) vorbei sein; sein Weggehen ist ja
die Voraussetzung für sein Kommen im Heiligen Geist. - Joh 13,33.36; 8, 24; 1
Petr 2,23; Apg 2,32-33; Joh 7,39.
Evangelium |
Joh 16, 5-11 |
Wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
5Jetzt gehe ich zu dem, der mich gesandt hat,
und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du?
6Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich
euch das gesagt habe.
7Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für
euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht
zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.
8Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und
aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist;
9Sünde: dass sie nicht an mich glauben;
10Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich
nicht mehr seht;
11Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet
ist.
FÜRBITTEN
Jesus
Christus gelangte durch Leid und Tod in seine Herrlichkeit. Zu ihm rufen wir:
Bewahre
der Kirche die österliche Freude.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Führe
die Regierenden zu gerechten Entscheidungen.
Lass
die Trauernden deine Nähe erfahren.
Erneuere
unsere Zuversicht, in deine Herrlichkeit zu gelangen.
Allmächtiger Gott, du erhörst uns, wenn wir zu dir rufen. Steh uns bei durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
GABENGEBET
Herr, unser Gott,
gib, dass wir dir allzeit danken
durch die Feier der österlichen Geheimnisse.
In ihnen führst du das Werk der Erlösung fort,
mache sie für uns
zur Quelle der unvergänglichen Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen für die
Osterzeit
Kommunionvers |
Vgl. Lk 24, 46.26 |
Christus musste leiden und von den Toten auferstehen
und dadurch in seine Herrlichkeit eintreten.
Halleluja.
SCHLUSSGEBET
Gütiger Gott,
durch das Werk der Erlösung
hast du unsere Schuld getilgt
und uns deine Gnade geschenkt.
Die Feier der Geheimnisse Christi
stärke uns in diesem Leben
und schenke uns die ewige Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Die Kirche, die bleibende Gemeinde der Jünger, ist sich dessen bewusst, dass sie
von ihren ersten Jugendtagen an vom Geschenk des Geistes berührt ist. Mag auch
dieses Geschenk und diese Jugend des Geistes durch die Geschichte hin oft getrübt
worden sein, mag das von oben und innen drängende Leben im spröden Stoff des
irdisch-menschlichen Lebens oft in allzu einseitige Gestalten hineingedrängt
worden sein, mag es selbst gekommen sein, dass Erfahrung und Leben des Geistes
zuzeiten wie versiegt erschienen: die Kirche wäre doch überhaupt nicht mehr
Kirche, wenn die Jugendkraft des Geistes in ihrem innersten Grunde nicht doch
irgendwo lebendig geblieben wäre“ (Bernhard Welte).