SAMSTAG DER 7.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Herr,
unser Gott.
Junge
und alte Menschen,
einfache
und kluge,
erfolgreiche
und solche, die sich schwer tun,
hast
du hier zusammengeführt als deine Gemeinde.
Gib
einem jeden
etwas
von deinem guten, heiligen Geist,
damit
wir dich und uns selbst
und
einander besser verstehen
und
vorankommen auf dem Weg,
auf
den du uns miteinander gestellt hast.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 310, 15)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Dem Menschen, der aus Erde geschaffen ist
und zur Erde zurückkehrt (16,30; 17,1), hat Gott Macht über alle Wesen
verliehen. Und er hat ihm Mund und Zunge, Auge und Ohr gegeben: der Mensch
allein sieht und versteht die Werke Gottes, er allein kann seinen Schöpfer
loben. Das ist seine eigentliche Aufgabe, die er im Namen der ganzen Schöpfung
erfüllen soll. - Was in den Versen 6-10 allgemein vom Menschen gesagt ist, hat
für Israel einen noch volleren Klang (V. 11-15): Israel kennt Gott nicht nur aus
der Natur; am Sinai hat Israel etwas Neues gesehen und gehört. Der Gott des
Universums ist der Gott dieses Volkes geworden, er hat mit ihm einen „Bund“
geschlossen, er hat ihm „das Leben
spendende Gesetz“ gegeben; wenn es seiner
Weisung folgt, wird es weise und findet das Leben. - Gen 1,26-28; 2,7; 3,19;
6,3; 9,2; Ps 8,6-9; Koh 3,20; 12,7; Weish 9,1-3; 13,1; Röm 1,19-20; Dtn
30,15-20; Ex 34,10-11; Dtn 4,11-12.
ERSTE Lesung |
Sir 17, 1-4.6-15 (1-13) |
Gott
hat den Menschen nach seinem Abbild erschaffen
Lesung aus dem Buch Jesus
Sirach
1Der
Herr hat die Menschen aus Erde erschaffen und lässt sie wieder zu ihr
zurückkehren.
2Gezählte
Tage und eine bestimmte Zeit wies er ihnen zu und gab ihnen Macht über alles auf
der Erde.
3Ihm
selbst ähnlich hat er sie mit Kraft bekleidet und sie nach seinem Abbild
erschaffen.
4Auf
alle Wesen legte er die Furcht vor ihnen, über Tiere und Vögel sollten sie
herrschen.
6Er
bildete ihnen Mund und Zunge, Auge und Ohr, und ein Herz zum Denken gab er
ihnen.
7Mit
kluger Einsicht erfüllte er sie und lehrte sie, Gutes und Böses zu
erkennen.
8Er
zeigte ihnen die Größe seiner Werke, um die Furcht vor ihm in ihr Herz zu
pflanzen.
9Sie
sollten für immer seine Wunder rühmen
10und
seinen heiligen Namen loben.
11Er
hat ihnen Weisheit geschenkt und ihnen das Leben spendende Gesetz
gegeben.
12Einen
ewigen Bund hat er mit ihnen geschlossen und ihnen seine Gebote
mitgeteilt.
13Ihre
Augen sahen seine machtvolle Herrlichkeit, ihr Ohr vernahm seine gewaltige
Stimme.
14Er
sprach zu ihnen: Hütet euch vor allem Unrecht! Er schrieb ihnen ihr Verhalten
gegenüber dem Nächsten vor.
15Ihre
Wege liegen allezeit offen vor ihm, sie sind nicht verborgen vor seinen
Augen.
Antwortpsalm |
Ps 103 (102), 13-14.15-16.17-18a (R: 17a) |
R Die Huld des Herrn währt immer und ewig. - R |
(GL neu 401) |
13 Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, |
VI. Ton |
so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn
fürchten.
14 Denn er weiß, was
wir für Gebilde sind;
er denkt daran: Wir sind nur Staub. -
(R)
15 Des Menschen Tage
sind wie Gras,
er blüht wie die Blume des Feldes.
16 Fährt der Wind
darüber, ist sie dahin;
der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr. - (R)
17 Doch die Huld des
Herrn währt immer und ewig
für alle, die ihn fürchten und ehren;
sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel;
18a alle, die seinen Bund
bewahren. - R
Jahr II
Zur
Lesung Die Verse 13-15 enthalten Mahnungen für
verschiedene Situationen: im Unglück und Glück, d. h. bei Trauer und Freude,
soll der Mensch sich an Gott wenden, mit Bitte und mit Dank. Beides ehrt Gott.
Bei schwerer Krankheit aber (V. 14-15) sollen auch die „Ältesten“ der Gemeinde
herbeigerufen werden, damit sie für den Kranken beten und ihn mit Öl salben.
Hier ist die biblische Grundstelle für das Sakrament der Krankensalbung. Zwei
Wirkungen hat das „gläubige Gebet“ (V. 15): 1. körperliche und seelische Hilfe,
2. Verzeihung der Sünden. Ein Auftrag Jesu, die Kranken zu salben, kann wohl aus
Mk 6,13 erschlossen werden. - Die Verse 16-18 setzen voraus, dass der Kranke
vor den „Ältesten“ seine Sünden bekennt, mahnt aber ganz allgemein die Christen,
einander ihre Sünden zu bekennen und füreinander zu beten. Diese Gebete werden
erhört. - Gebet ist aber nicht das Einzige; der Christ soll dem irrenden und
fehlgegangenen Bruder auf jede Weise helfen, damit er den Weg zurückfindet. Was
für ein Christentum: Gott und der Mensch werden ernst genommen. - Apg 3,15-16;
Spr 28,13; Sir 4,26; 1 Joh 1,8-10; Ex 32,11-14; 1 Kön 17,1; 18,1.42-45; Mt
18,15; Gal 6,1; 1 Petr 4,8.
ERSTE Lesung |
Jak 5, 13-20 |
Viel
vermag das inständige Gebet eines Gerechten
Lesung aus dem
Jakobusbrief
Brüder!
13Ist einer von euch bedrückt?
Dann soll er beten. Ist einer fröhlich? Dann soll er ein Loblied
singen.
14Ist einer von euch krank?
Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn
sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.
15Das gläubige Gebet wird den
Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat,
werden sie ihm vergeben.
16Darum bekennt einander eure
Sünden, und betet füreinander, damit ihr geheiligt werdet. Viel vermag das
inständige Gebet eines Gerechten.
17Elija war ein Mensch wie
wir; er betete inständig, es solle nicht regnen, und es regnete drei Jahre und
sechs Monate nicht auf der Erde.
18Und er betete wieder; da gab
der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Früchte
hervor.
19Meine Brüder, wenn einer bei
euch von der Wahrheit abirrt und jemand ihn zur Umkehr
bewegt,
20dann sollt ihr wissen: Wer
einen Sünder, der auf Irrwegen ist, zur Umkehr bewegt, der rettet ihn vor dem
Tod und deckt viele Sünden zu.
Antwortpsalm |
Ps 141 (140), 1-2.3 u. 8 (R: vgl. 2a) |
R Mein Beten steige vor dir auf |
(GL neu 97 oder 661,2) |
wie Weihrauch, Herr, vor deinem Angesicht. - R |
1 Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; |
VI. oder II. Ton |
höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.
2 Wie
ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf;
als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe. - (R)
3 Herr,
stell eine Wache vor meinen Mund,
eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!
8 Mein
Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich;
bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus! - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mt 11, 25 |
Halleluja.
Halleluja.
Sei
gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du
hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.
Zum
Evangelium Was haben die Kinder mit dem Reich Gottes zu
tun? Sie verstehen nichts und können nichts tun. So denken die
Jünger und weisen die
„Leute“, das heißt die Mütter mit ihren Kindern, ab. Jesus ist darüber
ungehalten. Die Herrschaft Gottes hängt eben nicht
von menschlichen Leistungen ab.
Dass der Mensch arm ist und sich beschenken lassen kann, dass er das Reich
Gottes annehmen muss, „wie ein Kind“, das sollen die Jünger begreifen. Aber was
heißt „das Reich Gottes annehmen“? Das lässt sich kaum in eine exakte Formel
fassen; so viel ist klar, dass kein Mensch es beanspruchen oder erzwingen kann,
dass Gott ihn annimmt. Er kann nur seine leeren Hände hinhalten und
erwarten, dass Gott sie füllt. - Mt 19,13-15; Lk 18,15-17; Mt 18,3; Mk 9,36.
Evangelium |
Mk 10, 13-16 |
Wer
das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht
hineinkommen
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
13brachte man Kinder zu
Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber
wiesen die Leute schroff ab.
14Als
Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir
kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich
Gottes.
15Amen,
das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird
nicht hineinkommen.
16Und
er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete
sie.
FÜRBITTEN
Im
Gebet wenden wir uns an Christus, den Mittler zwischen Gott und den
Menschen:
Sende
allen, die in der Kirche Verantwortung haben, deinen Geist, und gib ihnen
Klugheit und Tatkraft. (Stille) Christus, höre
uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Ermutige
die Völker, ihre sozialen Probleme gewaltlos zu lösen. (Stille) Christus, höre uns.
Gib
allen Menschen, was sie zum Leben nötig haben. (Stille) Christus, höre uns.
Segne
unsere Kinder, und behüte sie in allen Gefahren. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Gütiger Gott, du hast uns für eine unvergängliche Freude erschaffen. Gib, dass wir mit frohem Herzen dir dienen durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„Welchen
Unterschied zwischen gefalteten, betenden Händen, die
scheu und ehrfürchtig in die Richtung der Wahrheit zeigen, und Händen, die
zugreifen, die ,greifen‘ und begreifen wollen! Welch ein Unterschied zwischen
den leeren Händen, die sich hinhalten, aufgetan, wartend, bis sie gefüllt
werden, und den Händen, die untätig bleiben oder, was noch mehr Untätigkeit ist,
die nur wühlen und graben! Die tätigsten Hände sind immer noch die betenden
Hände. Nur solche Hände können auch unverkrampft, demütig und ehrfürchtig
arbeiten, ohne dass solches Tätigsein losgelöst ist von der Urtat des
Geschöpfes, vom Göttlichsten, was dem Menschen durch Gnade erstattet ist: vom
Gebet“ (Josef Eger).
„Liebt
doch Gott die leeren Hände
und
der Mangel wird Gewinn.
Immerdar
enthüllt das Ende
sich
als strahlender Gewinn“ (W. Bergengruen).