6. Juli
Hl. Maria Goretti
Jungfrau, Märtyrin
Maria wurde geboren und getauft am 16. Oktober
1890 in Corinaldo
(Ancona) als drittes von sieben Kindern. Mit zehn Jahren verlor sie ihren Vater
und hatte dann eine harte Jugendzeit. Sie tat die Arbeiten im Haus und sorgte
für die jüngeren Geschwister, damit die Mutter durch Feldarbeit den kärglichen
Lebensunterhalt verdienen konnte. Weil sie dem Versuch einer Vergewaltigung
energisch Widerstand leistete, wurde sie so brutal geschlagen, dass sie am
folgenden Tag (6. Juli 1902) ihren Verwundungen erlag. Ihr Mörder, dem sie
sterbend verziehen hatte, lebte noch, als sie 1950 heilig gesprochen wurde.
Um Jesu willen
Maria Goretti wurde gefragt, ob sie ihrem Mörder verzeihe. Ihre
Antwort: „Gewiss verzeihe ich ihm. Ich werde vom Himmel aus für seine Bekehrung
beten. Um Jesu willen, der dem reuigen Schächer verziehen hat, will ich ihn
auch nahe bei mir im Paradies haben.“
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
oder für Jungfrauen
Schriftlesungen für Märtyrer
oder für Jungfrauen
Tagesgebet
Gott, du bist die Quelle der Unschuld
und liebst den Adel der Keuschheit.
Du hast die heilige Maria Goretti
früh zur Vollendung geführt
und ihren Kampf um die Reinheit
mit dem Martyrium gekrönt.
Hilf uns auf ihre Fürsprache,
treu und fest zu deinen Geboten zu stehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Der Mensch hat seinen Leib nicht etwa so, wie er ein Haus oder einen
Freund hat. Der Leib, das ist der Mensch selbst in seiner konkreten
Wirklichkeit. So wurde er von Gott geschaffen, und so wird er von ihm auch
beansprucht. Dazu kommt, dass der ganze Mensch in der Taufe vom Tod zum Leben
gekommen ist (Röm 6,13); er hat als Gabe von Gott das ewige Leben in Christus
Jesus empfangen (Röm 6,23). „Alles gehört euch; ihr aber gehört Christus, und
Christus gehört Gott“, heißt es in 1 Kor 3,22-23; und im Schlussteil der
heutigen Lesung lesen wir: „Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren
Preis seid ihr erkauft worden.“ Daraus ergibt sich die große Forderung: „Verherrlicht
also Gott in eurem Leib!“ In unserem Leib beansprucht und rettet Gott ein Stück
Welt. Mit unserem Leib, und nicht nur in irgendeiner reinen Innerlichkeit,
preisen wir Gott, und bringen wir Christus als Weihegabe, die ihm zusteht, alle
Ansprüche und Hoffnungen, alle Beziehungen und Begegnungen unseres Lebens dar.
- Zu 6,13-15: Röm 8,11; 1 Kor 15,15; 2 Kor 4,14. - Zu 6,17-20: Joh 17,21-23; Röm 8,9-11; 1 Kor 3,16-17; 2 Kor 6,16; Phil 1,20.
ERSTE Lesung |
1 Kor 6, 13c-15a.17-20 |
Eure Leiber sind Glieder Christi
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
13cDer
Leib ist aber nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für
den Leib.
14Gott
hat den Herrn auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns auferwecken.
15aWisst
ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind?
17Wer
sich dagegen an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm.
18Hütet
euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb
des Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib.
19Oder
wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in
euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst;
20denn
um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem
Leib!
Antwortpsalm |
Ps 31 (30), 3b-4.6 u. 8.16-17 (R: vgl. 6a) |
R Herr, in deine Hände lege ich meinen Geist. - R |
(GL neu 308, 1) |
3b Sei mir ein schützender Fels, |
IV. Ton |
eine feste Burg, die mich rettet.
4
Denn du bist mein Fels und meine Burg;
um deines Namens willen wirst du mich
führen und leiten. - (R)
6
In deine Hände lege ich voll Vertrauen
meinen Geist;
du hast mich erlöst, Herr, du treuer
Gott.
8
Ich will jubeln und über deine Huld mich
freuen;
denn du hast mein Elend angesehn,
du bist mit meiner Not vertraut. - (R)
16 In deiner Hand liegt mein Geschick;
entreiß mich der Hand meiner Feinde
und Verfolger!
17 Lass dein Angesicht leuchten über deinem
Knecht,
hilf mir in deiner Güte! - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Jak 1, 12 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
wer in der Versuchung standhält.
Denn
wenn er sich bewährt,
wird
er den Kranz des Lebens erhalten.
Halleluja.
Zum Evangelium Zwischen dem Einzug
Jesu in Jerusalem und dem Letzten Abendmahl berichtet das Johannesevangelium
(12,20-36) eine Rede, in der Jesus von seiner bevorstehenden „Erhöhung“
spricht. Die Stunde seines Leidens und seines Todes am Kreuz wird die Stunde
seiner Verherrlichung sein (12,23). Das Weizenkorn bringt nur Frucht, wenn es
in die Erde fällt und stirbt: in diesem Bild deutet Jesus sein eigenes Sterben
als die notwendige Voraussetzung für das Gelingen seines Erlösungswerkes. Und
es ist nicht nur die Voraussetzung; es ist die Weise, wie die Erlösung selbst
geschieht, und es ist das Lebensgesetz auch für seine Jünger. Nur wer bereit
ist, alles zu verlieren, kann sein Jünger sein und ihm nachfolgen - durch den
Tod hindurch ins Leben, in die Herrlichkeit beim Vater:
„Ihn wird der Vater ehren.“ - 1 Kor 15,36-37; Mk 8,35; Mt 16,25; Lk 9,24;
17,33.
Evangelium |
Joh 12, 24-26 |
Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es reiche Frucht
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24Amen,
amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
25Wer an
seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering
achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.
26Wenn
einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein
Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
Fürbitten
Zu Jesus Christus, der die
Stärke der Schwachen ist, beten wir:
Steh allen Christen bei,
dass sie den Versuchungen zum Bösen widerstehen und deine Gebote lieben.
A.: Wir bitten dich, erhöre
uns.
Gib, dass die Würde der Frau
in der Öffentlichkeit geachtet wird.
Ermutige unsere jungen
Menschen, ihre Leidenschaften zu meistern.
Hilf uns, denen zu vergeben,
die an uns schuldig wurden.
Allmächtiger
Gott, die heilige Maria Goretti hat entschlossen der Sünde widerstanden und
ihrem Mörder vergeben. Schenke uns deine Gnade, dass wir entschiedener deinen
Geboten gehorchen, durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.