15. August
Mariä Aufnahme in den
Himmel
Am Tag
Eröffnungsvers Offb
12, 1
Ein großes Zeichen erschien am Himmel:
Eine Frau, umgeben von der Sonne, den Mond unter
ihren Füßen,
und einen Kranz von zwölf Sternen auf ihrem
Haupt.
Oder:
Freut euch alle im Herrn
am Fest der Aufnahme der seligsten Jungfrau Maria
in den Himmel.
Mit uns freuen sich die Engel und loben Gottes
Sohn.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast die selige Jungfrau Maria,
die uns Christus geboren hat,
vor aller Sünde bewahrt
und sie mit Leib und Seele
zur Herrlichkeit des Himmels erhoben.
Gib, dass wir auf dieses Zeichen
der Hoffnung und des Trostes schauen
und auf dem Weg bleiben,
der hinführt zu deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
ZUR 1. LESUNG In wenigen Sätzen
umreißt die Lesung aus Offb 12 ein gewaltiges Geschehen. Die Frau, die am
Himmel als das große Zeichen erscheint, ist die Mutter des Messiaskindes. Sie
ist die Verkörperung des Gottesvolkes; die zwölf Sterne über ihrem Haupt
erinnern an die zwölf Stämme Israels. Die Geburtswehen sind weniger von der
leiblichen Geburt des Messiaskindes zu verstehen als von den Leiden des
Gottesvolkes im Verlauf seiner Geschichte, vor allem in der Zeit, die dem Ende
vorausgeht.
1. Lesung Offb 11, 19a; 12, 1-6a.10ab
Ein großes Zeichen erschien am
Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, der Mond unter ihren Füßen
Lesung aus der Offenbarung des Johannes
19aDer Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in
seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar:
1Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau,
mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf
Sternen auf ihrem Haupt.
2Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren
Geburtswehen.
3Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß
und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf
seinen Köpfen.
4Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und
warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte;
er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war.
5Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker
mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem
Thron entrückt.
6aDie Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen
Zufluchtsort geschaffen hatte.
10abDa hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt
ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und
die Vollmacht seines Gesalbten.
Antwortpsalm Ps 45 (44), 11-12.16 u. 18
R Selig
bist du, Jungfrau Maria (GL neu 649, 1 oder 43, 1)
du thronst zur Rechten des
Herrn. - R
11 Höre, Tochter, sieh her und
neige dein Ohr, II. oder V. Ton
vergiss dein Volk und dein
Vaterhaus!
12 Der König verlangt nach
deiner Schönheit;
er ist ja dein Herr,
verneig dich vor ihm! - (R)
16 Man geleitet sie mit Freude
und Jubel,
sie ziehen ein in den
Palast des Königs.
18 Ich will deinen Namen rühmen
von Geschlecht zu Geschlecht;
darum werden die Völker
dich preisen immer und ewig. - R
Zur 2. Lesung Gott hat seinen Sohn von den Toten
auferweckt, damit hat die Auferstehung der Toten begonnen. An Christus (und
dann auch an Maria) ist sichtbar geworden, zu welchem Ziel die Menschheit
unterwegs ist. Aber erst wenn der „letzte Feind“ überwunden ist, wenn es keine
Sünde und keinen Tod mehr gibt, wird die Erlösung vollendet sein und die Macht
Gottes offenbar werden.
2. Lesung 1 Kor 15, 20-27a
In Christus werden alle lebendig gemacht werden: Erster ist Christus;
dann folgen alle, die zu ihm gehören
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
20Nun aber ist Christus von den Toten
auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.
21Da nämlich durch einen Menschen der Tod
gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten.
22Denn wie in Adam alle sterben, so werden in
Christus alle lebendig gemacht werden.
23Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge:
Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm
gehören.
24Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht,
Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt.
25Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle
Feinde unter die Füße gelegt hat.
26Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist
der Tod.
27aSonst hätte er ihm nicht alles zu Füßen
gelegt.
Ruf vor dem
Evangelium
Halleluja.
Halleluja.
Aufgenommen
in den Himmel ist die Jungfrau Maria.
Die
Engel freuen sich und preisen den Herrn.
Halleluja.
Zum Evangelium Nachdem Maria ihr großes Ja gesprochen hat, eilt sie zu ihrer
Verwandten Elisabet. Beide Frauen sind auf besondere Weise in die Heilsordnung
Gottes einbezogen. Der Lobgesang Marias, das Magnifikat, ist ihre Antwort auf
das, was ihr von Gott her geschehen ist. Das Lied feiert die Größe Gottes,
seine Macht, seine Barmherzigkeit und seine ewige Treue. Der Lobgesang aller
Glaubenden der alten Zeit und der kommenden Generationen fügt sich in dieses
Danklied ein.
Evangelium Lk
1, 39-56
Der Mächtige hat Großes an mir getan: er erhöht
die Niedrigen
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Lukas
39Nach
einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland
von Judäa.
40Sie
ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
41Als
Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde
Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
42und
rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und
gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
43Wer
bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
44In dem
Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem
Leib.
45Selig
ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
46Da
sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,
47und
mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
48Denn
auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich
selig alle Geschlechter.
49Denn
der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
50Er
erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
51Er
vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll
Hochmut sind;
52er
stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
53Die
Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
54Er
nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
55das er
unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
56Und
Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
Zur Eucharistiefeier Die Heiligkeit ist nicht eine Tugend, die
man lernt, sondern ein Geschenk, das man empfängt. Was wir in der Eucharistie
darbringen, sind Gottes eigene Gaben: Brot und Wein, Zeit und Leben. So hat
Maria ihren Weg verstanden: ein immer tieferes Hineingehen und
Aufgenommenwerden in Gottes heilige Ewigkeit.
Gabengebet
Allmächtiger Gott,
unser Gebet und unser Opfer steige zu dir empor.
Höre auf die selige Jungfrau Maria,
die du in den Himmel aufgenommen hast,
und entzünde in unseren Herzen das Feuer der
Liebe,
damit wir dich allezeit suchen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfation
Die Herrlichkeit Marias und die Kirche
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken
und das Werk deiner Gnade zu rühmen. Denn heute hast du die jungfräuliche Gottesmutter
in den Himmel erhoben, als Erste empfing sie von Christus die Herrlichkeit, die
uns allen als verheißen ist, und wurde zum Urbild der Kirche in ihrer ewigen
Vollendung. Dem pilgernden Volk ist sie ein untrügliches Zeichen der Hoffnung
und eine Quelle des Trostes. Denn ihr Leib, der den Urheber des Lebens geboren
hat, sollte die Verwesung nicht schauen. Darum preisen wir jetzt und in
Ewigkeit dein Erbarmen und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig ...
Kommunionvers Lk 1, 48-49
Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
wir haben das heilbringende Sakrament empfangen.
Lass uns auf die Fürsprache der seligen Jungfrau
Maria,
die du in den Himmel aufgenommen hast,
zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.