FREITAG DER
2.
Woche im Jahreskreis
TAGESGEBET
Gott,
du willst,
dass
alle Menschen gerettet werden
und
zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Sende
Arbeiter in deine Ernte,
damit
sie der ganzen Schöpfung
das
Evangelium verkünden.
Sammle
dein Volk durch das Wort des Lebens
und
stärke es durch die Kraft des Sakramentes,
damit
es auf dem Weg des Heiles voranschreitet.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 1047)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Der erste Bund, der am Sinai geschlossen
wurde, war nicht vollkommen; sein Heiligtum war nur ein Abbild, sein Priestertum
war zu schwach, um irgendetwas zu „vollenden“ (7,18-19; 9,9). Die räumliche
Vorstellung (irdisches und himmlisches Heiligtum) und die zeitliche (Alter und
Neuer Bund) meinen sachlich das Gleiche: unvollkommen und vollkommen,
vergänglich und ewig. Aufgabe des priesterlichen Dienstes ist es, die
Verheißungen Gottes wahr zu machen, das heißt im Wesentlichen: Sündenvergebung
und bleibende Gottesgemeinschaft zu bewirken. Der Alte Bund hat dieses Ziel
nicht erreicht; Beweis dafür ist die Tatsache, dass Gott durch den Propheten
Jeremia einen neuen Bund verheißen hat. Der Neue Bund ist „besser“, weil er
„bessere Verheißungen" (8,6), einen besseren Priester und ein besseres Opfer
hat. „Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein“: diese
Bundeszusage wird nun endlich wahr. Die Erfahrung der erneuerten
Gottesgemeinschaft ist möglich geworden durch den Priesterdienst Christi; sie
wird da verwirklicht, wo Menschen die Gabe Gottes annehmen. - 1 Tim 2,5; Jer
31,31-34; Mt 26,28; Mk 14,24; Lk 22,20; 1 Kor 11,25; 2 Kor 3,6-18; Hebr
10,16-17; 2 Kor 5,17; Offb 21,4-5.
ERSTE Lesung |
Hebr 8, 6-13 |
Er
ist der Mittler eines besseren Bundes
Lesung aus dem
Hebräerbrief
Brüder!
6Jetzt
ist unserem Hohenpriester ein umso erhabenerer Priesterdienst übertragen worden, weil er auch
Mittler eines besseren Bundes ist, der auf bessere Verheißungen gegründet
ist.
7Wäre
nämlich jener erste Bund ohne Tadel, so würde man nicht einen zweiten an seine
Stelle zu setzen suchen.
8Denn
er tadelt sie, wenn er sagt: Seht, es werden Tage kommen - spricht der Herr -,
in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen
werde,
9nicht
wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der
Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Sie sind nicht bei meinem Bund
geblieben, und darum habe ich mich auch nicht mehr um sie gekümmert - spricht
der Herr.
10Das
wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe -
spricht der Herr: Ich lege meine Gesetze in ihr Inneres hinein und schreibe sie
ihnen in ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk
sein.
11Keiner
wird mehr seinen Mitbürger und keiner seinen Bruder belehren und sagen: Erkenne
den Herrn! Denn sie alle, klein und groß, werden mich
erkennen.
12Denn
ich verzeihe ihnen ihre Schuld, und an ihre Sünden denke ich nicht
mehr.
13Indem
er von einem neuen Bund spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt. Was
aber veraltet und überlebt ist, das ist dem Untergang
nahe.
Antwortpsalm |
Ps 85 (84), 8 u. 10.11-12.13-14 (R: 9b) |
R Frieden verkündet der Herr seinem Volk. - R |
(GL neu 633,5) |
8 Erweise uns, Herr deine Huld, |
II. Ton |
und gewähre uns dein Heil!
10 Sein Heil ist
denen nahe, die ihn fürchten.
Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. -
(R)
11 Es begegnen
einander Huld und Treue;
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
12 Treue sprosst aus
der Erde hervor;
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. -
(R)
13 Auch spendet der
Herr dann Segen,
und unser Land gibt seinen Ertrag.
14 Gerechtigkeit
geht vor ihm her,
und Heil folgt der Spur seiner Schritte. -
R
Jahr II
Zur
Lesung David ist bei Saul endgültig in Ungnade
gefallen. Er muss fliehen und führt ein unstetes Leben als Anführer einer
Söldnertruppe. Die Geschichte vom Zusammentreffen Sauls und Davids in der Höhle
von En-Gedi ist eine volkstümliche Erzählung; sie zeigt die zunehmende
Verblendung Sauls, auf der anderen Seite Davids vornehme Gesinnung. Doch handelt
es sich für David nicht nur um Ritterlichkeit und Anständigkeit gegenüber einem
hilflosen Gegner; für ihn ist die Person des gesalbten Königs heilig; auch im
Unglück steht der König im Raum Gottes, und David hütet sich, in diesen Raum
einzubrechen und sich eigenmächtig zu nehmen, was nur Gott selbst ihm geben
kann. - 1 Sam 26; Ps 57,1; 2 Sam 9,8; Röm 12,17-21.
ERSTE Lesung |
1 Sam 24, 3-21 |
Ich
will nicht die Hand an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des
Herrn
Lesung aus dem ersten Buch
Samuel
In jenen Tagen
3nahm Saul dreitausend
Mann, ausgesuchte Leute aus ganz Israel, und zog aus, um David und seine Männer
bei den Steinbock-Felsen zu suchen.
4Auf seinem Weg kam er zu
einigen Schafhürden. Dort war eine Höhle. Saul ging hinein, um seine Notdurft zu
verrichten. David aber und seine Männer saßen hinten in der
Höhle.
5Da sagten die Männer zu
David: Das ist der Tag, von dem der Herr zu dir gesagt hat: Sieh her, ich gebe
deinen Feind in deine Gewalt, und du kannst mit ihm machen, was dir richtig
erscheint. Da stand David auf und schnitt heimlich einen Zipfel von Sauls Mantel
ab.
6Hinterher aber schlug David
das Gewissen, weil er einen Zipfel vom Mantel Sauls abgeschnitten
hatte.
7Er sagte zu seinen Männern:
Der Herr bewahre mich davor, meinem Gebieter, dem Gesalbten des Herrn, so etwas
anzutun und Hand an ihn zu legen; denn er ist der Gesalbte des
Herrn.
8Und David fuhr seine Leute
mit scharfen Worten an und ließ nicht zu, dass sie sich an Saul vergriffen. Als
Saul die Höhle verlassen hatte und seinen Weg fortsetzte,
9stand auch David auf,
verließ die Höhle und rief Saul nach: Mein Herr und König! Als Saul sich
umblickte, verneigte sich David bis zur Erde und warf sich vor ihm
nieder.
10Dann sagte David zu Saul:
Warum hörst du auf die Worte von Leuten, die sagen: Gib acht, David will dein
Verderben.
11Doch heute kannst du mit
eigenen Augen sehen, dass der Herr dich heute in der Höhle in meine Gewalt
gegeben hat. Man hat mir gesagt, ich solle dich töten; aber ich habe dich
geschont. Ich sagte: Ich will nicht die Hand an meinen Herrn legen; denn er ist
der Gesalbte des Herrn.
12Sieh her, mein Vater! Hier,
der Zipfel deines Mantels ist in meiner Hand. Wenn ich einen Zipfel deines
Mantels abgeschnitten und dich nicht getötet habe, dann kannst du erkennen und
einsehen, dass ich weder Bosheit noch Aufruhr im Sinn habe und dass ich mich
nicht gegen dich versündigt habe; du aber stellst mir nach, um mir das Leben zu
nehmen.
13Der Herr soll zwischen mir
und dir entscheiden. Der Herr soll mich an dir rächen; aber meine Hand wird dich
nicht anrühren,
14wie das alte Sprichwort
sagt: Von den Frevlern geht Frevel aus; aber meine Hand soll dich nicht
anrühren.
15Hinter wem zieht der König
von Israel her? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzigen
Floh!
16Der Herr soll unser Richter
sein und zwischen mir und dir entscheiden. Er blicke her, er soll meinen
Rechtsstreit führen und mir dir gegenüber Recht
verschaffen.
17Als David das zu Saul gesagt
hatte, antwortete Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul
begann laut zu weinen
18und sagte zu David: Du bist
gerechter als ich; denn du hast mir Gutes erwiesen, während ich böse an dir
gehandelt habe.
19Du hast heute bewiesen, dass
du gut an mir gehandelt hast; obwohl der Herr mich in deine Gewalt gegeben
hatte, hast du mich nicht getötet.
20Wenn jemand auf seinen Feind
trifft, lässt er ihn dann im Guten seinen Weg weiterziehen? Der Herr möge dir
mit Gutem vergelten, was du mir heute getan hast.
21Jetzt weiß ich, dass du
König werden wirst und dass das Königtum in deiner Hand Bestand haben
wird.
Antwortpsalm |
Ps 57 (56), 2.3-4.6 u. 11 (R: 2a) |
R Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! - R |
(GL neu 664, 1) |
2 Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig; |
VIII. Ton |
denn ich flüchte mich zu dir.
Im Schatten deiner Flügel finde ich Zuflucht,
bis das Unheil vorübergeht. -
(R)
3 Ich
rufe zu Gott, dem Höchsten,
zu Gott, der mir beisteht.
4 Er
sende mir Hilfe vom Himmel;
meine Feinde schmähen mich.
Gott sende seine Huld und Treue. -
(R)
6 Erheb
dich über die Himmel, o Gott!
Deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.
11 Deine Güte
reicht, so weit der Himmel ist,
deine Treue, so weit die Wolken ziehn. -
R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. 2 Kor 5, 19 |
Halleluja.
Halleluja.
Gott
hat in Christus die Welt mit sich versöhnt
und
uns das Wort von der Versöhnung anvertraut.
Halleluja.
Zum
Evangelium Bisher hat Markus die Berufung von fünf
Aposteln berichtet (1,16-20; 2,13-14). Nun stellt er alle Zwölf vor, und zwar
im Rahmen einer feierlichen Berufungsszene. Der Berg, auf dem die Zwölf
„eingesetzt“ werden, soll an den Sinai erinnern, den Ort, an dem das Gottesvolk
der zwölf Stämme ins Dasein gerufen wurde. Mit der Einsetzung der Zwölf legt
Jesus den Grund für eine neue Heilsgemeinde. Er beruft sie, 1. weil er sie bei
sich haben und unterweisen will, und 2. um sie auszusenden, damit sie sein Werk
fortsetzen. So hat die Urgemeinde die Sendung der Apostel verstanden. Sie sollen
durch ihre Verkündigung das neue Gottesvolk sammeln und es mit Vollmacht leiten.
- Mt 10,1-4; Lk 6,12-16; Apg 1,13.
Evangelium |
Mk 3, 13-19 |
Er
rief die zu sich, die er erwählt hatte
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
13stieg
Jesus auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen
zu ihm.
14Und
er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte,
damit sie predigten
15und
mit seiner Vollmacht Dämonen austrieben.
16Die
Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen Beinamen gab er dem Simon
-,
17Jakobus,
der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Beinamen
Boanerges, das heißt Donnersöhne -,
18dazu
Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des
Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus
19und
Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, der Hirten für seine Herde einsetzte, beten
wir:
Behüte
und stärke die Nachfolger der Apostel, unseren Papst und unsere
Bischöfe.
A.:
Herr, erhöre uns.
Öffne
die Herzen der Menschen für die Botschaft, die die Apostel verkündet
haben.
A.:
Herr, erhöre uns.
Lass
die Notleidenden durch den Dienst der Kirche deine Liebe
erfahren.
Gib
denen, die du erwählt hast, Großherzigkeit, deinem Ruf zu
folgen.
Allmächtiger Gott, du lenkst dein Volk durch Hirten, die du ihm gibst. Erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„Voran
steht das ‚bei ihm sein‘, die scheinbar zeitvergeudende, unnütze
persönliche Beziehung zu Jesus, dieses zwecklose, absichtslose Einkehren bei
ihm, ein Leben vor seinem Angesicht, im Gebet als der großen Möglichkeit, zu ihm
zu gehen. Sieht es bei uns nicht oft ganz anders aus? Viele opfern sich in der
Arbeit für Jesus Christus - oder werden aufgeopfert, aber sie sind nicht ,bei
ihm‘, sie gehen nicht mit ihm. Dann wird aus aufopferungsvoller Arbeit leicht
Fruchtlosigkeit und Leerlauf (Otto Rodenberg).