30. November
Hl. Andreas
Apostel
Fest
Andreas stammte aus Betsaida
und war Fischer. Er war zuerst Jünger Johannes‘ des Täufers, trat dann, als er
das Zeugnis des Täufers über Jesus, „das Lamm Gottes“, hörte, in dessen Gefolgschaft
über (Joh 1,35-40) und gehörte zur Gruppe der Zwölf. Er gewann auch seinen
Bruder Petrus für Jesus (Joh 1,40-42). Er trat bei der Speisung der Fünftausend
hervor (Joh 6,8-9), und an ihn wandten sich die Griechen, die nach dem Einzug
in Jerusalem mit Jesus sprechen wollten (Joh 12,23). Später hat Andreas, der
Überlieferung zufolge, am Schwarzen Meer und in Griechenland das Evangelium
gepredigt und ist in Patras in Achaia den Martertod am Kreuz gestorben.
Eröffnungsvers |
Vgl. Mt 4, 18-19 |
Als Jesus am See von Galiläa entlangging,
sah er zwei Brüder, Petrus und Andreas.
Er sagte zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach!
Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast deiner Kirche
den heiligen Apostel Andreas
als Boten des Glaubens und als Hirten gegeben.
Erhöre unser Gebet
und gib, dass auch die Kirche unserer Tage
die Macht seiner Fürsprache erfahre.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Seit Christus und durch ihn wissen wir, dass das Gesetz des Alten Bundes nicht zum Ziel geführt hat. Christus hat uns einen neuen Weg gezeigt; er selbst ist der Weg für jeden, der an ihn glaubt und sich zu ihm bekennt. Das Bekennen des Glaubens hat eine Reihe von Voraussetzungen: Das Bekenntnis des Mundes kommt aus der Erfahrung des Herzens, ins Herz aber kommt der Glaube durch das Hören des Wortes, d. h. durch die Verkündigung. Verkündigung gibt es, weil es Menschen gibt, die dazu den Auftrag, die Sendung erhalten haben. So steht der Glaube eines Menschen immer wieder am Anfang einer neuen Bewegung. Durch Menschen kommt der Glaube zu den Menschen. Die Mission ist eine wesentliche Lebensäußerung des Glaubens. - Im zweiten Teil der Lesung (10,16-18) stellt Paulus die schwere Frage, warum die Botschaft, die im Wort Christi gründet, nicht bei allen Menschen Glauben findet, warum sie nicht „ankommt“. Er stellt diese Frage vor allem mit dem Blick auf den Unglauben des jüdischen Volkes. Israel müsste auf das Wort der Botschaft hören, das heißt aber, es müsste auf die eigene Gerechtigkeit, die es durch die Erfüllung des Gesetzes zu haben meint, verzichten. Die Gemeinschaft mit Gott kann nicht verdient werden; sie kann nur als Geschenk angenommen, nur im Gehorsam des Glaubens empfangen werden. - Zu 10,11-13: Jes 28,16; Röm 9,33; Apg 10,34-35; Joel 2,32 (3,5). - Zu 10,15: Jes 52,7; Eph 6,15. - Zu 10,16-18: Jes 53,1; Joh 12,38; Ps 19,5.
ERSTE Lesung |
Röm 10, 9-18 |
Der Glaube gründet in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer
9Wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden.
10Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen.
11Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.
12Darin gibt es keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen. Alle haben denselben Herrn; aus seinem Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen.
13Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.
14Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt?
15Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen!
16Doch nicht alle sind dem Evangelium gehorsam geworden. Denn Jesaja sagt: Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt?
17So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi.
18Aber, so frage ich, haben sie die Boten etwa nicht gehört? Doch, sie haben sie gehört; denn ihre Stimme war in der ganzen Welt zu hören und ihr Wort bis an die Enden der Erde.
Antwortpsalm |
Ps 19 (18A), 2-3.4-5b (R: 5a) |
R Ihre Botschaft geht hinaus in die ganze Welt. - R |
(GL neu 454) |
2 Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, |
VI. Ton |
vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
3 Ein Tag sagt es dem andern,
eine Nacht tut es der andern kund, - (R)
4 ohne Worte und ohne Reden,
unhörbar bleibt ihre Stimme.
5ab Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus,
ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mk 1, 17b |
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)*
Folgt mir nach!
Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Berufung der Jünger war gewiss nicht die erste Tat Jesu bei seinem Auftreten in Galiläa. Aber sie wird vom Evangelisten betont an den Anfang gestellt. Die Jünger sollen dabei sein, wenn Jesus lehrt und die Kranken heilt. Sie sollen das alles sehen und hören, um es später bezeugen zu können. Und jetzt soll ihre Nachfolge ein Zeichen dafür sein, dass zwischen Gott und den Menschen etwas Neues geschieht: die Herrschaft Gottes („das Himmelreich“), die Jesus ausruft, beginnt Wirklichkeit zu werden. In der Person Jesu begegnen die Jünger dem Anspruch Gottes, der in das Leben des Menschen eingreift und es in seinen Dienst nimmt. Die Berufung wird denkbar einfach erzählt: Jesus „sieht“ diese Männer, er ruft sie, und sie gehen mit ihm, und zwar „sogleich“ (Mt 4,20.22). Nichts von Gründen oder Schwierigkeiten. Wer dieser Jesus eigentlich ist und was es bedeutet, ihm nachzufolgen, das begreifen sie mit dem Herzen früher als mit dem Verstand. - Mk 1,16-20; Lk 5,1-11; Joh 1,40-41.
Evangelium |
Mt 4, 18-22 |
Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit
18als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer.
19Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
20Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
21Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie,
22und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus.
Fürbitten
Zu Jesus Christus beten wir, der den heiligen Andreas in seine Nachfolge rief:
Steh deinen Glaubensboten bei, damit sie die Menschen zu dir führen können.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Bewahre die Ostkirchen und ihre Bischöfe in der Treue zum Evangelium.
Stärke alle Leidenden, dass sie dir auf dem Kreuzweg nachfolgen.
Berufe aus unserer Mitte Menschen, die dir als Glaubensboten dienen.
Denn auf dem Fundament der Apostel hast du deine Kirche erbaut. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. A.: Amen.
Gabengebet
Allmächtiger Gott,
am Fest des heiligen Andreas
kommen wir mit unseren Gaben zu deinem Altar.
Nimm in diesem Opfer auch uns an
und schenke uns Leben aus dir.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Joh 1, 41-42 |
Andreas sagte zu seinem Bruder Simon:
Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: Christus.
Und er führte ihn zu Jesus.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
stärke uns durch das Sakrament,
das wir empfangen haben,
damit wir nach dem Beispiel des heiligen Andreas
Christus, dem Gekreuzigten, nachfolgen
und mit ihm
zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Feierlicher Schlusssegen
Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet hat. (A.: Amen.)
Der heilige Apostel Andreas hat mit Freimut das Evangelium Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum Zeugnis für die Wahrheit. (A.: Amen.)
Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache geleite euch zur ewigen Heimat. (A.: Amen.)
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist. A.: Amen.
V.: Gehet hin in Frieden.
A.: Dank sei Gott, dem Herrn.