27. Januar
Hl. Angela Merici
Ordensgründerin
Angela Merici, bei Desenzano
am Gardasee geboren, lebte seit 1516 in Brescia und gründete am 25. November
1535 die „Genossenschaft der heiligen Ursula“ (Ursulinen), die als erstes
„Säkularinstitut“ gelten kann. Die Mitglieder dieses Ordens sollten in ihrer
Familie und ohne Ordenstracht leben, die evangelischen Räte befolgen und sich
vor allem der Erziehung der weiblichen Jugend widmen. In einer Zeit des Luxus
und der sittlichen Verwahrlosung galt ihre Sorge vor allem den Mädchen aus den
armen Volksschichten. Die große Erzieherin, die ihrer Zeit weit voraus war,
starb am 27. Januar 1540. Sie wurde 1807 heilig gesprochen.
Mit Liebe
„Ich bitte euch sehr, bemüht
euch, eure Mädchen mit Liebe an euch zu ziehen. Führt sie mit sanfter und
milder Hand, nicht gebieterisch oder mit Härte. Das heißt Seelen befreien: wenn
man den Schwachen und Schüchternen Mut macht, sie mit Liebe zurechtweist, allen
durch das Beispiel predigt und ihnen die große Freude verkündet, die dort oben
für sie bereitet ist.“ (Angela Merici)
Commune-Texte:
Messformulare für Jungfrauen
oder für
Erzieher
Schriftlesungen für Jungfrauen
oder für heilige Frauen (Erzieher)
Tagesgebet
Gütiger Gott,
höre auf die Fürsprache der heiligen Angela.
Öffne unsere Augen
für das Beispiel der Liebe und der Klugheit,
das sie als christliche Erzieherin gegeben hat.
Hilf uns, an der wahren Lehre festzuhalten
und sie im Leben zu bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Mahnungen dieser Lesung erhalten ihre Dringlichkeit durch den
Blick auf das nahe „Ende aller Dinge“ (4,7a). Das „Ende“ ist die Offenbarung
der Herrlichkeit Christi (4,13). Das Leben des Christen ist also in die Weite
Gottes hineingestellt. Er verwirklicht sich in einer zweifachen Dimension:
Zuerst und wesentlich ist es auf Gott ausgerichtet. Diese Ausrichtung des
ganzen Menschen auf die Wirklichkeit Gottes hin äußert sich im Gebet (4,7). Der
Mensch, der beten will, muss „besonnen und nüchtern“ werden; ein waches und
bereites Herz ist Voraussetzung des Gebets, aber auch seine Wirkung und Gabe.
Die andere, ebenso wesentliche Dimension der christlichen Existenz: der
Mitmensch, der Bruder, oder richtiger: die Gemeinde in ihrer Ganzheit und
Einheit. Dienst der Liebe heißt: Geben und Helfen, Reden und Tun, Empfangen und
Danken. Auch der liturgische Dienst (Wort und Sakrament) ist Dienst der Liebe.
Nur so, durch diesen vielfachen Dienst in der Einheit der Liebe, wird Gott
„verherrlicht“: als Gott erkannt und geehrt. - Zu 4,7-9: 1 Petr 1,13; 5,8; 1
Thess 5,6; Tob 12,9; Jak 5,20; Röm 12,13. - Zu 4,10-11: Röm 12,6-8; 1 Kor
12,4-11; Lk 12,42; 1 Kor 14,2-19.
ERSTE Lesung |
1 Petr 4, 7b-11 |
Dient einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus
Brüder!
7bSeid besonnen und nüchtern, und betet!
8Vor
allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden
zu.
9Seid
untereinander gastfreundlich, ohne zu murren.
10Dient
einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe,
die er empfangen hat.
11Wer
redet, der rede mit den Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der diene aus der
Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus
Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.
Antwortpsalm |
Ps 148, 1-2.11-12.13-14 (R: vgl. 12a.13a) |
R Ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, |
(GL neu 79,1) |
lobt den Namen des Herrn! - R |
(Oder: Halleluja.) |
1 Lobet den Herrn vom Himmel her, |
VII. Ton |
lobt ihn in den Höhen
2 Lobt ihn, all seine Engel,
lobt ihn, all seine Scharen! - (R)
11 Lobt ihn, ihr Könige der Erde und alle
Völker,
ihr Fürsten und alle Richter auf
Erden,
12 ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen,
ihr Alten mit den Jungen! - (R)
13 Loben sollen sie den Namen des Herrn;
denn sein Name allein ist erhaben,
seine Hoheit strahlt über Erde und
Himmel.
14 Seinem Volk verleiht er Macht,
das ist ein Ruhm für all seine Frommen
für Israels Kinder, das Volk, das ihm
nahen darf. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mt 11, 25 |
Halleluja.
Halleluja.
Sei
gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du
hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.
Zum Evangelium Zum zweiten Mal hat
Jesus den Jüngern von seinem bevorstehenden Leiden gesprochen; „aber sie
verstanden den Sinn seiner Worte nicht“ (Mk 9,32). Es gelang ihnen nicht, ihre
Vorstellungen vom Messias und der Gottesherrschaft zu korrigieren. Sie streiten
um die ersten Posten im messianischen Reich (9,34). Das gibt dem Evangelisten
Anlass, hier verschiedene Jesusworte zusammenzustellen (9,35-50): Grundregeln
für das Leben im Reich Gottes und in der Gemeinde. Vor Gott ist groß, wer wie
Jesus zum Dienen bereit ist, nicht wer Macht und Ehre beansprucht. Jesus steht
auf der Seite der Kleinen. Dienen bis zur Hingabe des eigenen Lebens: darin
zeigt sich die Größe Jesu und seiner wahren Jünger. - Mt 18,1-5; Lk 9,46-48.
- Zu 9,33-35: Lk 22,24-26; Mk 10,43; Mt 20,26-27. - Zu 9,36-37: Mt 10,40;
Lk 10,16; Joh 12,44; 13,20.
Evangelium |
Mk 9, 34-37 |
Wer ein Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In
jener Zeit
34hatten
die Jünger unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.
35Da
setzte sich Jesus, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will,
soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.
36Und er
stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:
37Wer
ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich
aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Fürbitten
Wir
rufen zu Jesus Christus, der sich zum Diener aller machte:
Steh
den Ursulinen bei, die sich in der christlichen Erziehung der Jugend mühen.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Ermutige
die Politiker, die Ausbildung aller jungen Menschen zu fördern.
Bewahre
die Jugendlichen vor Selbstsucht und Verführung.
Zeige
jungen Menschen den Weg zu einer klaren Glaubensentscheidung.
Allmächtiger Gott, auf die Fürsprache der heiligen Angela hilf uns,
anderen auf dem Weg zu dir beizustehen, durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.