16. August
Hl. Stephan von Ungarn
König
Stephan wurde um 969 als Sohn
des Arpadenfürsten Geisa geboren, von dem das bezeichnende Wort überliefert
ist: „Ich bin reich genug, um den Göttern zu opfern und zugleich dem
christlichen Gott zu dienen.“ Die Begegnung mit dem hl. Adalbert von Prag, von
dem er vermutlich gefirmt wurde, machte auf Stephan einen tiefen Eindruck. Er
heiratete 995 Gisela, die Schwester Kaiser Heinrichs II., und regierte von 997
an in Ungarn als Nachfolger seines Vaters. Zu seiner Krönung im Jahr 1000
sandte Papst Silvester II. die heute noch vorhandene und nach diesem König
benannte Stephanskrone. Stephan war ein vorbildlicher christlicher Herrscher.
Er befreite in seinem Land Sklaven, schuf eine kirchliche Organisation,
stiftete Kirchen und Schulen. Er starb am 15. August 1038, ohne jedoch sein
Werk, die Christianisierung Ungarns, gesichert zu sehen. Er wurde neben seinem
Sohn, dem hl. Emmerich, in Stuhlweißenburg begraben.
Commune-Texte:
Messformulare für heilige Männer
Schriftlesungen für heilige Männer
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast den heiligen König Stephan berufen,
das ungarische Volk
zum christlichen Glauben zu führen.
Lass uns erfahren,
dass er seinem Volk und uns allen
vom Himmel her ein mächtiger Helfer ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Mit dem feierlichen Aufruf „Höre, Israel!“ wurde wohl in alter Zeit die
Versammlung der israelitischen Stämme angeredet (vgl. Dtn 20,3). Immer wieder
und immer neu muss Israel hören; es darf nicht vergessen, dass Jahwe sein Gott
ist, dem es alles verdankt. Das ist das Grundgebot für Israel und sein
eigentliches Glaubensbekenntnis: Jahwe, und Jahwe allein. Er ist der Gott, den
Israel in seiner Geschichte auf vielfache Weise kennen gelernt hat und den es
dennoch in Kanaan so leicht mit dem dortigen Naturgott, dem vielgestaltigen
Baal, verwechselt. Jahwe ist der Eine und der Einzige; Israel gehört ihm
allein, und er allein hält Israel zusammen und erhält es am Leben. Ihn allein
sollst du - damit ist jeder Einzelne angesprochen - und kannst du mit ganzem
Herzen und mit ganzer Seele lieben. Die Liebe, die hier gemeint ist und
gefordert wird, ist nicht die des Gefühls; es ist (wie im Johannesevangelium)
die Treue, der Gehorsam. - „Höre!“: Dtn 5,1; 9,1; 20,3; 27,9. - Dtn 10,12;
Mt 22,37; Jer 31,33-34.
ERSTE Lesung |
Dtn 6, 3-9 |
Mein Engel wird dir vorausgehen
Lesung aus dem Buch Deuteronomium
Mose
sprach zum Volk:
3Israel, du sollst hören und darauf achten,
alles, was der Herr, unser Gott,
mir gesagt hat, zu halten, damit es dir gut geht und ihr so unermesslich
zahlreich werdet, wie es der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in
dem Land, wo Milch und Honig fließen.
4Höre,
Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig.
5Darum
sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele
und mit ganzer Kraft.
6Diese
Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben
stehen.
7Du
sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu
Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und
wenn du aufstehst.
8Du
sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf
deiner Stirn werden.
9Du
sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.
Antwortpsalm |
Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6.7 u. 9 (R: vgl. 1a) |
R Selig der Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt. - R |
(GL neu 61, 1) |
(Oder: Halleluja.) |
1 Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt |
VI. Ton |
und
sich herzlich freut an seinen Geboten.
2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird
gesegnet. - (R)
3 Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus,
sein Heil hat Bestand für immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein
Licht:
der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
- (R)
5
Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen
bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht
ist.
6 Niemals gerät er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - (R)
7
Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung;
sein Herz ist fest, er vertraut auf
den Herrn.
9 Reichlich gibt er den Armen,
sein Heil hat Bestand für immer;
er ist mächtig und hoch geehrt. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 14, 23 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer
mich liebt, hält fest an meinem Wort.
Mein
Vater wird ihn lieben, und wir werden bei ihm wohnen.
Halleluja.
Zum Evangelium Jeder Mensch hat seine
eigenen Gaben und Aufgaben, jeder muss seinen eigenen Weg suchen. Die „Diener“
im Evangelium haben entsprechend ihren Fähigkeiten mehr oder weniger Geld
anvertraut
bekommen (ein Talent: etwa 40000 Mark). Der Herr kommt erst nach langer Zeit
zurück (25,19); plötzlich ist er da und richtet jeden nach seinen Taten. Nicht
nach den empfangenen Talenten richtet sich der Lohn, sondern nach der Treue,
mit der jeder gearbeitet hat. „Tüchtig und treu“ ist der Knecht, der nicht müde
wird, auf das Kommen des Herrn zu warten; der aber auch nicht nur von der
Zukunft träumt, sondern in der Gegenwart lebt und, gerade weil er mit dem
Kommen des Herrn rechnet, die Zeit ausnützt, die ihm gegeben ist. Von einem
Verdienst ist auf keinen Fall die Rede; immer bleiben wir „unnütze Sklaven“
(Lk
17,10). Gott belohnt, weil er gut ist. Der Lohn ist er selbst, sein Festmahl,
seine Gemeinschaft, seine Freude. - Lk 19,12-27; Mk 13,34; Mt 25,45-47; Lk
16,10; 2 Kor 5,10; 1 Thess 5,23.
Evangelium |
Mt 25, 14-30 |
Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen; komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
14Mit dem
Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute
ihnen sein Vermögen an.
15Dem
einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen
eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort
16begann
der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er
gewann noch fünf dazu.
17Ebenso
gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu.
18Der
aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde
und versteckte das Geld seines Herrn.
19Nach
langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu
verlangen.
20Da kam
der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr,
fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.
21Sein
Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist
im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe
übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
22Dann
kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir
zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen.
23Sein
Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist
im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen.
Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
24Zuletzt
kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich
wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und
sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;
25weil
ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es
wieder.
26Sein
Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch
gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut
habe.
27Hättest
du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner
Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten.
28Darum
nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat!
29Denn
wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat,
dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
30Werft
den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er
heulen und mit den Zähnen knirschen.
Oder
Kurzfassung |
Mt 25, 14-23 |
Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen; komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
14Mit dem
Himmelreich ist es
wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute
ihnen sein Vermögen an.
15Dem
einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen
eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort
16begann
der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er
gewann noch fünf dazu.
17Ebenso
gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu.
18Der
aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde
und versteckte das Geld seines Herrn.
19Nach
langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu
verlangen.
20Da kam
der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr,
fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.
21Sein
Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist
im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe
übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
22Dann
kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir
zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen.
23Sein
Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist
im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe
übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
Fürbitten
Wir
beten zu Jesus Christus, dem der Vater alle Macht gegeben hat:
Für
die Kirche in Ungarn: dass sie auf die Fürsprache des heiligen Stephan den
Glauben bewahre.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Für
die Herrscher in der Welt: dass sie sich von deinen Gebot leiten lassen.
Für
alle, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden: dass du sie aus ihrer
Bedrängnis rettest.
Für
unsere Gemeinde: dass wir dir für das Geschenk des Glaubens danken.
Herr Jesus Christus, du bist der König der Könige und der Herr der
Herrscher. Dir sei Ehre und Macht in alle Ewigkeit. A.: Amen.