Mittwoch der 4. Osterwoche
Eröffnungsvers |
Ps 18 (17), 50; 22 (21), 23 |
Ich will dir
danken, Herr, vor den Völkern;
deinen Namen will
ich meinen Brüdern verkünden. Halleluja.
Tagesgebet
Gütiger Gott,
du bist das Leben
der Gläubigen,
der Reichtum der
Armen,
die Freude der
Auserwählten.
Wir sehnen uns nach
deinen Verheißungen.
Stärke unsere
Hoffnung
und schenke uns
überreiche Erfüllung.
Darum bitten wir
durch Jesus Christus.
Zur Lesung Der
zweite Teil der Apostelgeschichte berichtet über die Ausbreitung der christlichen
Kirche in der Heidenwelt („bis an die Grenzen der Erde“, 1,8). Die
beherrschende Gestalt ist Paulus (von 13,9 an tritt dieser Name an die Stelle
des hebräischen Namens Saul). Barnabas hat ihn nach Antiochia geholt (11,26)
und dort mit ihm gearbeitet. Beide sind auch zusammen nach Jerusalem gereist,
um die Gaben der antiochenischen Gemeinde abzuliefern. Ihre erste Missionsreise
traten Barnabas und Paulus aber nicht von Jerusalem, sondern von Antiochia aus
an. Antiochia war neben Jerusalem zu einem Zentrum des christlichen Lebens
geworden; die aus Diasporajuden und Heiden zusammengesetzte Gemeinde begriff
schneller, dass es Zeit war, mit dem Missionsbefehl Jesu Ernst zu machen. Der
Eingangsvers der heurigen Lesung (12,24) blickt nach rückwärts und nach vorwärts, vor allem aber nach vorwärts: das
Wort des Herrn wächst und breitet sich aus. - Apg 6,7; 11,29-30; Jes 19,8-25; Mal 1,11.
ERSTE Lesung |
Apg 12, 24 - 13, 5 |
Wählt mir Barnabas und Saulus aus!
Lesung aus der Apostelgeschichte
In
jenen Tagen
24wuchs das Wort des Herrn und
breitete sich aus.
25Nachdem Barnabas und Saulus in Jerusalem
ihre Aufgabe erfüllt hatten, kehrten sie zurück; Johannes mit dem Beinamen
Markus nahmen sie mit.
1In der Gemeinde von Antiochia gab es
Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, Luzius von Zyrene,
Manaën, ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, und Saulus.
2Als sie zu Ehren des Herrn Gottesdienst
feierten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Wählt mir Barnabas und Saulus
zu dem Werk aus, zu dem ich sie mir berufen habe.
3Da fasteten und beteten sie, legten ihnen
die Hände auf und ließen sie ziehen.
4Vom Heiligen Geist ausgesandt, zogen sie
nach Seleuzia hinab und segelten von da nach Zypern.
5Als sie in Salamis angekommen waren, verkündeten sie das
Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Johannes hatten sie als Helfer bei
sich.
Antwortpsalm |
Ps 67 (66), 2-3.5.7-8 (R:4) |
R Die Völker sollen dir danken o Gott, |
GL neu 55,1 |
danken sollen dir die Völker alle. - R |
|
Oder: |
|
R Halleluja. - R |
2 Gott sei uns gnädig und segne uns. |
VIII. Ton |
Er lasse über uns sein Angesicht
leuchten,
3 damit auf Erden sein Weg erkannt wird
und unter allen Völkern sein Heil. - (R)
5 Die Nationen sollen sich freuen und
jubeln.
Denn du richtest den Erdkreis gerecht.
Du richtest die Völker nach Recht
und regierst die Nationen auf Erden. - (R)
7
Das Land gab seinen Ertrag.
Es segne uns Gott, unser Gott.
8 Es segne uns Gott.
Alle Welt fürchte und ehre ihn.
- R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 8, 12 |
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der
Herr:)
Ich bin das Licht
der Welt.
Wer mir nachfolgt,
hat das Licht des Lebens.
Halleluja.
Zum Evangelium In
diesem Abschnitt fasst Johannes die großen Themen der Predigt Jesu zusammen: glauben und sehen, Licht und
Finsternis,
hören und bewahren, richten und retten. Nur der Glaubende kann sehen: er sieht
in Jesus nicht nur einen außerordentlichen
Menschen, sondern den, der vom Vater als das Licht in die Welt gekommen ist.
Licht heißt im Johannesevangelium:
Wahrheit, Leben, Freude, Heil. Den göttlichen Ursprung Jesu und das Ziel
seiner Sendung erkennen, da ist Glaube. Wer glaubt, nimmt das Licht auf und
wird vom Licht aufgenommen. Er hat sich für das Leben entschieden; die
Auferstehung und das Gericht liegen hinter ihm. - Mt 10,40; Joh 13,20; 8,19; 14,7-9; 1,9; 8,12; Mt 13,18-23; Lk 8,21; 11,28; Joh 3,17; 8,26-27.37.47; 14,10; Dtn 18,18-19.
Evangelium |
Joh 12, 44-50 |
Ich bin das Licht, das in die Welt
gekommen ist
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit
44rief Jesus aus: Wer an mich glaubt,
glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat,
45und wer mich sieht, sieht den, der mich
gesandt hat.
46Ich bin das Licht, das in die Welt
gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.
47Wer meine Worte nur hört und sie nicht
befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu
richten, sondern um sie zu retten.
48Wer mich verachtet und meine Worte nicht
annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird
ihn richten am Letzten Tag.
49Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht
aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen,
was ich sagen und reden soll.
50Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich
also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.
Fürbitten
Zu Jesus Christus wollen wir beten, der die Verheißungen Gottes erfüllt:
Gib, dass die Kirche dein Wort hört und treu bewahrt. -
A.: Herr, erhöre uns.
Lass die Völker dein Heil schauen
Schenke den Armen ihren Anteil an den Gütern der Erde.
Stärke
unsere Hoffnung auf das ewige Leben..
Denn du bist nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu
retten. Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit..
A.: Amen.
Gabengebet
Erhabener Gott,
durch die Feier des
heiligen Opfers
gewährst du uns
Anteil an deiner göttlichen Natur.
Gib, dass wir dich
nicht nur
als den einen
wahren Gott erkennen,
sondern unser
ganzes Leben nach dir ausrichten.
Darum bitten wir
durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Vgl. Joh 15, 16.19 |
So spricht der
Herr:
Ich habe euch aus
der Welt erwählt und euch dazu bestimmt,
dass ihr hingeht
und Frucht bringt
und dass eure
Frucht bleibt. Halleluja.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
höre unser Gebet.
Du hast uns im
Sakrament
das Brot des
Himmels gegeben,
damit wir an Leib
und Seele gesunden.
Gib, dass wir
die Gewohnheiten
des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen
leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Im Glauben an Christus, den Sohn, ergreift der Mensch das Heil, empfängt er das
göttliche Leben (3,16.36 u. ö.). Dieser Glaube ist eine personale Haltung und
ein existentieller Vollzug. Im Glauben wendet sich der Mensch von allem
Gottwidrigen, von der Finsternis, vom Tod ab und dem in Christus erschienenen
göttlichen Heil, ihm selbst, dem Licht- und Lebensbringer, zu. Der Glaube
schließt Gehorsam (3,36),
Annahme der Worte und Gebote Jesu (8,51; 12,47; 14,21.23) ein. Durch den
scharfen Kontrast, in den Johannes die von Licht und Leben erfüllte Welt Gottes
zu dem finsteren Todeskosmos stellt, wird der völlige Umbruch der Existenz beim
Glaubenden veranschaulicht: er ist aus dem Todesbereich in den Lebensbereich
Gottes umgesiedelt (5,24). Man kann nur wählen zwischen Glauben und Unglauben
gegenüber Christus. Der Glaube bedeutet die Rettung: im Unglauben aber, hinter
dem sich die Flucht des Bösen vor dem Licht des Guten verbirgt, ereignet sich das
Gericht (3,18-21)“ (Rudolf Schnackenburg).