FREITAG DER
3.
Woche im Jahreskreis
TAGESGEBET
Gott.
Du
hast uns zu dieser Feier eingeladen.
Du
sagst uns dein rettendes Wort
und
reichst uns das Leben spendende Brot.
Mach
uns fähig, weiterzugeben,
was
wir in deinen Gaben empfangen.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 306, 3)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Der Glaubensweg des Christen ist von außen
und von innen her gefährdet. Von außen durch Spott und Verfolgung in vielerlei
Form, von innen her durch die scheinbare Ferne des Ziels. Der Tag des Herrn, der
Tag seiner Wiederkunft, „naht“; aber woran sollen wir es sehen (10,25)? Den
Lesern des Briefes wird gesagt, sie sollen in die Vergangenheit und in die
Zukunft schauen. Die Vergangenheit, ihre eigene Vergangenheit war gekennzeichnet
durch harte Verfolgung, aber auch durch eine Glaubensfreudigkeit, die nicht
umzubringen war. Die Zukunft aber heißt: Er wird kommen. Für den Beter des Alten
Testaments konnte das Ausbleiben der Hilfe Gottes zu einer Anfechtung des
Glaubens werden (Hab 1,12-17). Die Antwort, die die Propheten erhielten, war
eine doppelte: 1. „nur noch eine kurze Zeit“ (Jes 26,20), 2. der „Gerechte wird
durch den Glauben leben“ (Hab 2,3.4), d. h. durch seine Treue gerettet werden.
- Mt 5,11-12.40; 6,20; Lk 21,19.25-28; Apg 14,22; Röm 1,17; 1 Thess 3,1-5;
1 Petr 1,8-9.
ERSTE Lesung |
Hebr 10, 32-39 |
Ihr
habt manchen harten Lebenskampf bestanden. Werft also eure Zuversicht nicht
weg!
Lesung aus dem
Hebräerbrief
Brüder!
32Erinnert
euch an die früheren Tage, als ihr nach eurer Erleuchtung manchen harten
Leidenskampf bestanden habt:
33Ihr
seid vor aller Welt beschimpft und gequält worden, oder ihr seid mitbetroffen
gewesen vom Geschick derer, denen es so erging;
34denn
ihr habt mit den Gefangenen gelitten und auch den Raub eures Vermögens freudig
hingenommen, da ihr wusstet, dass ihr einen besseren Besitz habt, der euch
bleibt.
35Werft
also eure Zuversicht nicht weg, die großen Lohn mit sich
bringt.
36Was
ihr braucht, ist Ausdauer, damit ihr den Willen Gottes erfüllen könnt und so das
verheißene Gut erlangt.
37Denn
nur noch eine kurze Zeit, dann wird der kommen, der kommen soll, und er bleibt
nicht aus.
38Mein
Gerechter aber wird durch den Glauben leben; doch wenn er zurückweicht, habe ich
kein Gefallen an ihm.
39Wir
aber gehören nicht zu denen, die zurückweichen und verloren gehen, sondern zu
denen, die glauben und das Leben gewinnen.
Antwortpsalm |
Ps 37 (36), 3-4.5-6.23-24.39-40b (R: 39a) |
R Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn. - R |
(GL neu 404) |
3 Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, |
IX. Ton |
bleib wohnen im Land und bewahre Treue!
4 Freu
dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt. -
(R)
5
Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm;
er wird es fügen.
6 Er
bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht
und dein Recht so hell wie den Mittag. -
(R)
23 Der Herr festigt
die Schritte des Mannes,
er hat Gefallen an seinem Weg.
24 Auch wenn er
strauchelt, stürzt er nicht hin;
denn der Herr hält ihn fest an der Hand. -
(R)
39 Die Rettung der
Gerechten kommt vom Herrn,
er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
40ab Der Herr hilft ihnen und rettet
sie,
er rettet sie vor den Frevlern. -
R
Jahr II
Zur
Lesung Die Schwere einer Sünde wird nicht nur an
ihrem Gegenstand bemessen. David war nicht irgendeiner. Dass er, der fromme, von
Gott und dem Volk geliebte König, mit Batseba Ehebruch beging und dann deren
Mann Urija in den Tod schickte, musste jeden Israeliten erschrecken. Die Bibel
erzählt schonungslos das doppelte Verbrechen des Königs, der immer tiefer
abglitt. Was David oder Batseba oder Urija bei der Sache gedacht oder empfunden
haben, davon wird keine Silbe gesagt. Wichtiger ist, was am Schluss des Kapitels
steht (11,27): das Urteil über die Tat des Königs.
ERSTE Lesung |
2 Sam 11, 1-4a.c.5-10a.13-17 |
Du
hast mich verachtet und dir die Frau des Hetiters genommen, damit sie deine Frau
werde (2 Sam 12,10)
Lesung aus dem zweiten Buch
Samuel
1Um die Jahreswende, zu der
Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, schickte David den Joab mit seinen
Männern und ganz Israel aus, und sie verwüsteten das Land der Ammoniter und
belagerten Rabba. David selbst aber blieb in Jerusalem.
2Als David einmal zur
Abendzeit von seinem Lager aufstand und auf dem Flachdach des Königspalastes
hin- und herging, sah er von dort aus eine Frau, die badete. Die Frau war sehr
schön anzusehen.
3David schickte jemand hin
und erkundigte sich nach ihr. Man sagte ihm: Das ist Batseba, die Tochter
Ammiëls, die Frau des Hetiters Urija.
4aDarauf schickte David Boten
zu ihr und ließ sie holen;
4cDann kehrte sie in ihr Haus
zurück.
5Die Frau war aber schwanger
geworden und schickte deshalb zu David und ließ ihm mitteilen: Ich bin
schwanger.
6Darauf sandte David einen
Boten zu Joab und ließ ihm sagen: Schick den Hetiter Urija zu mir! Und Joab
schickte Urija zu David.
7Als Urija zu ihm kam, fragte
David, ob es Joab und dem Volk gut gehe und wie es mit dem Kampf
stehe.
8Dann sagte er zu Urija: Geh
in dein Haus hinab, und wasch dir die Füße! Urija verließ das Haus des Königs,
und es wurde ihm ein Geschenk des Königs nachgetragen.
9Urija aber legte sich am Tor
des Königshauses bei den Knechten seines Herrn nieder und ging nicht in sein
Haus hinab.
10aMan berichtete David: Urija
ist nicht in sein Haus hinabgegangen.
13 David lud ihn ein, bei ihm
zu essen und zu trinken, und machte ihn betrunken. Am Abend aber ging Urija weg,
um sich wieder auf seinem Lager bei den Knechten seines Herrn niederzulegen; er
ging nicht in sein Haus hinab.
14Am anderen Morgen schrieb
David einen Brief an Joab und ließ ihn durch Urija
überbringen.
15Er schrieb in dem Brief:
Stellt Urija nach vorn, wo der Kampf am heftigsten ist, dann zieht euch von ihm
zurück, so dass er getroffen wird und den Tod findet.
16Joab hatte die Stadt
beobachtet, und er stellte Urija an einen Platz, von dem er wusste, dass dort
besonders tüchtige Krieger standen.
17Als dann die Leute aus der
Stadt einen Ausfall machten und gegen Joab kämpften, fielen einige vom Volk, das
heißt von den Kriegern Davids; auch der Hetiter Urija fand den
Tod.
Antwortpsalm |
Ps 51 (50), 3-4.5-6b.6c.-7.10-11 (R: vgl. 3) |
R Erbarme dich unser, o Herr, |
(GL neu 639,1) |
denn wir haben gesündigt. - R |
3 Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, |
IV. Ton |
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4 Wasch
meine Schuld von mir ab,
und mach mich rein von meiner Sünde! -
(R)
5 Denn
ich erkenne meine bösen Taten,
meine Sünde steht mir immer vor Augen.
6ab Gegen dich allein habe ich
gesündigt,
ich habe getan, was dir missfällt. -
(R)
6cd So behältst du recht mit
deinem Urteil,
rein stehst du da als Richter.
7 Denn
ich bin in Schuld geboren;
in Sünde hat mich meine Mutter empfangen. -
(R)
10
Sättige mich mit
Entzücken und Freude!
Jubeln sollen die Glieder, die du zerschlagen hast.
11
Verbirg dein
Gesicht vor meinen Sünden,
tilge all meine Frevel!
R
Erbarme dich unser, o Herr,
denn wir haben gesündigt.
Jahr I und
II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mt 11, 25 |
Halleluja.
Halleluja.
Sei
gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du
hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.
Zum
Evangelium Jesus verkündet „das Wort“ in Gleichnissen
(V. 33). Das entspricht der Wahrheit, die er zu verkünden hat, und der
Fassungskraft der Menschen, zu denen er spricht. Die Jünger verstanden davon
nicht viel mehr als die große Masse des Volkes, und Jesus musste sie eigens
unterrichten. Der heutige Mensch, der vielleicht weder eine wachsende Saat noch
ein Senfkorn, noch einen Sauerteig gesehen hat, muss sich zudem erst einmal das
Bild klarmachen, um dann vom Bild zur gemeinten Sache zu kommen. Aber die Sache
steht nicht neben oder hinter dem Bild; wir müssen uns in das Gleichnis selbst
hineinbegeben, um „das Geheimnis des Gottesreiches“ zu verstehen und zu
erfahren. Im Gleichnis von der wachsenden Saat ist der Blick auf die kommende
Ernte gerichtet. So sicher wie nach der Saat die Ernte kommt, wird die
Herrschaft Gottes anbrechen, „von selbst“: sie kann nicht erzwungen, auch nicht
beschleunigt werden. Ähnlichen Sinn hat das Gleichnis vom Senfkorn (V. 30-32);
der Akzent liegt hier stärker auf der unwahrscheinlichen Kraft, mit der sich
Gottes Herrschaft in der Welt verwirklicht, trotz armseliger Anfänge und
unzureichender Mittel. - Jak 5,7; Joel 4,13; Offb 14,15-16; Mt 13,31-32; Lk
13,18-19; Mt 13,34-35.
Evangelium |
Mk 4, 26-34 |
Das
kleinste von allen Samenkörnern geht auf und wird größer als alle anderen
Gewächse
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit sprach Jesus:
26Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker
sät;
27dann
schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und
wächst, und der Mann weiß nicht, wie.
28Die
Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das
volle Korn in der Ähre.
29Sobald
aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist
da.
30Er
sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis
sollen wir es beschreiben?
31Es
gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man
in die Erde sät.
32Ist
es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und
treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten
können.
33Durch
viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen
konnten.
34Er
redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn
er mit ihnen allein war.
FÜRBITTEN
Wir
beten zu Christus, der auf dem Leidensweg zur Herrlichkeit gelangte
:
Erhalte
deine Kirche in der Hoffnung auf ihre Vollendung.
A.:
Herr, erhöre unser Gebet.
Schenke
allen Völkern Wohlergehen und Frieden.
Sei
allen nahe, die aus ihrer Not keinen Ausweg finden.
Gib,
dass wir in deiner Nachfolge ausharren bis zum Tag der
Ernte.
Denn
durch dein Kreuz hast du der Welt das Heil gebracht. Dir sei Dank und Lobpreis
in Ewigkeit.
„Weil
Gott größer ist als alles - gerade deshalb - kann er
überall, selbst in unscheinbarsten Dingen, gefunden werden. Er kann einem
entgegenkommen auf allen Straßen der Welt. Aus solcher Haltung erwächst eine
dauernde Bereitschaft, den Ruf Gottes aus allen Situationen der Welt
,herauszuhören‘, eine radikale Fähigkeit zum Dienst am
Nächsten, eine Offenheit des
Herzens allem gegenüber, das ist und lebt. Der Christ soll seinen großen Gott
überall, selbst in den kleinsten Dingen suchen. Er muss zwar den Mut haben,
unzufrieden zu sein. Er hat die Pflicht, nirgends eine bleibende Stätte zu haben
als im ruhelosen Wandel zum ruhigen Gott. Nichts genügt ihm, was nicht Gott ist.
Sein Leben ist - hier auf Erden und drüben in Ewigkeit - ein nie endendes
Hineinschreiten ins Unbegrenzte. Jede Erfüllung ist nur Beginn eines weiteren
Suchens. Das Größte, das Schönste, das Heiligste ist nicht groß, nicht schön und
nicht heilig genug für ihn. Er lässt sich - um es einmal paradox auszudrücken -
durch nichts Großes beengen. Seine Sehnsucht, seine Hoffnung ist immer größer
als die größte Verwirklichung“ (L. Boros).