18. Mai
Hl. Johannes I.
Papst, Märtyrer
Johannes war 523-526 Bischof
von Rom. Italien wurde damals vom arianischen Ostgotenkönig Theoderich
beherrscht, der die Katholiken im Allgemeinen nicht schlecht behandelte. Als
aber im oströmischen Reich Kaiser Justin I. streng gegen die Arianer vorging,
versuchte Theoderich ihnen zu helfen und sandte zu diesem Zweck eine Abordnung
an den Kaiser. Papst Johannes musste gegen seinen Willen die Abordnung
anführen. In Konstantinopel erreichte er nicht viel. Bei seiner Rückkehr wurde
er von dem misstrauischen Theoderich in Ravenna festgehalten und starb dort
nach wenigen Tagen. Sein Leib wurde 530 nach Rom überführt.
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
oder für Päpste
Schriftlesungen für Märtyrer
oder für Hirten der
Kirche (Päpste)
Tagesgebet
Gott,
du selbst bist der Lohn deiner getreuen Knechte;
wir ehren die Verdienste des Bekennerpapstes
Johannes,
den du am heutigen Tag zu dir heimgerufen hast.
Auf seine Fürsprache
gib auch uns einen festen Glauben
und Geduld in aller Bedrängnis.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Gemeinde von Laodizea (in Kleinarien), an die dieses Sendschreiben (Offb 3,14-22) gerichtet ist, wird wegen ihrer Gleichgültigkeit und Lauheit
gerügt. „Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß ...“ (3,15-16). Das sagt „der treue und zuverlässige Zeuge“ (3,14); er redet keine
leeren Worte; was er sagt, ist wahr und geschieht. Er steht vor der Tür: er
wird kommen als der Herr, der Richter und Retter. Bis dahin ist Zeit der
Umkehr. Wie lange diese Zeit dauern wird, weiß niemand; er kommt „bald“ (22,7.12). Seine Stimme hören und ihm die Tür öffnen (3,20) heißt zu seinem Kommen
ja sagen und sich darauf einstellen. Das geschieht am Anfang vielleicht
zögernd, mühsam und nicht ohne Furcht. Aber wenn die Gegenwart des Herrn den
Raum unseres Lebens zu füllen und zu weiten beginnt, begreifen wir mehr und
mehr, dass wir nichts verloren haben mit dem, was wir preisgaben. Das Gesetz
der Liebe und des Lebens lautet: Alles für alles. - Offb 1,5; Jes 65,16; Joh 1,3; Kol 1,15; Joh 14,23; Lk 12,36; Jak 5,9.
ERSTE Lesung |
Offb 3, 14b.20-22 |
Wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir
Lesung
aus der Offenbarung des Johannes
14bSo
spricht Er, der „Amen“ heißt, der treue und zuverlässige Zeuge, der Anfang der
Schöpfung Gottes:
20Ich
stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei
dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit
mir.
21Wer
siegt, der darf mit mir auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich gesiegt habe
und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.
22Wer
Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Antwortpsalm |
Ps 23 (22), 1-3.4.5.6 (R: 1) |
R Der Herr ist mein Hirte, |
(GL 527, 4) |
nichts wird mir fehlen. - R |
1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. |
VIII. Ton |
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am
Wasser.
3 Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden,
treu seinem Namen. - (R)
4
Muss ich auch wandern in finsterer
Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir
Zuversicht. - (R)
5
Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher. - (R)
6 Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 15b |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
habe euch Freunde genannt;
denn
ich habe euch alles mitgeteilt,
was
ich gehört habe von meinem Vater.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus hat jedes Streben
nach irdischer Macht zurückgewiesen. Er hat sein Leben und auch sein
Todesleiden als Dienst verstanden. Lukas berichtet nicht die Fußwaschung (vgl.
Joh 13,1-11), wohl aber das Wort Jesu: „Ich bin unter euch wie der, der
bedient“ (Lk 22,27). Die Tischgemeinschaft mit dem zum Kreuz gehenden Jesus,
Vorausnahme der künftigen Gemeinschaft mit ihm (22,30), verpflichtet den
Jünger, ihm ähnlich zu sein. Lehre, Leitung, Hilfeleistung: jede Ausübung von
Amtsgewalt in der Kirche ist Dienst der Liebe; anders hätte das alles nichts
mit Christus zu tun. - Zum Dienst für die Gemeinde kommt als weiteres Merkmal
des Christlichen hinzu, was in 22,28 angedeutet wird: bei Jesus bleiben in
allen Prüfungen: im Dunkel des Widerspruchs, der Ungewissheit, des Misserfolgs.
- Zu 22,25-27: Mt 20,20-28; Mk 10,41-45; Lk 12,35-38; Joh 13,4-16; Mt 23,11. - Zu 22,28-30: Mt 19,28; Offb 3,21.
Evangelium |
Lk 22, 24-30 |
Ich vermache euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
24entstand unter
den Jüngern ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei.
25Da
sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Mächtigen lassen
sich Wohltäter nennen.
26Bei
euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie
der Kleinste, und der Führende soll werden wie der Dienende.
27Welcher
von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der
bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient.
28In
allen meinen Prüfungen habt ihr bei mir ausgeharrt.
29Darum
vermache ich euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat:
30Ihr
sollt in meinem Reich mit mir an meinem Tisch essen und trinken, und ihr sollt
auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
Fürbitten
Wir
beten zu Christus, der Simon Petrus die Schlüssel des Gottesreiches verheißen
hat:
Für unseren Papst: behüte und bestärke ihn in seinem Dienst für die
Einheit der Kirche. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für alle, die ein öffentliches Amt haben: lass sie zum Wohl aller
Menschen beitragen. (Stille) Christus, höre uns.
Für alle, die unter der Glaubensspaltung leiden: zeige ihnen Wege zu
Verständnis und Brüderlichkeit. (Stille) Christus,
höre uns.
Für
unsere Gemeinde: erneuere unser Vertrauen auf deine Verheißungen. (Stille) Christus, höre uns.
Herr,
unser Gott, unser Leben ruht in deiner Hand. Erhöre unser Gebet durch Christus,
unseren Herrn.
A.: Amen.