15. Juni

Hl. Vitus (Veit)

Märtyrer

 

Über sein Leben ist wenig Sicheres bekannt. Er stammte aus Sizilien und erlitt das Martyrium in der diokletianischen Verfolgung (um 304). Der Legende zufolge wurde er in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen. Seine Verehrung ist seit Ende des 5. Jahrhunderts bezeugt. Die Reliquien wurden 836 nach dem Kloster Korvey an der Weser übertragen. Von dort verbreitete sich sein Kult im ganzen deutschen Sprachgebiet. Im 14. Jahrhundert kam ein Teil seiner Reliquien nach Prag, wo im 10. Jahrhundert zu seiner Ehre der Veitsdom erbaut worden war.

 

Commune-Texte:

Messformulare für Märtyrer

Schriftlesungen für Märtyrer

 

 

Tagesgebet

Barmherziger Gott,

mit deiner Kraft hat der heilige Vitus

in jugendlichem Alter

die Qualen des Martyriums bestanden.

Wir ehren sein Andenken

und empfehlen dir alle, deren Glaube bedroht ist.

Stärke sie in der Hoffnung

und festige sie in der Liebe.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Der zweite Teil des Weisheitsbuches rühmt das Walten Gottes in der Geschichte von Adam bis zum Auszug Israels aus Ägypten. Im Abschnitt 10,10-14 ist zuerst vom Patriarchen Jakob die Rede (10,10-12), dann vom ägyptischen Josef. Die Namen der beiden werden aber nicht genannt; es wird einfach vom „Gerechten“ gesprochen und so auf die allgemeine Gültigkeit des Gesagten hingewiesen. In unserer Sprache würden wir statt von „Weisheit“ eher von „Vorsehung“ sprechen. Diese Vorsehung ist nicht irgendein Schicksal; es ist der wissende und liebevoll sorgende Gott, von dem die Rede ist. Er beschützte Jakob, als dieser vor seinem Bruder Esau fliehen musste, und er verließ Josef nicht, als er in Ägypten ins Gefängnis geworfen wurde. Gott kümmert sich um alle Menschen, aber er wacht in besonderer Weise über den Weg derer, denen er eine besondere Sendung zugedacht hat. - Zu 10,10-12; 27,41- 45; 28,5-6.10-22; 31,23-29; Gen 32-33; Hos 12,4-5. - Zu 10,13-14: Gen 37-39; Ps 105,17-22;  Gen 41,40-44.

 

 

ERSTE Lesung

Weish 10, 10-14

In einem harten Kampf verlieh ihm die Weisheit den Siegespreis

Lesung aus dem Buch der Weisheit

10Einen Gerechten, der vor dem Zorn des Bruders floh, geleitete sie auf geraden Wegen, zeigte ihm das Reich Gottes und enthüllte ihm heilige Geheimnisse. Sie machte ihn reich bei seiner harten Arbeit und vermehrte den Ertrag seiner Mühen.

11Sie half ihm gegen die Habsucht seiner Unterdrücker und verschaffte ihm Wohlstand.

12Sie beschützte ihn vor seinen Feinden und gab ihm Sicherheit vor seinen Verfolgern. In einem harten Kampf verlieh sie ihm den Siegespreis, damit er erkannte, dass Gottesfurcht stärker als alles andere ist.

13Einen Gerechten, der verkauft worden war, ließ sie nicht im Stich, sondern bewahrte ihn vor der Sünde.

14Sie stieg mit ihm in den Kerker hinab und verließ ihn während seiner Gefangenschaft nicht, bis sie ihm das königliche Zepter brachte und Gewalt über seine Bedrücker. Sie überführte alle, die ihn beschuldigt hatten, als Lügner und verlieh ihm ewigen Ruhm.

 

 

Antwortpsalm

  Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6.7 u. 9 (R: vgl. 1a)

          R Selig der Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt. - R

(GL neu 61, 1)

          (Oder: Halleluja.)

1        Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt

VI. Ton

          und sich herzlich freut an seinen Geboten.

2        Seine Nachkommen werden mächtig im Land,

          das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. - (R)

3        Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus,

          sein Heil hat Bestand für immer.

4        Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht:

          der Gnädige, Barmherzige und Gerechte. - (R)

5        Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist,

          der das Seine ordnet, wie es recht ist.

6        Niemals gerät er ins Wanken;

          ewig denkt man an den Gerechten. - (R)

7        Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung;

          sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.

9        Reichlich gibt er den Armen,

          sein Heil hat Bestand für immer;

          er ist mächtig und hoch geehrt. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Halleluja. Halleluja.

Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.

Dich preist der Märtyrer leuchtendes Heer.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium „Die Christen wohnen zwar in der Welt, aber sie sind nicht aus der Welt“, heißt es in einem frühchristlichen Text (Diognetbrief 6,3). Der Abschnitt Joh 15,18 - 16,4a spricht vom Hass der Welt gegen die Jünger Jesu. Die „Welt“ ist zwangsläufig totalitär; sie erträgt es nicht, dass es Menschen gibt, die nicht nach ihrem Gesetz leben. Die Finsternis kann das Licht nicht ertragen. Außerdem: das Lebensgesetz des Meisters ist auch das des Jüngers. Der Hass der Welt gilt nicht eigentlich dem einzelnen Jünger; er gilt der geheimen Wirklichkeit, der unkontrollierbaren Kraft, die den Jünger treibt, ihn von der Welt unterscheidet und aus ihr herausnimmt; „um meines Namens willen“: das ist der wahre Grund. Der Hass der Welt gilt Christus dem Herrn selbst und seinem Geist, der in den Jüngern am Werk ist. - Mt 10,22; 1 Joh 3,11-18; Joh 1,10; 17,14-16; 13,16; Mt 10,24-25; Lk 6,40; 2 Tim 3,12; Apg 5,41; 9,4; 1 Joh 3,1.

 

 

Evangelium

Joh 15, 18-21

Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

18Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.

19Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

20Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.

21Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

 

 

Fürbitten

Jesus Christus, der sich der Kranken erbarmte, bitten wir:

Für alle Christen in einer glaubensfeindlichen Umgebung: lass sie nicht an dir irrewerden. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Für alle, die den Glauben bekämpfen: befreie sie von der Blindheit ihrer Herzen. (Stille) Christus, höre uns.

Für die Kranken und Gebrechlichen: richte sie auf, und tröste sie. (Stille) Christus, höre uns.

Für unsere Jugendlichen: wecke in ihnen die Sehnsucht nach dir und deiner Wahrheit. (Stille) Christus, höre uns.

Allmächtiger Gott, gib uns die Kraft, dass auf die Fürbitte des heiligen Vitus unser Glaube sich auch in Prüfungen bewähre durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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