17. Januar

Hl. Antonius

Mönchsvater

Gedenktag

 

Der Einsiedler Antonius ist der berühmteste Mönch des Altertums. Bischof Athanasius von Alexandrien, der Freund, schrieb sein Leben: das Idealbild eines Mönchs, wie ihn die Kirche wünschte. Beim sonntäglichen Gottesdienst hörte Antonius das Evangelium vom reichen Jüngling (Mt 19) und den Bericht der Apostelgeschichte über die arme Gemeinde in Jerusalem (Apg 4,35). Er verstand den Ruf Gottes, verließ Elternhaus und Besitz und ging in die Wüste. Er wurde der vollkommene „Gottesmann“, der von vielen aufgesuchte „Geistträger“, der „Vater der Mönche“, der „Arzt von Ägypten“. Weder Dämonen noch Irrlehrer konnten ihn besiegen. Antonius starb um 356, 105 Jahre alt. Unter seinem Namen werden achtunddreißig „Worte“ überliefert.

 

Zwei Weisungen des Abtes Antonius

„Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“

„Vom Mitmenschen her kommen uns Leben und Tod. Gewinnen wir einen Bruder, so gewinnen wir Gott. Geben wir einem Bruder Ärgernis, so sündigen wir gegen Christus.“

 

Schriftlesungen für heilige Männer (Ordensleute)

 

 

Eröffnungsvers

Ps 92 (91), 13-14

Der Gerechte gedeiht wie die Palme.

Er wächst wie die Zedern des Libanon.

Gepflanzt im Hause des Herrn,

gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes.

 

 

Tagesgebet

Herr unser Gott,

du hast den heiligen Mönchsvater Antonius

aus der Welt herausgerufen

und ihm die Kraft gegeben,

in der Einsamkeit der Wüste vor dir zu leben.

Hilf uns auf seine Fürbitte,

uns selbst zu überwinden

und dich über alles zu lieben.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Der Abschnitt Eph 6,10-20 spricht vom Kampf, den der Christ bestehen muss. Was ist das für ein Kampf? Vers 12 spricht von „Fürsten und Gewalten“, die diese finstere Welt beherrschen, und von „bösen Geistern des himmlischen Bereichs“: was soll man sich darunter vorstellen? Sicher ist es nicht nur ein Kampf gegen Menschen. Der Christ muss mit Feinden rechnen, die kaum fassbar und daher auch schwer angreifbar sind, Erscheinungsformen und Helfer jener Macht, die in der Heiligen Schrift den Namen Teufel oder Satan hat. Die Waffen dieses Kampfes werden in den Versen 6,14-17 aufgezählt (nicht in dieser Lesung); letzten Endes ist es „die Kraft und Macht des Herrn“ (6,10), die es dem Christen möglich macht standzuhalten. Von Sieg und Triumph ist hier nicht die Rede. Am Schluss (6,18) steht die eindringliche Mahnung zum Gebet und zur Wachsamkeit. „Jederzeit beten“ bedeutet: Es gibt für den Menschen keine gebetslose, profane Zeit; das wäre aufs äußerste gefährdete und im Grunde schon verlorene Zeit. - Zu 6,10-13: Röm 13,12; 2 Kor 10,4; Joh 14,30; 1 Petr 5,8-9. - Zu 6,18: Lk 18,1; Kol 4,2-3; 1 Thess 5,17.

 

 

ERSTE Lesung

Eph 6, 10-13.18

Zieht die Rüstung Gottes an!

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser

Brüder!

10Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn!

11Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt.

12Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.

13Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt.

18Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.

 

 

Antwortpsalm

Ps 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u. 11 (R: vgl. 5a)

          R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. - R

(GL neu 629,3)

1        Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir.

VI. Ton

2        Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;

          mein ganzes Glück bist du allein.“

5        Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;

          du hältst mein Los in deinen Händen. - (R)

7        Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.

          Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.

8        Ich habe den Herrn beständig vor Augen.

          Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. - (R)

9        Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;

          auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.

11      Du zeigst mir den Pfad zum Leben.

          Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,

          zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.

          R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe.

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 8, 31b-32

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Wenn ihr in meinem Wort bleibt seid ihr wirklich meine Jünger.

Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen,

und die Wahrheit wird euch befreien.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Auf die Frage: „Was kann ich außerdem noch tun?“ antwortet Jesus dem jungen Mann: „Wenn du vollkommen sein willst ...“ Man hat aus der doppelten Antwort Jesu eine Unterscheidung zwischen Geboten und „evangelischen Räten“ abgeleitet: Das ewige Leben erreicht man durch die Erfüllung der Gebote (19,17); wer aber vollkommen sein will, wer einen Schatz im Himmel haben will (19,21), für den gibt es außerdem noch die „Räte“. Die Gebote verlangen tatsächlich nicht den Verzicht auf allen Besitz; das Evangelium nennt diesen Verzicht aber auch nicht einen Rat, sondern eine Forderung der Nachfolge, die sich dann freilich verschieden gestaltet, je nach dem Ruf, der an den Einzelnen ergangen ist. Die Fortsetzung des Evangeliums (19,23-30) zeigt noch eine andere Seite der Armutsforderung: hier geht es nicht mehr um den (etwas überheblichen) Anspruch, vollkommen zu sein, sondern ganz einfach um die Sorge, gerettet zu werden, was so viel heißt wie „das ewige Leben gewinnen“ (19,16). So hat der heilige Antonius dieses Evangelium verstanden und es ohne Zögern in die Tat umgesetzt. - Zu 19,16-22: Mk 10,17-22; Lk 18,18-23; 10,25-28; Mt 5,43-48; 6,19-21; 13,44-46.

 

 

Evangelium

Mt 19, 16-26

Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz; so wirst du einen Schatz im Himmel haben

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit

16kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

17Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist „der Gute“. Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote!

18Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen;

19ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

20Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir jetzt noch?

21Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach.

22Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.

23Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen.

24Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

25Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden?

26Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.

 

 

Fürbitten

Zu Jesus Christus, den der Heilige Geist nach seiner Taufe in die Wüste führte, wollen wir beten:

Lass deine Gläubigen in der Unrast des Lebens deine Stimme nicht überhören. (Stille) Herr, erbarme dich.

A.: Christus, erbarme dich.

Gib, dass die Ordensgemeinschaften im Geist ihrer Gründer sich erneuern. (Stille) Herr, erbarme dich.

Sende den Notleidenden Helfer, die sich ihrer annehmen. (Stille) Herr, erbarme dich.

Mach junge Menschen hellhörig für den Ruf Gottes. (Stille) Herr, erbarme dich.

Herr, unser Gott, du hast den heiligen Antonius aus der Welt in die Nachfolge deines Sohnes gerufen. Lass uns täglich fragen, was du von uns willst. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr,

im Gedenken an die Hingabe des heiligen Antonius

bringen wir mit diesen Gaben uns selber dar.
Nimm uns alles, was uns von dir trennt,

damit du allein unser Reichtum bist.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Kommunionvers

Mt 19, 21

Wenn du vollkommen sein willst,

geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen;

dann komm und folge mir nach - so spricht der Herr.

 

 

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,

mit deiner Hilfe hat der heilige Antonius

die Mächte der Finsternis besiegt.

Stärke uns durch die heilbringende Speise,

die wir empfangen haben,

damit auch wir die Angriffe des Bösen überwinden.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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