23. Februar

Hl. Polykarp

Bischof, Märtyrer

Gedenktag

 

Polykarp kannte noch den Apostel Johannes und wurde von ihm zum Bischof von Smyrna bestellt (vgl. Offb 2,8-11). Als Sprecher der Kirchen von Kleinasien verhandelte er 155 mit Papst Anicet über den Termin des Osterfestes. In Kleinasien muss er großen Einfluss gehabt haben; die Heiden nannten ihn „den Lehrer Asiens, den Vater der Christen, den Zerstörer der Götter“. Als der römische Statthalter ihm befahl, Christus zu verfluchen, antwortete er: „Sechsundachtzig Jahre diene ich ihm, und er hat mir nie ein Leid getan; wie könnte ich meinen König lästern, der mich erlöst hat?“ Er wurde zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, und als das Feuer ihn nicht tötete, mit einem Dolch durchbohrt. Über sein Martyrium ist ein zuverlässiger Bericht erhalten. Polykarp ist der letzte Zeuge aus dem apostolischen Zeitalter.

 

Commune-Texte:

Messformulare für Märtyrer

oder für Bischöfe

Schriftlesungen für Märtyrer

oder für Hirten der Kirche

 

 

Tagesgebet

Gott, du Herr der ganzen Schöpfung,

du hast den heiligen Bischof Polykarp

zum standhaften Bekenntnis des Glaubens gestärkt

und in die Schar deiner Märtyrer aufgenommen.

Gib auch uns deine Kraft,

wenn wir am Kelch des Leidens Christi teilhaben,

damit wir auferstehen zum ewigen Leben.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Die sieben Sendschreiben in Offb 2 und 3 richten sich an einzelne Gemeinden Kleinasiens, zugleich aber an die ganze Kirche. Sie enthalten Lob und Tadel, Verheißung, Mahnung und Warnung. Der Tadel fehlt nur in den Briefen an die Gemeinden von Smyrna (2,8-11) und Philadelphia (3,7-13). Die Gemeinde von Smyrna ist in „Bedrängnis und Armut“ und „doch reich“. Sie hat Verfolgungen hinter sich, andere stehen ihr bevor. Zwischen Tod und Leben verläuft ihre Geschichte - die Geschichte der Kirche überhaupt; wie Christus selbst geht sie durch den Tod hindurch den Weg zum Leben. - Als der heilige Polykarp im Jahr 156 n. Chr. der Verfolgung zum Opfer fiel, hatte er nach seinen eigenen Worten 86 Jahre lang Christus gedient; vermutlich hat er schon gelebt, als dieser „Brief“ an die Gemeinde von Smyrna geschrieben wurde. - Jes 44,6; 48,12; Offb 1,17-18; Lk 6,20; Jak 2,5; Gal 6,15-16; Röm 2,28-29; Dan 1,12.14.

 

 

ERSTE Lesung

Offb 2, 8-11

An den Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Sei treu bis in den Tod!

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

Ich, Johannes, hörte eine Stimme, die sprach:

8An den Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: So spricht Er, der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde:

9Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut; und doch bist du reich. Und ich weiß, dass du von solchen geschmäht wirst, die sich als Juden ausgeben; sie sind es aber nicht, sondern sind eine Synagoge des Satans.

10Fürchte dich nicht vor dem, was du noch erleiden musst. Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, um euch auf die Probe zu stellen, und ihr werdet in Bedrängnis sein, zehn Tage lang. Sei treu bis in den Tod; dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben.

11Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem kann der zweite Tod nichts anhaben.

 

 

Antwortpsalm

Ps 31 (30), 3b-4.6 u. 8.16-17 (R: vgl. 6a)

          R Herr, in deine Hände lege ich meinen Geist. - R

(GL neu 308,1)

          ein feste Burg, die mich rettet.                                                                                                                                                                                                  IV. Ton

4        Denn du bist mein Fels und meine Burg;

          um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten. - (R)

6        In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist;

          du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.

8        Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen;

          denn du hast mein Elend angesehn,

          du bist mit meiner Not vertraut. - (R)

16      In deiner Hand liegt mein Geschick;

          entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!

17      Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht,

          hilf mir in deiner Güte! - R

 

Ruf vor dem Evangelium

(Halleluja. Halleluja.)

Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.

Dich preist der Märtyrer leuchtendes Heer.

(Halleluja.)

 

 

Zum Evangelium Die Christen wohnen zwar in der Welt, aber sie sind nicht aus der Welt“, heißt es in einem frühchristlichen Text (Diognetbrief 6,3). Der Abschnitt Joh 15,18 - 16, 4a spricht vom Hass der Welt gegen die Jünger Jesu. Die „Welt“ ist zwangsläufig totalitär; sie erträgt es nicht, dass es Menschen gibt, die nicht nach ihrem Gesetz leben. Die Finsternis kann das Licht nicht ertragen. Außerdem: das Lebensgesetz des Meisters ist auch das des Jüngers. Der Hass der Welt gilt nicht eigentlich dem einzelnen Jünger; er gilt der geheimen Wirklichkeit, der unkontrollierbaren Kraft, die den Jünger treibt, ihn von der Welt unterscheidet und aus ihr herausnimmt; „um meines Namens willen“: das ist der wahre Grund. Der Hass der Welt gilt Christus dem Herrn selbst und seinem Geist, der in den Jüngern am Werk ist. - Mt 10,22; 1 Joh 3,11-18, 17,14-16; 13,16; Mt 10,24-25; Lk 6,40; 2 Tim 3,12; Apg 5,41; 9,4; 1 Joh 3,1.

 

 

Evangelium

Joh 15, 18-21

Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

18Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.

19Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

20Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.

21Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

 

 

Fürbitten

Zu Jesus Christus, der seinen Jüngern Verfolgungen ankündigte, wollen wir beten:

Für die Kirche: um Vertrauen in deinen Beistand. (Stille) Herr, erbarme dich.

A.: Christus, erbarme dich.

Für die Mächtigen: um Achtung der Rechte jedes Menschen. (Stille) Herr, erbarme dich.

Für die verfolgten Christen: um Standhaftigkeit im Bekenntnis des Glaubens. (Stille) Herr, erbarme dich.

Für unsere Verstorbenen: um das ewige Leben. (Stille) Herr, erbarme dich.

Denn du verleihst den Kranz des Lebens dem, der treu bleibt bis in den Tod. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit.     A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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