7. August
Hl. Kajetan
Priester, Ordensgründer
Kajetan (Gaetano von Thiene),
geboren 1480 in Vicenza, studierte Rechtswissenschaften in Padua und wurde 1504
Doktor der beiden Rechte. Unter Julius II. wurde er Protonotar der römischen
Kurie. Nach seiner Priesterweihe 1516 kehrte er nach Vicenza zurück; wenige
Jahre später gründete er in Venedig ein Spital für unheilbare Kranke, denen er
auch selbst mit großer Hingabe diente. 1521 kehrte er nach Rom zurück und
gründete zusammen mit Giampietro Caraffa, dem späteren Papst Paul IV., eine
Kongregation von Regularklerikern, die in Armut leben und der religiösen
Bildung des Klerus und des Volkes dienen sollten. Die Kongregation erhielt den
Namen Theatiner, weil Caraffa um diese Zeit Bischof von Theate war; man nannte
sie auch Kajetaner. Als 1527 deutsche und spanische Söldner Rom verwüsteten,
wurde auch das Haus der Theatiner zerstört. Sie konnten nach Venedig flüchten
und dort ihre Arbeit fortsetzen. Seine letzten Jahre verbrachte Kajetan in
Neapel, wo er nach einem Leben der Buße, des ständigen Gebets und selbstloser
Nächstenliebe am 7. August 1547 starb. Nach seinem Tod breiteten sich die
Theatiner rasch aus (Niederlassungen auch in München und Salzburg).
Christus
näher kommen
„Ich sehe Christus arm und
mich reich, ihn verachtet und mich geehrt. Ich will ihm einen Schritt näher
kommen und habe deshalb beschlossen, alles aufzugeben, was ich noch an
zeitlichen Gütern besitze.“ (Kajetan, Brief an seine Verwandten)
Commune-Texte:
Messformulare für Hirten der Kirche
oder für Ordensleute
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für heilige Männer
(Ordensleute)
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
du hast den Priester
und Ordensgründer Kajetan berufen,
frei gewählter Armut die Apostel nachzuahmen.
Höre auf seine Fürsprache
und hilf uns, nach seinem Beispiel
auf dich allein zu vertrauen
und unser Leben
im Geist des Evangeliums zu erneuern.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Problem des Leidens und der gerechten Vergeltung hat die
hebräischen Weisheitslehrer immer schon beschäftigt. Das Problem war umso
schwieriger, als die Lehre vom Weiterleben nach dem Tod noch in keiner Weise
klar war. Für das gegenwärtige Leben ist die Behauptung, dass es den Guten gut
und den Bösen schlecht gehe, kaum aufrechtzuhalten; tatsächlich wurde sie in
den Büchern Ijob und Kohelet heftig angegriffen. Sirach sagt klar, dass auch
die Guten („wer dem Herrn dient“, Sir 2,1) auf Heimsuchungen gefasst sein
müssen (2,1-6). Trotzdem zweifelt er keinen Augenblick an der Gerechtigkeit Gottes.
Im Leiden wird der Mensch geprüft und geläutert, wie das Gold im Feuer. Eine
zweite Antwort steht in den Versen 7-9: Es gibt einen Lohn, es gibt „immer währende
Freude und Erbarmen“. Woher weiß der Verfasser das? Er weiß es 1. aus der
Geschichte seines Volkes (2,10), 2. aus dem Wesen Gottes selbst (2,11).
Freilich, ohne den Glauben an ein Fortleben nach dem Tod kann die Antwort des
Verfassers weder ihn selbst noch seine Leser befriedigen. - Jak 1,2-4; 1 Petr
4,12; Offb 2,10; 3,20; Röm 5,3; Spr 3,5-6; Ijob 4,7; Ps 22,5-6; 37,25;
Ex 34,6-7; Ps 145,8-9.
ERSTE Lesung |
Sir 2, 7-11 (7-13) |
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf sein Erbarmen
Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach
7Ihr,
die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf sein Erbarmen, weicht nicht ab, damit ihr
nicht zu Fall kommt.
8Ihr,
die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf ihn, und er wird euch den Lohn nicht
vorenthalten.
9Ihr,
die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf Heil, auf immer währende Freude und auf
Erbarmen!
10Schaut
auf die früheren Generationen und seht: Wer hat auf den Herrn vertraut und ist
dabei zuschanden geworden? Wer hoffte auf ihn und wurde verlassen? Wer rief ihn
an, und er erhörte ihn nicht?
11Denn
gnädig und barmherzig ist der Herr; er vergibt die Sünden und hilft zur Zeit
der Not.
Antwortpsalm |
Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6.7 u. 9 (R: vgl. 1a) |
R Selig der Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt. - R |
(GL neu 61, 1) |
(Oder: Halleluja.) |
1 Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt |
VI. Ton |
und
sich herzlich freut an seinen Geboten.
2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird
gesegnet. - (R)
3 Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus,
sein Heil hat Bestand für immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein
Licht:
der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
- (R)
5 Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen
bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht
ist.
6 Niemals gerät er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - (R)
7 Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung;
sein Herz ist fest, er vertraut auf
den Herrn.
9 Reichlich gibt er den Armen,
sein Heil hat Bestand für immer;
er ist mächtig und hoch geehrt. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 3 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die arm sind vor Gott;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium Das Trostwort für die
„kleine Herde“ ist nur im Lukasevangelium überliefert (12,32). Die Gemeinde
der Jünger ist in der Welt eine machtlose Minderheit, vom Anfang bis zum Ende
ihrer Geschichte. Es gab Zeiten, wo sie das vergessen konnte; heute wird sie
daran erinnert, nicht nur durch das Wort des Evangeliums, sondern durch die
Situation, in der zu leben ihr aufgegeben ist. Dieser kleinen Herde wird
gesagt, was sie nicht tun und was sie tun soll. Sie soll sich nicht fürchten,
denn ihr gehört die Zukunft, das, was bleibt, das „Reich“. Und sie soll sich
frei machen, sich nicht an die Gegenwart klammern, die doch keinen Bestand hat.
Der Sinn der Armut ist die Freiheit, und diese ist ein Zeichen der
angebrochenen Gottesherrschaft. - Mt 6,19-21.34; Lk 21,15-17; 22,28-30; 18,22; Joh 10.
Evangelium |
Lk 12, 32-34 |
Euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
32Fürchte
dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu
geben.
33Verkauft
eure Habe, und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht
zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel,
wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst.
34Denn
wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
Fürbitten
Jesus
Christus, der durch seine Heiligen die Kirche erneuert, bitten wir:
Lehre
alle Christen, nicht auf Geld und Besitz ihre Hoffnung zu setzen.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Steh
allen bei, die sich für einen Ausgleich zwischen Reich und Arm einsetzen.
Hilf
den unheilbar Kranken, ihr Leid als dein Kreuz anzunehmen.
Mehre
in uns das Vertrauen auf die Hilfe Gottes.
Herr Jesus Christus, um unseretwillen bist du arm geworden. Auf die
Fürbitte des heiligen Kajetan mach uns bereit, dir zu folgen, der du lebst und
herrschest in alle Ewigkeit. A.: Amen.