23. Oktober

Hl. Johannes von Capestrano

Ordenspriester, Wanderprediger

 

Johannes stammte aus Capestrano in den Abruzzen. 1386 geboren, studierte er Rechtswissenschaften und wurde Richter. Dann wurde er Franziskaner von der strengen Observanz und entfaltete seit 1417 eine große Predigttätigkeit. Mit seinem Freund Bernhardin von Siena (20. Mai) war er der größte Wanderprediger des 15. Jahrhunderts. Er predigte in Italien, Deutschland, Böhmen, Mähren, Polen und Österreich. An der Abwehr der Türkengefahr und dem Sieg über die Türken bei Belgrad (Juli 1456) hatte er wesentlichen Anteil. Er starb am 23. Oktober 1456 in Ilok an der Donau, im heutigen Jugoslawien. Sein Grab ist verschollen.

 

Commune-Texte:

Messformulare für Glaubensboten

Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten)

 

 

Tagesgebet

Barmherziger Gott,

du hast den heiligen Johannes von Capestrano berufen,

die Christenheit in Angst und Not zu ermutigen.

Lass die Kirche auch heute deinen Schutz erfahren

und schenke ihr allezeit deinen Frieden.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Die Liebe Christi, die den Apostel drängt, ist die Liebe dessen, der für uns alle gestorben ist (2 Kor 5,14). Dieses „für alle“ eröffnet für die Menschen „von jetzt an“ (5,16) neue Möglichkeiten, ihr Leben zu verstehen und zu leben. Die bisherige Situation der Welt und des Menschen kann als Entfremdung bezeichnet werden: die Lesung spricht von „Verfehlungen“ (5,19), die nichts anderes sind als Erscheinungsformen der Selbstüberhebung des Menschen, seiner Selbstbehauptung und Ichbezogenheit. Gott hat diese in sich selbst verlorene Menschheit nicht aufgegeben; „einer ist für alle gestorben“: im Tod Jesu hat Gott die Welt richtet, und zugleich hat er uns „durch Christus mit sich versöhnt“. Aber die Versöhnung erreicht die einzelnen Menschen nur durch Menschen, die wie Christus nicht mehr für sich leben. Die Berufung zur Nachfolge und zum Apostolat hat ihr Ziel nicht im Berufenen, sondern im Dienst der Versöhnung (V. 19). Das Evangelium von der Versöhnung ist das notwendige Wort, durch das fortwährend neue Schöpfung geschieht mitten in dieser vergehenden Welt. - Zu 5,14-15: Röm 6,10; 7,4-6; 14,7-9. - Zu 5,17-20: Röm 8,10-11; Ga1 6,15; Offb 21,5; Röm 10-11; 3,25; Ko1 1,19-10; Eph 6,20.

 

 

ERSTE Lesung

2 Kor 5, 14-20

Gott hat uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

Brüder!

14Die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben.

15Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.

16Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein.

17Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.

18Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.

19Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung zur Verkündigung anvertraute.

20Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!

 

 

Antwortpsalm

Ps 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u.11 (R: vgl. 5a)

          R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. - R

(GL neu 629, 3 oder 649, 2)

1        Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir.

VI. oder II. Ton

2        Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;

          mein ganzes Glück bist du allein.“

5        Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;

          du hältst mein Los in deinen Händen. - (R)

7        Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.

          Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.

8        Ich habe den Herrn beständig vor Augen.

          Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. - (R)

9        Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;

          auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.

11      Du zeigst mir den Pfad zum Leben.

          Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,

          zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

  Vers: vgl. Joh 8, 12

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ich bin das Licht der Welt.

Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Drei kurze Gespräche über die Nachfolge stehen in diesem Abschnitt: das letzte (Lk 9,61-62) steht nur bei Lukas, die anderen auch bei Matthäus. Es geht bei der Nachfolge Jesu nicht um eine Reisebegleitung, es geht um die Teilnahme am Leben Jesu und an seiner Aufgabe. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem, seine Aufgabe drängt. Wer mit ihm gehen will, muss wissen, was er tut. Nachfolge Jesu heißt Exodus, „Auszug“ aus Ruhe und Geborgenheit, und heißt Abschied von menschlichen Bindungen, letzten Endes Abschied vom Ich, und das alles jetzt und ganz. So hat kein Rabbi mit seinen Schülern gesprochen. Die Forderungen werfen Licht auf den, der fordert; von ihm, dem Menschensohn her, der die Gottesherrschaft herbeiführt, werden sie erst verständlich. - Mt 8,19-22; Lk 14,26-33; 1 Kön 19,19-21; Phil 3,13.

 

 

Evangelium

Lk 9, 57-62

Ich will dir folgen, wohin du auch gehst

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit

57Als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg  nach Jerusalem weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.

58Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.

59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben.

60Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!

61Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen.

62Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

 

 

Fürbitten

Wir bitten Jesus Christus, der uns den Weg zum Leben zeigte:

Errette die Kirche aus allen Gefahren, die sie bedrohen.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Öffne die Herzen der Menschen für die Botschaft des Evangeliums.

Richte durch deine Gegenwart alle leidenden Menschen auf.

Ermutige uns, unser Leben dir anzuvertrauen.

Gütiger Gott, auf die Fürsprache des heiligen Johannes von Capestrano wende dich uns zu, und schenke uns dein Heil durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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