28. September

Hl. Lioba

Äbtissin

 

Lioba stammte aus einer guten Familie in Wessex: ihre Mutter Ebba war mit dem hl. Bonifatius verwandt. Dem Ruf des Bonifatius folgend, verließ Lioba mit einer kleineren Gruppe von Schwestern ihr Kloster Wimborne und kam auf das Festland herüber, um die Missionsarbeit des hl. Bonifatius zu unterstützen. Lioba wurde (um 735) die erste Äbtissin von Tauberbischofsheim. Die Zahl der Schwestern vermehrte sich rasch, und Lioba sorgte dafür, dass alle neben den Arbeiten in Haus und Handwerk auch eine gute geistige Ausbildung erhielten. Sie selbst, eine schöne und gütige Frau, war eine beliebte Lehrerin und Erzieherin. Bonifatius schätzte sie hoch; als er 754 zur Friesenmission aufbrach, empfahl er sie dem Wohlwollen der Mönche von Fulda und ordnete an, dass man sie neben ihm begraben solle. Lioba starb am 28. September 782 und wurde in Fulda begraben.

 

Commune-Texte:

Messformular für Ordensleute

Schriftlesung für heilige Frauen (Ordensleute)



Tagesgebet

Allmächtiger Gott,

du hast die heilige Äbtissin Lioba dazu berufen,

am Missionswerk des heiligen Bonifatius mitzuwirken.

Gib auch unserer Zeit Männer und Frauen,

die durch ihr Gebet und ihre Arbeit

in unserem Volk den Glauben lebendig erhalten.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung  In Weish 7,22-23 werden die Eigenschaften der Weisheit aufgezählt. Der Verfasser übernimmt eine Reihe von Ausdrücken aus der griechischen Philosophie; dem Geschmack seiner griechisch sprechenden Umwelt entspricht auch die Liebe zur Häufung von Wörtern, ohne scharfe Scheidung der einzelnen Begriffe und ohne eine strenge logische Ordnung. Es sind im Ganzen einundzwanzig Eigenschaften der Weisheit, die aufgezählt werden; das galt für die Zahlenmystik jener Zeit als eine vollkommene Zahl (3 mal 7). Natürlich ist von der göttlichen Weisheit die Rede, nicht etwa von menschlicher Weisheit. Die Frage, ob hier göttliche Personen unterschieden werden (Gott - Weisheit - Geist), ist mit Sicherheit zu verneinen; der Verfasser spricht von göttlichen Eigenschaften, nicht von göttlichen Personen. Aber die Art, wie er davon spricht, hat tatsächlich den Boden für die Offenbarung des Neuen Testaments bereitet. - Hebr 1,2-3; Jak 3,17; Weish 9,11; 1,6-10; Sir 24,3; Joh 1,9; Kol 1,15; Ps 102,27-28; 104,30.

 

 

ERSTE Lesung

Weish 7, 7-10.13-14.26.27b.29 - 8, 1

Ich flehte, und der Geist der Weisheit kam zu mir

Lesung aus dem Buch der Weisheit

7Ich betete, und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte, und der Geist der Weisheit kam zu mir.

8Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.

9Keinen Edelstein stellte ich ihr gleich; denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand, und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.

10Ich liebte sie mehr als Gesundheit und Schönheit und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.

13Uneigennützig lernte ich, und neidlos gebe ich weiter; ihren Reichtum behalte ich nicht für mich.

14Ein unerschöpflicher Schatz ist sie für die Menschen; alle, die ihn erwerben, erlangen die Freundschaft Gottes. Sie sind empfohlen durch die Gaben der Unterweisung.

26Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts, der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft, das Bild seiner Vollkommenheit.

27bVon Geschlecht zu Geschlecht tritt sie in heilige Seelen ein und schafft Freunde Gottes und Propheten;

29Sie ist schöner als die Sonne und übertrifft jedes Sternbild. Sie ist strahlender als das Licht;

30denn diesem folgt die Nacht, doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit.

1Machtvoll entfaltet sie ihre Kraft von einem Ende zum andern und durchwaltet voll Güte das All.

 

 

Antwortpsalm

Ps 73 (72), 1 u. 23.24-25.26 u. 28 (R: 28a)

          R Gott nahe zu sein ist mein Glück. - R

(GL neu 76, 1)

1        Lauter Güte ist Gott für Israel,

I. Ton

          für alle Menschen mit reinem Herzen.

23      Ich bleibe immer bei dir,

          du hältst mich an meiner Rechten. - (R)

24      Du leitest mich nach deinem Ratschluss

          und nimmst mich am Ende auf in Herrlichkeit.

25      Was habe ich im Himmel außer dir?

          Neben dir erfreut mich nichts auf der Erde. - (R)

26      Auch wenn mein Leib und mein Herz verschmachten,

          Gott ist der Fels meines Herzens

          und mein Anteil auf ewig.

28      Gott nahe zu sein ist mein Glück.

          Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen.

          Ich will all deine Taten verkünden. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 15, 9b.5b

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Bleibt in meiner Liebe!

Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium  Jesus ist der wahre Weinstock; wie er das wahre Licht und der gute Hirt und das lebendige Brot ist: er ist die urbildliche Wirklichkeit, von der alles Geschaffene ein Gleichnis ist. Das Bild vom Weinstock (oder Weinberg) hat, wie das vom guten Hirten, seine Wurzeln im Alten Testament, wo Israel der Weinberg des Herrn genannt wird. Vergleichspunkt ist in der Bildrede Jesu die lebensnotwendige Einheit von Weinstock und Rebe. Nur wer in der Einheit bleibt, kann Frucht bringen: was er tut, hat Sinn und Wert vor Gott und in der Kirche, in der Gemeinde. „Bleibt in meiner Liebe!“ lautet deshalb die Mahnung, die sich in Vers 9 anschließt: Bleibt durch eure Liebe so, dass ich euch lieben kann, wie mich der Vater liebt. Ein und derselbe Strom des Lebens und der Liebe geht vom Vater zum Sohn und vom Sohn zu den Jüngern. Diese Gemeinschaft ist uns in der Taufe geschenkt worden und wirkt sich aus in der Verbundenheit der Jünger untereinander, in einer Atmosphäre des Vertrauens und der Freude. - Zu 15,9-11: Joh 3,35; 10,14-15; 17,23-24; Joh 1,3.

 

 

Evangelium

Joh 15, 5.8-12

Bleibt in meiner Liebe!

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

5Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.

8Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

9Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!

10Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.

11Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

12Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.

 

 

Fürbitten

Wir wollen zu Jesus Christus beten; der Frauen zu Zeugen für seine Auferstehung machte:

Sende den Oberinnen in den Frauenorden den Geist der Weisheit und Güte.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Gib allen Frauen, die in der Glaubensverkündigung arbeiten, das rechte Wort, und mehre ihren Eifer.

Wende dich allen zu, die sich vom Glauben abgewandt haben, damit sie gerettet werden.

Zeige den Mädchen unserer Gemeinde den Weg zum wahren Leben.

Barmherziger Gott, die heilige Lioba hat geholfen, den Glauben in Deutschland einzupflanzen. Lass uns auf ihre Fürsprache überall als Zeugen des Glaubens leben durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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