9. Oktober
Hl. Johannes Leonardi
Priester, Ordensgründer
Johannes wurde 1541
in der Nähe von Lucca in der Toskana geboren. Er war zuerst Apothekergehilfe,
begann mit 26 Jahren Theologie zu studieren und wurde 1571 zum Priester
geweiht. Neben seiner Tätigkeit in Spitälern und Gefängnissen arbeitete er im
Sinn des Konzils von Trient für die religiöse Unterweisung der Jugend; 1574 gab
er ein Handbuch für den Religionsunterricht heraus. Zur Unterstützung und
Fortsetzung seiner Arbeit gründete er eine Laiengenossenschaft, die vom Bischof
von Lucca und später von Papst Klemens VIII. bestätigt wurde. 1574 gründete er
auch die „Regularkleriker von der Mutter Gottes“ (später mit den Piaristen
vereinigt, vgl. Josef von Calasanza, 25. August). Mit seinen Reformbestrebungen
stieß er in Lucca auf heftigen Widerstand, so dass er die Stadt verlassen
musste. Er ging nach Rom und förderte auch dort das Spital- und Schulwesen.
Papst Klemens VIII. übertrug dem Heiligen die Visitation und Reform mehrerer
Orden. 1603 gründete Johannes in Rom ein Studienkolleg zur Heranbildung von
Missionaren, aus dem später das Kolleg der Propagandakongregation entstand. Er
starb 1609 in Rom. Erst 1938 wurde er heilig gesprochen.
Commune-Texte:
Messformulare für Glaubensboten
oder für
Heilige der Nächstenliebe
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für
heilige Männer (Heilige der Nächstenliebe)
Tagesgebet
Gott, du Spender alles Guten,
du hast den heiligen Johannes Leonardi
zum Diener deines Wortes bestellt.
Gib uns auf seine Fürsprache Erzieher und
Prediger,
die deine Wahrheit lehren
und sie durch ihr Leben bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Wissen um die größere und bleibende Herrlichkeit des Neuen Bundes
gibt dem Apostel Mut, überall, auch bei den skeptischen Korinthern, mit großer
Sicherheit aufzutreten (2 Kor 3,12-13). Es verpflichtet ihn aber auch zu
unermüdlichem Einsatz (4,1), zu einer absoluten Wahrhaftigkeit und
Aufrichtigkeit in seinem Auftreten und in seiner Lehre. Das Licht Christi
schafft im Herzen des Apostels, aber auch im Herzen aller Glaubenden, eine neue
Helligkeit, geradezu ein Übermaß von Klarheit. Dass die Menschen so viel Licht
überhaupt ertragen können, dass sie nicht daran zerbrechen, aber auch sich
nicht dagegen abdichten, ist Gabe des barmherzigen Gottes. - Röm 1,16; 1 Thess
2,4-5; Gen 1,3; Joh 8,12.
ERSTE Lesung |
2 Kor 4, 1-2.5-7 |
Wir verkündigen Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um
Jesu willen
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
1Unser Eifer
erlahmt nicht in dem Dienst, der uns durch Gottes Erbarmen
übertragen wurde.
2Wir
haben uns von aller schimpflichen Arglist losgesagt; wir handeln nicht
hinterhältig und verfälschen das Wort Gottes nicht, sondern lehren offen die
Wahrheit. So empfehlen wir uns vor dem Angesicht Gottes jedem menschlichen
Gewissen.
5Wir
verkündigen nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn, uns
aber als eure Knechte um Jesu willen.
6Denn
Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren
Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen
Glanzes auf dem Antlitz Christi.
7Diesen
Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß
der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
Antwortpsalm |
Ps 96 (95), 1-2.3 u. 7.8 u. 10 (R: vgl. 3a) |
R Kündet den Völkern die Herrlichkeit des Herrn! - R |
(GL neu 54, 1) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied, |
VIII. Ton |
singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
2 Singt dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet sein Heil von Tag zu Tag! - (R)
3 Erzählt bei den Völkern von seiner
Herrlichkeit,
bei allen Nationen von seinen Wundern!
7
Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der
Völker,
bringt dar dem Herrn Lob und Ehre! - (R)
8 Bringt dar dem Herrn die Ehre seines
Namens,
spendet Opfergaben, und tretet ein in
sein Heiligtum!
10 Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist
König.
Den Erdkreis hat er gegründet, so dass
er nicht wankt.
Er richtet die Nationen so, wie es
recht ist. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mk 1, 17b |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Folgt
mir nach!
Ich
werde euch zu Menschenfischern machen.
Halleluja.
Zum Evangelium Mit Lk 5 tritt Jesus
vor die breite Öffentlichkeit. Der Abschnitt 5,1-11 berichtet von der Predigt
Jesu, dann vom reichen Fischfang und schließlich von der Berufung der ersten
Jünger. In der Darstellung des Lukas tritt Simon Petrus stärker hervor als bei
Markus; vom Schiff des Simon aus lehrt Jesus die Volksmenge, in der Lukas
bereits das neue Gottesvolk vorgebildet sieht; Simon erhält den Auftrag, auf
den See hinauszufahren; er fasst auch in Worte, was nach dem Fischfang die
anderen Jünger „ebenso“ spürten (5,10): den Schrecken vor der heiligen
Gottesgegenwart. Petrus erhält auch die Zusage: Von jetzt an wirst du Menschen
fangen. Eine ausdrückliche Berufung zur Jüngerschaft und Nachfolge wird hier
bei Lukas nicht berichtet, aber sie ist in Vers 11 deutlich vorausgesetzt.
Etwas Entscheidendes ist an diesem Tag im Leben des Petrus und seiner Gefährten
geschehen. - Mk 1,16-20; Joh 21,1-8.15-19; Mt 4,18-22.
Evangelium |
Lk 5, 1-11 |
Wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit,
1als
Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und
wollte das Wort Gottes hören.
2Da sah
er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre
Netze.
3Jesus
stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land
wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.
4Als er
seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort
werft eure Netze zum Fang aus!
5Simon
antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts
gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.
6Das
taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen
drohten.
7Deshalb
winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen
helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass
sie fast untergingen.
8Als
Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir;
ich bin ein Sünder.
9Denn
er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele
Fische gefangen hatten;
10ebenso
ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon
zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an
wirst du Menschen fangen.
11Und
sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.
Fürbitten
Jesus
Christus, der durch seine Heiligen die Kirche erneuert, bitten wir:
Hilf
allen, die dem Evangelium dienen, für die Menschen unserer Zeit das rechte Wort
zu finden.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Offenbare
den Völkern der Erde Wege, die zu irdischem Glück und ewigem Heil führen.
Steh allen bei, die in Krankenhäusern tätig sind, dass sie den Kranken mit Liebe und Verständnis begegnen.
Schenke
allen, die in unserer Gemeinde mitarbeiten, Eifer und Ausdauer.
Allmächtiger Gott, auf die Fürbitte des heiligen Johannes Leonardi stärke
unseren Glauben durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.