9. November

Weihetag der Lateranbasilika

Fest

Die dem Allerheiligsten Erlöser und seit dem 12. Jahrhundert auch dem hl. Johannes dem Täufer geweihte Lateranbasilika ist die älteste Papstkirche und führt den Titel „Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises“. Im anliegenden Lateranpalast residierten die Päpste vom 4. bis zum 14. Jahrhundert. Die Kirche wurde von Kaiser Konstantin errichtet und im Jahr 324 von Papst Silvester I. eingeweiht. Die durch Brand, Erdbeben und Plünderungen heimgesuchte Kirche wurde im Lauf der Jahrhunderte wiederholt restauriert. Papst Benedikt XIII. hat sie am 28. April 1726 nach größeren Restaurationsarbeiten neu eingeweiht und den 9. November als Kirchweihtag der Basilika bestätigt.

Commune-Texte für Kirchweihe, S. 772 ff; außer:

Zur 1. Lesung   Der Prophet Ezechiel hatte in einer früheren Vision gesehen, wie Jahwe aus dem Tempel und aus Jerusalem fortzog (10, 18–22; 11, 22–23). Dann durfte er, wieder in einer Vision, die Rückkehr Jahwes in den neuerbauten Tempel schauen (43, 1–9; 44, 1–2). In der heutigen Lesung schildert der Prophet die heilbringende Wirkung dieser neuen Gegenwart Gottes bei seinem Volk. Dabei verbindet er geographische Erinnerungen an die Tempelquelle (vgl. Jes 8, 6–8; Ps 16) und die Vorstellung vom Wasserreichtum des Paradieses (Gen 2, 10–14) zu einem Bild, in dem aller Segen vom Heiligtum, d. h. von Gott selbst, ausgeht. Das Neue Testament hat dieses Bild vor allem in Offb 22 aufgegriffen, aber auch im Johannesevangelium (Kapitel 4 und 5).

Erste LesungEz 47, 1–2.8–9.12

Ich sah, wie vom Tempel Wasser hervorströmte, und alle, zu denen das Wasser kam, wurden gerettet (vgl. Messbuch: Antiphon zum sonntäglichen Taufgedächtnis)

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

1Der Mann, der mich begleitete,
führte mich zum Eingang des Tempels
und siehe,
Wasser strömte unter der Tempelschwelle hervor
nach Osten hin;
denn die vordere Seite des Tempels schaute nach Osten.
Das Wasser floss unterhalb der rechten Seite des Tempels herab,
südlich vom Altar.
2Dann führte er mich durch das Nordtor hinaus
und ließ mich außen herum zum äußeren Osttor gehen.
Und siehe, das Wasser rieselte an der Südseite hervor.
8Er sagte zu mir:
Diese Wasser fließen hinaus in den östlichen Bezirk,
sie strömen in die Áraba hinab und münden in das Meer.
Sobald sie aber in das Meer gelangt sind,
werden die Wasser gesund.
9Wohin der Fluss gelangt,
da werden alle Lebewesen,
alles, was sich regt, leben können
und sehr viele Fische wird es geben.
Weil dieses Wasser dort hinkommt,
werden sie gesund;
wohin der Fluss kommt,
dort bleibt alles am Leben.
12An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen.
Ihr Laub wird nicht welken
und sie werden nie ohne Frucht sein.
Jeden Monat tragen sie frische Früchte;
denn ihre Wasser kommen aus dem Heiligtum.
Die Früchte werden als Speise
und die Blätter als Heilmittel dienen.

AntwortpsalmPs 46 (45), 2–3.5–6.8–9 (Kv: vgl. 5)

Kv Des Stromes Wasser erfreuen die Gottesstadt,GL 550
des Höchsten heilige Wohnung. – Kv

2Gott ist uns Zuflucht und Stärke, *
als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten.
3Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt, *
wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres. – (Kv)
5Eines Stromes Arme erfreuen die Gottesstadt, *
des Höchsten heilige Wohnung.
6Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken. *
Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht. – (Kv)
8Mit uns ist der Herr der Heerscharen, *
der Gott Jakobs ist unsre Burg.
9Kommt und schaut die Taten des Herrn, *
der Schauder erregt auf der Erde. – Kv

Zur 2. Lesung   Durch die Bilder von der Pflanzung und vom Hausbau verdeutlicht Paulus, wie der apostolische Dienst in der Gemeinde zu verstehen ist. „Tempel Gottes“ ist die ganze Gemeinde. Die Gegenwart des Heiligen Geistes macht die Gemeinde „heilig“; sie ist die Gemeinde Gottes. Wo Gottes heiliger Geist anwesend ist, hat es keinen Sinn, Menschen zu vergöttern oder gegeneinander auszuspielen, wie es in der Gemeinde von Korinth vorkam. Christus allein ist der Herr der Gemeinde, er ist das Fundament, auf dem das Haus ruht; durch ihn ist die Gemeinde eine göttliche Wirklichkeit in dieser Welt.

Zweite Lesung1 Kor 3, 9c–11.16–17

Ihr seid Gottes Tempel: der Geist Gottes wohnt in euch

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
9cIhr seid Gottes Bau.
10Der Gnade Gottes entsprechend, die mir geschenkt wurde,
habe ich wie ein weiser Baumeister den Grund gelegt;
ein anderer baut darauf weiter.
Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut.
11Denn einen anderen Grund kann niemand legen
als den, der gelegt ist:
Jesus Christus.
16Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid
und der Geist Gottes in euch wohnt?
17Wer den Tempel Gottes zerstört,
den wird Gott zerstören.
Denn Gottes Tempel ist heilig
und der seid ihr.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. 2 Chr 7, 16

Halleluja. Halleluja.
(So spricht Gott, der Herr:)
Ich habe dieses Haus erwählt und geheiligt,
damit mein Name hier sei auf ewig.
Halleluja.

Zum Evangelium   siehe Einführung S. 776

EvangeliumJoh 2, 13–22

Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Er meinte den Tempel seines Leibes

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

13Das Paschafest der Juden war nahe
und Jesus zog nach Jerusalem hinauf.
14Im Tempel
fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben
und die Geldwechsler, die dort saßen.
15Er machte eine Geißel aus Stricken
und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus
samt den Schafen und Rindern;
das Geld der Wechsler schüttete er aus,
ihre Tische stieß er um
16und zu den Taubenhändlern sagte er:
Schafft das hier weg,
macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!
17Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht:
Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren.
18Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm:
Welches Zeichen lässt du uns sehen,
dass du dies tun darfst?
19Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder
und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.
20Da sagten die Juden:
Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut
und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?
21Er aber meinte den Tempel seines Leibes.
22Als er von den Toten auferweckt war,
erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte,
und sie glaubten der Schrift
und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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