7. Januar
Hl. Raimund von
Penyafort
Ordensgründer
Raimund wurde 1175
auf Schloss Penyafort bei Barcelona geboren. Er machte seine Studien in Barcelona
und Bologna. 1222 gründete er zusammen mit Petrus Nolaskus den
Merzedarierorden, dessen Hauptaufgabe es war, christliche Sklaven aus
muslimischer Gefangenschaft zu befreien. Er selbst schloss sich dem
Predigerorden des heiligen Dominikus an und war 1238-1240 der dritte General
dieses Ordens. Seine große Liebe galt den Armen und den Missionen. Der Mission
dienten die Schulen, die er für das Studium der hebräischen und der arabischen
Sprache gründete. Auch regte er Thomas von Aquin zur Abfassung seiner „Summe
gegen die Heiden“ an. Er selbst war Lehrer des kanonischen Rechts, gab eine Sammlung
von päpstlichen Dekreten und ein Handbuch für Beichtväter heraus.
Commune-Texte:
Messformulare für Hirten der Kirche
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für heilige Männer (Ordensleute)
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
du hast dem heiligen Raimund
die Kraft deiner Liebe geschenkt
und ihn den Gefangenen als Helfer gesandt.
Höre auf seine Fürsprache
und befreie uns von der Gefangenschaft der Sünde,
damit wir als wahrhaft freie Menschen
das Gebot der Liebe erfüllen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Liebe Christi, die den Apostel drängt, ist die Liebe dessen, der
für uns alle gestorben ist (2 Kor 5,14). Dieses „für alle“ eröffnet für die
Menschen „von jetzt an“ (5,16) neue Möglichkeiten, ihr Leben zu verstehen und
zu leben. Die bisherige Situation der Welt und des Menschen kann als Entfremdung
bezeichnet werden; die Lesung spricht „Verfehlungen“ (5,19), die nichts anderes
sind als Erscheinungsformen der Selbstüberhebung des Menschen, seiner
Selbstbehauptung und Ichbezogenheit. Gott hat diese in sich selbst verlorene
Menschheit nicht aufgegeben: „einer ist für alle gestorben“: im Tod Jesu hat
Gott die Welt gerichtet, und zugleich hat er uns „durch Christus mit sich
versöhnt“. Aber die Versöhnung erreicht die einzelnen Menschen nur durch
Menschen, die wie Christus nicht mehr für sich leben. Die Berufung zur Nachfolge
und zum Apostolat hat ihr Ziel nicht im Berufenen, sondern im Dienst der
Versöhnung (V. 19). Das Evangelium von der Versöhnung ist das notwendige Wort,
durch das fortwährend neue Schöpfung geschieht mitten in dieser vergehenden
Welt. - Zu 5,14-15: Röm 6,10; 7,4-6; 14,7-9. - Zu 5,17-20: Röm 8,10-11;
Gal 6,15; Offb 21,5; Röm 5,10-11; 3,25; Kol 1,19-20; Eph 6,20.
ERSTE Lesung |
2 Kor 5, 14-20 |
Gott hat uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
14Die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle
gestorben, also sind alle gestorben.
15Er ist
aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern
für den, der für sie starb und auferweckt wurde.
16Also
schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein;
auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben,
jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein.
17Wenn
also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist
vergangen, Neues ist geworden.
18Aber
das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den
Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.
19Ja,
Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den
Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung
zur Verkündigung anvertraute.
20Wir
sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir
bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!
Antwortpsalm |
Ps 103 (102), 1-2.3-4.8-9.13-14.17-18a (R: 11) |
R Lobe den Herrn, meine Seele! - R |
(GL neu 57,1) |
1 Lobe den Herrn, meine Seele, |
II. Ton |
und alles in mir seinen heiligen
Namen!
2 Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes
getan hat. - (R)
3 Der dir all deine Schuld vergibt,
und all deine Gebrechen heilt,
4 der dein Leben vor dem Untergang rettet
und dich mit Huld und Erbarmen krönt. - (R)
8 Der Herr ist barmherzig und gnädig,
langmütig und reich an Güte.
9 Er wird nicht immer zürnen,
nicht ewig im Groll verharren. - (R)
13 Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt,
so
erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.
14 Denn er weiß, was wir für Gebilde sind;
er denkt daran: Wir sind nur Staub. - (R)
17 Doch die Huld des Herrn währt immer und
ewig
für alle, die ihn fürchten und ehren;
sein Heil erfahren noch Kinder und
Enkel;
18a alle, die seinen Bund bewahren. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Lk 21, 36 |
Halleluja.
Halleluja.
Wacht
und betet allezeit,
damit
ihr hintreten könnt vor den Menschensohn.
Halleluja.
Zum Evangelium
Wir wissen nicht, wann
die Zeit dieser Welt zu Ende gehen wird, und es ist besser, wir wissen es
nicht. Das Lukasevangelium rechnet mit einer langen Wartezeit; vielleicht kommt
er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache (12,38). Wichtig ist für uns zu
wissen, dass dieses Ereignis am Ende (oder vielleicht richtiger: nach dem Ende)
der gegenwärtigen Geschichte nicht (nur) eine Katastrophe sein wird, sondern
die entscheidende Offenbarung Jesu als Menschensohn und Weltenrichter. Nicht es
kommt, sondern er kommt. Das Bildwort in 12,35 vom Gürtel, den man nicht
ablegen soll, und von der brennenden Lampe mahnt uns zur Wachsamkeit. Der
Zeitpunkt ist ungewiss; in jedem Augenblick kann der Herr kommen und bei uns
anklopfen. Die Mahnung gilt der ganzen Jüngergemeinde, sie gilt aber auch jedem
Einzelnen. Sie gilt, wenn wir die Fortsetzung bei Lk hinzunehmen (Lk 12,41-44),
vor allem denen, die in der Gemeinde und in der Welt Verantwortung tragen. - 1
Petr 1,13; Mt 24,42-44; Mk 13,33-36; Offb 3,20; Lk 22,27; Joh 13,4-5.
Evangelium |
Lk 12, 35-40 |
Haltet auch ihr euch bereit!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
35Legt
euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!
36Seid
wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit
ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.
37Selig
die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er
wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach
bedienen.
38Und
kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach -
selig sind sie.
39Bedenkt:
Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er
verhindern, dass man in sein Haus einbricht.
40Haltet
auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr
es nicht erwartet.
Fürbitten
Zu
Jesus Christus, der uns aus der Knechtschaft der Sünde loskaufte, wollen wir
beten:
Bestärke alle Männer und Frauen, die in einem Orden den Menschen dienen, in der Treue zu ihrer Berufung.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Erfülle die
Beichtväter mit deinem Erbarmen für die Sünder.
Gib
allen, die ungerecht in Gefangenschaft leben, die Freiheit wieder.
Befreie
uns aus der Verstrickung der Sünde.
Denn du schenkst uns die Freiheit der Kinder Gottes, damit wir dir ungehindert dienen können. Dir sei Dank und Preis in Ewigkeit. A.: Amen.