19.
April
Hl. Leo IX.
Papst
Leo IX. hieß, bevor er Papst
wurde, Bruno. Er wurde 1002 als Sohn der elsässischen Grafenfamilie von
Egisheim und Dagsburg geboren. 1026 wurde er Bischof von Toul. Er reformierte
das Ordensleben in seiner Diözese, indem er in vielen Klöstern die Bräuche von
Cluny einführte. Als er 1049 Papst wurde, berief er ausgezeichnete Männer an
die römische Kurie, hielt viele Synoden ab, bemühte sich um die Befreiung der
Kirche von der politischen Gewalt und bereitete so den Weg für die Reformen des
Papstes Gregor VII. Während seiner Amtszeit kam es zur großen Kirchenspaltung
zwischen Osten und Westen. Leo starb schon 1054. Er war der bedeutendste der
wenigen deutschen Päpste.
Güte
heißt Opfer
Papst Leos IX. Wahlspruch
hieß: „Die Erde ist voll von der Güte des Herrn“ (Psalm 33, 5). Dieses Wort
wollte er wahr machen. „Aber Güte, das war nicht ein Gehenlassen, ein
energieloses Zugestehen; Güte hieß: opfernde Hingabe für die innere Not der
Kirche.“ (H. Tüchle)
Commune-Texte:
Messformulare für Päpste
Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Päpste)
Tagesgebet
Ewiger und treuer Gott,
du hast deinem Volk im heiligen Papst Leo
einen Hirten gegeben,
der von tiefem Glauben erfüllt war
und sein Leben
ganz im Dienst für die Kirche einsetzte.
Auf seine Fürsprache
gib deinem Volk die Gnade, sich zu erneuern.
Hilf uns, Spaltung und Trennung zu überwinden,
damit alle, die sich Christen nennen,
im Glauben und in der Liebe eins werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Hirten Israels, d. h. seine Könige und die Führungsschicht, haben
versagt. Sie haben ihre Macht missbraucht, für die Schwachen und Armen nicht
gesorgt und nur sich selbst gemästet (Ez 34,1-6). Darum (Vers 7) ist über sie
der Gerichtstag gekommen, „der dunkle, düstere Tag“ der Zerstörung Jerusalems
(587 v. Chr.) Jetzt will Gott selbst der Hirt seines Volkes sein, er will das
Volk wieder in sein Land zurückführen und vor allem für die Schwachen und
Verlorenen sorgen. In der Fortsetzung wird noch gesagt, dass Gott einen einzigen
Hirten für sein Volk bestellen und einen neuen Bund mit ihm schließen wird (34,23-25). Das Wann und Wie dieses rettenden Eingreifens bleibt beim Propheten
unbestimmt; in der Person Jesu hat die Verheißung ihre letzte Deutung und
Erfüllung gefunden (vgl. Lk 15; Joh 10). - Jes 54,7-10; Jer 23,1-6; Mi 7,18-20; Sach 11,4-17; Lk 19,10.
ERSTE Lesung |
Ez 34, 11-16 |
Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert, so kümmere ich mich um
meine Schafe
Lesung
aus dem Buch Ezechiel
11So spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich
selber um sie kümmern.
12Wie
ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten
unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine
Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen,
düsteren Tag zerstreut haben.
13Ich
führe sie aus den Völkern heraus, ich hole sie aus den Ländern zusammen und
bringe sie in ihr Land. Ich führe sie in den Bergen Israels auf die Weide, in
den Tälern und an allen bewohnten Orten des Landes.
14Auf
gute Weide will ich sie führen, im Bergland Israels werden ihre Weideplätze
sein. Dort sollen sie auf guten Weideplätzen lagern, auf den Bergen Israels
sollen sie fette Weide finden.
15Ich
werde meine Schafe auf die Weide führen, ich werde sie ruhen lassen - Spruch
Gottes, des Herrn.
16Die
verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die
verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten.
Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist.
Antwortpsalm |
Ps 89 (88), 2-3.20a u. 4-5.21-22.25 u. 27 (R: 2a) |
R Von den Taten deiner Huld, o Herr, will ich ewig singen. - R |
(GL 496 oder 233, 7) |
2 Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, |
VI. Ton |
bis zum fernsten Geschlecht laut deine
Treue verkünden.
3
Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für
immer und ewig;
deine Treue steht fest im Himmel. - (R)
20a Einst hast du in einer Vision zu deinen
Frommen gesprochen:
4 „Ich habe einen Bund geschlossen mit
meinem Erwählten
und David, meinem Knecht, geschworen:
5 Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand,
und von Geschlecht zu Geschlecht
richte ich deinen Thron auf. - (R)
21 Ich habe David, meinen Knecht, gefunden
und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.
22 Beständig wird meine Hand ihn halten
und mein Arm ihn stärken. - (R)
25 Meine Treue und meine Huld begleiten ihn,
und in meinem Namen erhebt er sein
Haupt.
27 Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du,
mein Gott, der Fels meines Heiles.“ - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 15b |
(Halleluja. Halleluja.)
(So spricht der Herr:)
Ich
habe euch Freunde genannt;
denn
ich habe euch alles mitgeteilt,
was
ich gehört habe von meinem Vater.
(Halleluja.)
Zum Evangelium Die Liebe, von der
Jesus spricht und die er uns zum Gebot macht, hat ihren Ursprung in der Liebe,
mit der Gott seinen eigenen Sohn liebt, und sie hat ihr Vorbild in der
Innigkeit, mit der sich der Sohn dem Vater zuwendet. Der Sohn war „am Anfang“
bei Gott (Joh 1,2), er „ruht am Herzen des Vaters“ (1,18), er bleibt in der
Liebe des Vaters (15,10) auch als der Menschgewordene. Den Willen des Vaters
zu tun ist sein Leben und auch sein Sterben. Das Gegenteil von „bleiben“ wäre
sich trennen, sich entfernen, treulos werden, den Gehorsam aufkündigen. - Wir
sind „in ihm“, seit er uns angenommen, geliebt hat, konkret seitdem wir durch
die Taufe in seinen Tod und in sein Leben hineingenommen wurden. Wir bleiben in
ihm durch den Glauben und die Treue: dadurch, dass wir immer neu sein Wort
aufnehmen, festhalten und tun. Frucht dieser Liebe ist die Freude, die
Freundschaft, das Vertrauen. - Zu 15,9: Joh 3,35; 10,14-15; 13,1; 17,23. -
Zu 15,10: Joh 6,38; 8,29. - Zu 15,11: Joh 17,13; 1 Joh 1,4. - Zu 15,12: Joh
13,34. - Zu 15,13: 1 Joh 3,16;
Röm 5,6-8. - Zu 15,15: Röm 8,15; Lk 12,4.
Evangelium |
Joh 15, 9-17 |
Ich nenne euch nicht mehr Knechte; vielmehr habe ich euch Freunde genannt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
9Wie
mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner
Liebe!
10Wenn
ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die
Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11Dies
habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen
wird.
12Das
ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
13Es
gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
14Ihr
seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
15Ich
nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt,
was ich von meinem Vater gehört habe.
16Nicht
ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass
ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch
der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
17Dies
trage ich euch auf: Liebt einander!
Fürbitten
Im
Gebet wenden wir uns an Christus, der Simon Petrus zum Fundament seiner Kirche
bestimmte:
Segne
die Bemühungen des Papstes, die Einheit im Glauben wiederzugewinnen.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Bewirke,
dass die Regierenden die Freiheit des Glaubens achten.
Führe
die Zweifelnden und Irrenden zum Licht der Wahrheit.
Gib,
dass unser Leben dem entspricht, was wir im Glauben bekennen.
Herr, unser Gott, gib auf die Fürbitte des heiligen Papstes Leo der
Kirche die Einheit, für die dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, gebetet hat,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in
Ewigkeit. A.:
Amen.