DIENSTAG DER 2. Woche im Jahreskreis

 

TAGESGEBET

Gott.

Du bist uns nahe,

noch bevor wir zu dir kommen.

Du bist bei uns,

noch bevor wir uns aufmachen zu dir.

Sieh deine Gemeinde, die auf dich schaut:

Sieh unsere Sehnsucht nach Glück,

unseren Willen zum Guten

und unser Versagen.

Erbarme dich unserer Armut und Leere.

Fülle sie mit deinem Leben,

mit deinem Glück, mit deiner Liebe.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 314, 25)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung Noch lebt in der Gemeinde, an die sich dieser Brief richtet, der Funke des Glaubens. Das beweisen die Taten der Nächstenliebe. Aber ihr Nachlassen zeigt an, dass die Hoffnung müde geworden und der Glaube am versanden ist. Deshalb hat der Verfasser nach 5,10 (Ende der gestrigen Lesung) eine dringende Warnung und Mahnung eingeschoben, bevor er mit 7,1 zur ausführlichen Darlegung des Priestertums Christi übergeht. Die Gemeinde soll das warnende Beispiel Israels vor Augen haben, das in der Prüfung versagt hat (3,7-19). Sie soll andererseits auf das große Vorbild des Glaubens schauen: auf Abraham, der durch seine Ausdauer erlangt hat, was ihm verheißen war (6,15). Gott hat für Abraham (und für uns, die Erben Abrahams) zwei unabänderliche Tatsachen geschaffen: die Verheißung und die Bekräftigung dieser Verheißung durch den Eid. Für die Christen gibt es eine weitere „unwiderrufliche Tat“: Christus ist uns als Hoherpriester vorausgegangen und hat uns den Weg ins himmlische Heiligtum frei gemacht. - Hebr 10,32-36; 2 Thess 3,7; Gal 3,29; Gen 12,1-2; 15,5; 22,15-18; Röm 4,20; Num 23,19; Hebr 10,19-22; 5,10; Ps 110,4.

 

 

ERSTE Lesung

Hebr 6, 10-20

In der Hoffnung haben wir einen sicheren und festen Anker

Lesung aus dem Hebräerbrief

Brüder!

10Gott ist nicht so ungerecht, euer Tun zu vergessen und die Liebe, die ihr seinem Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen gedient habt und noch dient.

11Wir wünschen aber, dass jeder von euch im Blick auf den Reichtum unserer Hoffnung bis zum Ende den gleichen Eifer zeigt,

12damit ihr nicht müde werdet, sondern Nachahmer derer seid, die aufgrund ihres Glaubens und ihrer Ausdauer Erben der Verheißungen sind.

13Als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er bei sich selbst, da er bei keinem Höheren schwören konnte,

14und sprach: Fürwahr, ich will dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen überaus zahlreich machen.

15So erlangte Abraham durch seine Ausdauer das Verheißene.

16Menschen nämlich schwören bei dem Höheren; der Eid dient ihnen zur Bekräftigung und schließt jeden weiteren Einwand aus;

17deshalb hat Gott, weil er den Erben der Verheißung ausdrücklich zeigen wollte, wie unabänderlich sein Entschluss ist, sich mit einem Eid verbürgt.

18So sollten wir durch zwei unwiderrufliche Taten, bei denen Gott unmöglich täuschen konnte, einen kräftigen Ansporn haben, wir, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die dargebotene Hoffnung zu ergreifen.

19In ihr haben wir einen sicheren und festen Anker der Seele, der hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhang;

20dorthin ist Jesus für uns als unser Vorläufer hineingegangen, er, der nach der Ordnung Melchisedeks Hoherpriester ist auf ewig.

 

 

Antwortpsalm  

Ps 111 (110), 1-2.4-5.9 u. 10c (R: Ps 105 [104], 7a.8a)

          R Der Herr ist unser Gott;

(GL neu 60,1)

          ewig denkt er an seinen Bund. - R
          (Oder: Halleluja.)
1        Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen

VI. Ton

          im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.

2        Groß sind die Werke des Herrn,

          kostbar allen, die sich an ihnen freuen. - (R)

4        Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet,

          der Herr ist gnädig und barmherzig.

5        Er gibt denen Speise, die ihn fürchten,

          an seinen Bund denkt er auf ewig. - (R)

9        Er gewährte seinem Volk Erlösung

          und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten.

          Furchtgebietend ist sein Name und heilig,

10c    sein Ruhm hat Bestand für immer. - R

 

 

Jahr II

Zur Lesung Saul war nicht der König nach dem Herzen Gottes. Nach seiner Verwerfung (Kap. 15) blieb er zwar noch eine Zeit lang „im Dienst“, aber mit Kap. 16 beginnt sogleich die Geschichte vom Aufstieg Davids. Saul hatte Söhne, die seine Nachfolger sein konnten, aber es war anders bestimmt. Warum die Wahl auf David fiel, wird in Vers 7 gesagt: „Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.“ Dabei bleibt uns die beunruhigende Frage nicht erspart, warum denn Gott vorher den Saul erwählt hatte (vgl. 9,16). Samuel wird also nach Bethlehem zur Familie des Isai geschickt. Nicht der gut aussehende Erstgeborene Isais ist der Erwählte, sondern David, der junge Mann mit dem rotblonden Haar und den strahlenden Augen. In ihm wirkte vom Tag seiner Salbung an der Geist Gottes. Er sollte der Liebling Gottes und des Volkes werden. - 1 Chr 11,3; Ps 147,10-11; Spr 15,11; Sir 11,2; 1 Sam 10,6; Ri 3,10.

 

 

ERSTE Lesung

1 Sam 16, 1-13

Samuel salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn war über David von diesem Tag an

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

In jenen Tagen 

1sprach der Herr  zu Samuel: Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn doch verworfen; er soll nicht mehr als König über Israel herrschen. Fülle dein Horn mit Öl, und mach dich auf den Weg! Ich schicke dich zu dem Betlehemiter Isai; denn ich habe mir einen von seinen Söhnen als König ausersehen.

2Samuel erwiderte: Wie kann ich da hingehen? Saul wird es erfahren und mich umbringen. Der Herr sagte: Nimm ein junges Rind mit, und sag: Ich bin gekommen, um dem Herrn ein Schlachtopfer darzubringen.

3Lade Isai zum Opfer ein! Ich selbst werde dich dann erkennen lassen, was du tun sollst: Du sollst mir nur den salben, den ich dir nennen werde.

4Samuel tat, was der Herr befohlen hatte. Als er nach Betlehem kam, gingen ihm die Ältesten der Stadt zitternd entgegen und fragten: Bedeutet dein Kommen Frieden?

5Er antwortete: Frieden. Ich bin gekommen, um dem Herrn ein Schlachtopfer darzubringen. Heiligt euch, und kommt mit mir zum Opfer! Dann heiligte er Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfer ein.

6Als sie kamen und er den Eliab sah, dachte er: Gewiss steht nun vor dem Herrn sein Gesalbter.

7Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.

8Nun rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel treten. Dieser sagte: Auch ihn hat der Herr nicht erwählt.

9Isai ließ Schima kommen. Samuel sagte: Auch ihn hat der Herr nicht erwählt.

10So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel treten, aber Samuel sagte zu Isai: Diese hat der Herr nicht erwählt.

11Und er fragte Isai: Sind das alle deine Söhne? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Schick jemand hin, und lass ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist.

12Isai schickte also jemand hin und ließ ihn kommen. David war blond, hatte schöne Augen und eine schöne Gestalt. Da sagte der Herr: Auf, salbe ihn! Denn er ist es.

13Samuel nahm das Horn mit dem Öl und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn war über David von diesem Tag an. Samuel aber brach auf und kehrte nach Rama zurück.

 

 

Antwortpsalm

Ps 89 (88), 20-21.22 u. 29.27-28 (R: 21a)

          R Ich habe David, meinen Knecht, gefunden. - R

(GL neu 60,1)

20      Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen:

VI. Ton

          „Einen Helden habe ich zum König gekrönt,

          einen jungen Mann aus dem Volk erhöht.

21      Ich habe David, meinen Knecht, gefunden

          und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt. - (R)

22      Beständig wird meine Hand ihn halten

          und mein Arm ihn stärken.

29      Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren,

          mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen. - (R)

27      Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du,

          mein Gott, der Fels meines Heiles.

28      Ich mache ihn zum erstgeborenen Sohn,

          zum Höchsten unter den Herrschern der Erde.“ - R

 


Jahr I und II

Ruf vor dem Evangelium                                                      Vers: vgl. Eph 1, 17-18

Halleluja. Halleluja.

Der Vater unseres Herrn Jesus Christus

erleuchte die Augen unseres Herzens

damit wir verstehen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Schon dreimal ist Jesus mit den Pharisäern in Konflikt geraten: wegen der Sündenvergebung (2,5-12), wegen der Gemeinschaft mit Zöllnern und Sündern (2,13-17) und wegen des Fastens (2,18-22). An das Ende dieses Abschnitts setzt Markus das doppelte Streitgespräch über den Sabbat (2,23-28; 3,1-6). Die Situation spitzt sich immer schärfer zu. Die Pharisäer fühlen sich bedroht durch die Art, wie Jesus sich über das hinwegsetzt, was ihnen heiliges Gesetz ist. Um das Gebot der Sabbatruhe hatten die Gesetzeslehrer einen Zaun kleinlicher Vorschriften gezogen und rechneten unter anderem auch das Ährenrupfen zu den am Sabbat verbotenen Arbeiten. Jesus aber stellt die Frage nach dem Sinn des Gebotes. Solches Fragen ist unbequem. Es ist leichter, sich an den Buchstaben zu halten, als ständig nach dem Sinn zu fragen und in eigener Verantwortung zu entscheiden. - Mt 12,1-8; Lk 6,1-5; 1 Sam 21,2-7; Lev 24,5-9; Dtn 5,14-15; Gal 3,23-29.

 

 

Evangelium

Mk 2, 23-28

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

23An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder, und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab.

24Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten.

25Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten -

26wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab?

27Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

28Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.

 

 

FÜRBITTEN

Mit unseren Bitten wenden wir uns an Jesus Christus, der die Menschen in einer Familie zusammenführen will:

Ermutige alle, die deinen Namen tragen, die Glaubensspaltungen zu überwinden. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Segne alle Bemühungen, mehr Gerechtigkeit zwischen den Menschen zu schaffen. (Stille) Christus, höre uns.

Lass einsame Menschen erleben, dass sie nicht verlassen sind. (Stille) Christus, höre uns.

Durchdringe uns mit dem Geist der Kindschaft Gottes, damit wir wahrhaft frei werden. (Stille) Christus, höre uns.

Herr, unser Gott, ohne deinen Beistand vermögen wir nichts. Erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

„Das Gebot Gottes ist Erlaubnis. Darin unterscheidet es sich von allen menschlichen Gesetzen, dass es die Freiheit - gebietet. So hoch greift das Gebot Gottes, billiger ist es nicht. Erlaubnis, Freiheit bedeutet nicht, dass nun Gott dem Menschen ein Feld einräumt zur Betätigung nach eigener Wahl, frei von Gottes Gebot, sondern die Erlaubnis entspringt ja gerade nur am Gebot Gottes und ist nur durch das Gebot und im Gebot Gottes möglich, sie ist niemals von Gott gelöst. Sie bleibt Gottes Erlaubnis, und nur als solche befreit sie von der quälenden Angst vor der jeweiligen Entscheidung und Tat zur Gewissheit der persönlichen Leistung und Führung durch das göttliche Gebot“ (D. Bonhoeffer).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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