SAMSTAG DER 1. Woche im Jahreskreis

 

TAGESGEBET

Gott.

Du kennst uns besser, als wir uns selber kennen.

Du weißt, wie sehr wir

der Änderung und Umkehr bedürfen.

Aber du trittst nicht mit Gewalt an uns heran

oder mit List.

Du kommst zu uns mit deinem Wort -

deinem offenen und guten,

deinem fordernden und heilenden Wort.

Gib, dass wir dir heute nicht ausweichen,

dass wir uns öffnen

und dein Wort annehmen:

Jesus Christus,

deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 317, 33)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung Das neue Volk Gottes hat wie das alte Gottes verheißendes Wort empfangen (4,2). Von diesem Wort wird in V. 12 abschließend gesagt, es sei lebendig, kraftvoll, scharf, durchdringend und richtend. Wo es aufgenommen wird, erweckt es zum Leben; wer ihm begegnet, erfährt seine Kraft der Verwandlung; wen es trifft, der kann sich nichts mehr vormachen, alles ist klar. - Mit 4,14 beginnt eine neue Überlegung: „Wir haben einen erhabenen Hohenpriester.“ Der Sohn Gottes, größer als die Engel (2,1-18), größer als Mose (3,1-19) und Josua (4,1-11), ist auch größer als der Hohepriester Aaron (4,14 - 5,10). Das ganze Mittelstück des Hebräerbriefs handelt vom Hohepriestertum Jesu. Wir haben einen Hohenpriester, der Mitleid mit uns hat (4,15; vgl. 2,17), zugleich einen, der uns den Zugang zum Allerheiligsten des Himmels geöffnet hat. Das gibt uns Vertrauen und Hoffnung. - Ps 36,10; Jes 49,2; 1 Petr 1,23-25; Eph 6,17; Ijob 34,21-22; Ps 139,2-4; Weish 1,6; Hebr 2,17-18; 5,7-10; Joh 8,46; Röm 8,3; 2 Kor 5,21; Hebr 10,19-22; Eph 3,12.

 

 

ERSTE Lesung

Hebr 4, 12-16

Lasst uns voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade

Lesung aus dem Hebräerbrief

12Lebendig ist das Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenk und Mark; es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens;

13vor ihm bleibt kein Geschöpf verborgen, sondern alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft schulden.

14Da wir nun einen erhabenen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns an dem Bekenntnis festhalten.

15Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat.

16Lasst uns also voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit.

 

 

Antwortpsalm

Ps 19 (18B), 8.9.10.11 u. 15 (R: vgl. Joh 6, 63b)

          R Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. - R

(GL neu 584,4)

8        Die Weisung des Herrn ist vollkommen,

II. Ton

          sie erquickt den Menschen.

          Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,

          den Unwissenden macht es weise. - (R)

9        Die Befehle des Herrn sind richtig,

          sie erfreuen das Herz;

          das Gebot des Herrn ist lauter,

          es erleuchtet die Augen. - (R)

10      Die Furcht des Herrn ist rein,

          sie besteht für immer.

          Die Urteile des Herrn sind wahr,

          gerecht sind sie alle. - (R)

11      Sie sind kostbarer als Gold als Feingold in Menge.

          Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.

15      Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen;

          was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen,

          Herr, mein Fels und mein Erlöser. - R

 

 

Jahr II

Zur Lesung Saul suchte die Eselinnen seines Vaters und fand eine Königskrone: so könnte ein Journalist unserer Tage schreiben. Der Verfasser der Erzählung hat es aber andersherum gesehen: Gott suchte für sein Volk einen König und fand Saul. Gott, nicht das Volk hat ihn zum König gemacht und ihm befohlen, das Volk aus der Philisternot zu befreien. Das Volk soll, wie es gewollt hat, die Erfahrung des Königtums machen. Die Königsgeschlechter werden vorübergehen, das Volk wird bleiben, und Gott wird der König dieses Volkes bleiben. Israel wird begreifen müssen, dass es nicht dazu bestimmt ist, ein Reich zu gründen und zu „sein wie alle andern Völker“ (8,20), sondern dazu, eine Glaubensgemeinschaft zu sein. Mittler zwischen Gott und dem Volk und auch zwischen Gott und dem König ist der Prophet. Während seiner ganzen Dauer wird das israelitische Königtum unter dem Urteil Gottes und der Kritik der Propheten stehen. - 1 Sam 10,23; 16,7.12; 9,16-17; Ri 9,9; 1 Kön 1,39; Sir 46,13.

 

 

ERSTE Lesung

1 Sam 9, 1-4.17-19; 10, 1 (1a)

Das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: Der wird über mein Volk herrschen

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

In jenen Tagen

1lebte in Benjamin ein Mann namens Kisch, ein Sohn Abiëls, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Afiachs, ein wohlhabender Benjaminiter.

2Er hatte einen Sohn namens Saul, der jung und schön war; kein anderer unter den Israeliten war so schön wie er; er überragte alle um Haupteslänge.

3Eines Tages verliefen sich die Eselinnen von Sauls Vater Kisch. Da sagte Kisch zu seinem Sohn Saul: Nimm einen von den Knechten, mach dich mit ihm auf den Weg, und such die Eselinnen!

4Sie durchquerten das Gebirge Efraim und durchstreiften das Gebiet von Schalischa, fanden sie aber nicht. Sie zogen durch das Gebiet von Schaalim - ohne Erfolg; dann durchwanderten sie das Land Jemini, fanden sie aber wieder nicht.

17Als Samuel Saul sah, sagte der Herr zu ihm: Das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: Der wird über mein Volk herrschen.

18Saul trat mitten im Tor zu Samuel und fragte: Sag mir doch, wo das Haus des Sehers ist.

19Samuel antwortete Saul: Ich bin der Seher. Geh vor mir her zur Kulthöhe hinauf! Ihr sollt heute mit mir essen. Morgen früh will ich dich dann weiterziehen lassen. Ich werde dir Auskunft über alles geben, was du auf dem Herzen hast.

1Da nahm Samuel den Ölkrug und goss Saul das Öl auf das Haupt, küsste ihn und sagte: Hiermit hat der Herr dich zum Fürsten über sein Erbe gesalbt.

 

 

Antwortpsalm

Ps 21 (20), 2-3.4-5.6-7 (R: 2a)

          R An deiner Macht, o Herr, freut sich der König. - R

(GL neu 263)

2        An deiner Macht, Herr, freut sich der König;

VI. Ton

          über deine Hilfe, wie jubelt er laut!

3        Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erfüllt,

          ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten. - (R)

4        Du kamst ihm entgegen mit Segen und Glück,

          du kröntest ihn mit einer goldenen Krone.

5        Leben erbat er von dir, du gabst es ihm,

          viele Tage, für immer und ewig. - (R)

6        Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe,

          du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.

7        Du machst ihn zum Segen für immer;

          wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude. - R

 

 

Jahr I und II

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Jes 61, 1 (Lk 4, 18)

Halleluja. Halleluja.

Der Herr hat mich gesandt,

den Armen die Frohe Botschaft zu bringen

und den Gefangenen die Freiheit zu verkünden.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Jesus hat Vollmacht, Sünden zu vergeben. Vergebung heißt aber Wiederherstellung der Gemeinschaft; also ruft Jesus die Sünder und Zöllner in seine Nähe und hat Tischgemeinschaft mit ihnen. Diese Grundaussage verbindet das heutige Evangelium mit dem gestrigen, und sie verbindet die beiden Teile des heutigen Evangeliums miteinander: die Berufung des Zöllners Levi-Matthäus und das Festessen Jesu mit Zöllnern und Sündern im Haus des Levi. Auch dieses Evangelium gibt Antwort auf die Frage: Wer ist Jesus? Er ist der Arzt, der gekommen ist, um Kranke zu heilen und Sünder zu berufen. - Mt 9,9-13; Lk 5,27-32.

 

 

Evangelium

Mk 2, 13-17

Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit

13ging Jesus  wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm, und er lehrte sie.

14Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm.

15Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele.

16Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

17Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

 

 

FÜRBITTEN

Im Gebet wenden wir uns an Christus, der uns das Erbarmen Gottes offenbart:

Gib den Verkündern des Glaubens das rechte Wort, und lass sie lebendige Zeugen der Liebe sein.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Unterstütze alle Bemühungen, den Frieden zu erhalten oder wiederherzustellen.

Lade die Sünder ein, ihr Leben zu ändern.

Bewahre junge Menschen davor, das Suchen nach Gott und seiner Wahrheit aufzugeben.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Ewiger Gott, durch deinen Sohn bist du uns nahe gekommen. Darum können wir auf dich vertrauen durch ihn, Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

Der Ruf Jesu führt aus der sündigen Vergangenheit heraus, von der Sünde weg, aber nicht von den Sündern weg. Das ist für die Pharisäer das Unfassbare. Sie betrachten sich als die Reinen und „Abgesonderten“ (das bedeutet ihr Name); sie betrachten die Sünder als die Unreinen und deshalb in ganz anderem Sinn „Abgesonderten“, als die Ausgeschlossenen. Jesus durchbricht die Absonderung; nur so kann er den Sündern die Möglichkeit der Umkehr geben. Die Bekehrten aber, die Jünger Jesu, sollen sich nicht wieder absondern; sie sollen mit den Sündern solidarisch bleiben, wie Jesus selbst mit ihnen solidarisch geblieben ist bis zur Hingabe seines Lebens in die Hände der Sünder (Mk 14,41), zu ihrem Heil.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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