MITTWOCH DER
1.
Woche im Jahreskreis
TAGESGEBET
Barmherziger
Gott,
du
hast deinen Sohn in diese Welt gesandt,
um
die Menschen
aus
der alten Knechtschaft zu erlösen.
Schenke
allen, die auf deine Hilfe warten,
die
Freiheit des neuen Lebens.
Darum
bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
(MB 11)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung In der heutigen Lesung wird der Abschnitt
über die Erniedrigung und Erhöhung des Menschensohnes (2,5-18) zu Ende geführt.
In Vers 13 wurde ein Text aus Jesaja (8,18) angeführt, wo der Prophet mit
seiner eigenen Person und mit seinen Kindern für die Wahrheit seiner Worte
eintritt. Der Verfasser des Hebräerbriefs versteht das, was der Prophet von sich
gesagt hat, in messianischem Sinn und sieht es in Christus erfüllt: die „Kinder“
(Kinder Gottes) sind Menschen von Fleisch und Blut. Weil sie infolge der Sünde
dem Tod verfallen waren, hat der Sohn die Menschennatur angenommen, um als
Mensch den Tod zu entmachten. Er hat all das, was versöhnt werden musste,
angenommen, um es an seinem eigenen Leib zu erlösen. In Vers 17 erscheint zum
ersten Mal das Wort vom „Hohenpriester“, das im weiteren Verlauf des Briefes
eine so große Rolle spielen wird. Der Hohepriester Jesus wird barmherzig und
treu genannt: barmherzig zu seinen Brüdern und treu dem, der ihn eingesetzt hat
(3,2). - Joh 12,31; Röm 6,9; 5,12-13; Jes 41,8-9; Röm 8,3.29; Phil 2,7;
Hebr 3,1; 4,15; 5,7; Mt 4,1; 1 Joh 2,2; 4,10.
ERSTE Lesung |
Hebr 2, 11-12.13c-18 |
Er
musste in allem seinen Brüdern gleich sein
Lesung aus dem
Hebräerbrief
11Er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab; darum
scheut er sich nicht, sie Brüder zu nennen
12und
zu sagen: Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Gemeinde
dich preisen;
13cSeht,
ich und die Kinder, die Gott mir geschenkt hat.
14Da
nun die Kinder Menschen von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise
Fleisch und Blut angenommen, um durch seinen Tod den zu entmachten, der die
Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel,
15und
um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der
Knechtschaft verfallen waren.
16Denn
er nimmt sich keineswegs der Engel an, sondern der Nachkommen Abrahams nimmt er
sich an.
17Darum
musste er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer
Hoherpriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu
sühnen.
18Denn
da er selbst in Versuchung geführt wurde und gelitten hat, kann er denen helfen,
die in Versuchung geführt werden.
Antwortpsalm |
Ps 105 (104), 1-2.3-4.6-7.8-9 (R: 7a.8a) |
R Der Herr ist unser Gott; |
(GL neu 60,1) |
ewig denkt er an seinen Bund. -
R |
|
(Oder: Halleluja.) |
1 Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! |
VI. Ton |
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
2 Singt
ihm und spielt ihm,
sinnt nach über all seine Wunder! -
(R)
3 Rühmt
euch seines heiligen Namens!
Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen
freuen.
4 Fragt
nach dem Herrn und seiner Macht;
sucht sein Antlitz allezeit! -
(R)
6
Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham,
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
7 Er,
der Herr, ist unser Gott.
Seine Herrschaft umgreift die Erde. -
(R)
8
Ewig
denkt er an seinen Bund,
an das Wort, das er gegeben hat für tausend
Geschlechter,
9 an
den Bund, den er mit Abraham geschlossen,
an den Eid, den er Isaak geschworen hat.
R Der
Herr ist unser Gott;
ewig denkt er an seinen Bund.
(Oder:
Halleluja.)
Jahr II
Zur
Lesung Es war ein entscheidender Wendepunkt im
Leben des jungen Samuel, als er zum ersten Mal die Stimme Gottes hörte. Von da
an ist er ein Angerufener, der das Wort Gottes zu sagen hat. Priestertum und
prophetische Berufung müssen nicht zusammengehen; aber Samuel hat beide Dienste
ausgeübt. Nicht nur sein Mund, sondern sein ganzes Leben war von Gott in
Anspruch genommen. Bei andern Propheten geschah die Berufung in einer Vision;
Samuel hört nur das Wort. Er hat, wie später der „Gottesknecht“, das Ohr und das
Herz eines Jüngers; er nimmt das Wort, das er von Gott empfängt, an und gibt es
weiter, auch wenn er selbst darunter leidet. - Ex 3-4; Jes 6; Jer 1; Ex 27,20-21; Lev 24,1-4; Ex 25,22; Gen 22,1;
39,2.
ERSTE Lesung |
1 Sam 3, 1-10.19-20 |
Rede,
Herr; dein Diener hört
Lesung aus dem ersten Buch
Samuel
In jenen Tagen
1versah
der junge Samuel den
Dienst des Herrn unter der Aufsicht Elis. In jenen Tagen waren Worte des Herrn
selten; Visionen waren nicht häufig.
2Eines Tages geschah es: Eli
schlief auf seinem Platz; seine Augen waren schwach geworden, und er konnte
nicht mehr sehen.
3Die Lampe Gottes war noch
nicht erloschen, und Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes
stand.
4Da rief der Herr den Samuel,
und Samuel antwortete: Hier bin ich.
5Dann lief er zu Eli und
sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht
gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder
schlafen.
6Der Herr rief noch einmal:
Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich
gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder
schlafen!
7Samuel kannte den Herrn noch
nicht, und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart
worden.
8Da rief der Herr den Samuel
wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich,
du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben gerufen
hatte.
9Eli sagte zu Samuel: Geh,
leg dich schlafen! Wenn er dich wieder ruft, dann antworte: Rede, Herr; denn
dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz
nieder.
10Da kam der Herr, trat zu ihm heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete:
Rede, denn dein Diener hört.
19Samuel wuchs heran, und der
Herr war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten
unerfüllt.
20Ganz Israel von Dan bis
Beerscheba erkannte, dass Samuel als Prophet des Herrn beglaubigt
war.
Antwortpsalm |
Ps 40 (39), 2 u. 4ab.7-8.9-10 (R: 8a.9a) |
R Mein Gott, ich komme; |
(GL neu 624,5) |
deinen Willen zu tun macht mir Freude. - R |
2 Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. |
V. Ton |
Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
4ab Er legte mir ein neues Lied
in den Mund,
einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. -
(R)
7 An
Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen,
Brand- und Sündopfer forderst du nicht.
Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt;
8 darum
sage ich: Ja, ich komme.
In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist. - (R)
9
Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude,
deine Weisung trag‘ ich im Herzen.
10 Gerechtigkeit
verkünde ich in großer Gemeinde,
meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 27 |
Halleluja.
Halleluja.
(So
spricht der Herr:)
Meine
Schafe hören auf meine Stimme;
ich
kenne sie, und sie folgen mir.
Halleluja.
Zum
Evangelium Auch die Taten Jesu sind Worte: sie sagen,
wer Jesus
ist und was er will. Die Schwiegermutter des Petrus (die erste Frau, die im
Markusevangelium genannt wird) erfährt die heilende Kraft Jesu; darauf dient sie
ihm und den Jüngern: Dienen ist die Form ihres Glaubens und ihrer Nachfolge. Am
Abend heilt Jesus Kranke und treibt Dämonen aus. Die Dämonen erkennen ihn, aber
Jesus will ihr Bekenntnis nicht. Ihn interessieren die Menschen, alle Menschen;
zu ihnen ist er „gekommen“ (V. 38). Und immer wieder geht er in die Stille: Der
Mensch Jesus braucht die Stunden des einsamen Gebetes, der tiefen Gemeinschaft
mit dem Vater. Dann kann er wieder zu den Menschen gehen. Die Jünger sollen das
sehen und lernen. - Mt 8,14-16; Lk 4,38-44; Mk 3,12; Mt 14,23; Mk 6,46; Joh
6,15; Mt 4,23; Lk 4,14-15.
Evangelium |
Mk 1, 29-39 |
Er
heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
29ging
Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in
das Haus des Simon und Andreas.
30Die
Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über
sie,
31und
er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber
von ihr, und sie sorgte für sie.
32Am
Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen
zu Jesus.
33Die
ganze Stadt war vor der Haustür versammelt,
34und
er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele
Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er
war.
35In
aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen
Ort, um zu beten.
36Simon
und seine Begleiter eilten ihm nach,
37und
als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich.
38Er
antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich
auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.
39Und
er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen
aus.
FÜRBITTEN
Vertrauensvoll
beten wir zu Christus, der reich ist an Erbarmen:
Mache
die Diener der Kirche zu Boten deiner grenzenlosen Liebe zu den Menschen. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Öffne
die verschlossenen Herzen durch die Erfahrung deiner Güte. (Stille) Christus, höre uns.
Lindere
die Schmerzen der Kranken, und mach sie gesund. (Stille) Christus, höre uns.
Hilf
uns, Missverständnisse auszuräumen und Spannungen zu überwinden. (Stille) Christus, höre uns.
Herr, unser Gott, du bist der Vater der Erbarmungen und der Gott allen Trostes. Höre auf unser Gebet, und erhöre es durch unseren Herrn.
A.: Amen.
Dass
wir Erbarmen nötig haben, wissen wir nicht nur durch Überlegungen und
durch die Erfahrung unserer Not, wir wissen es vor allem durch die Tatsache,
dass Gott uns sein Erbarmen geschenkt hat. Gott füllt das Leere aus, nicht das
Volle. Weil wir verloren waren, hat Gott uns gesucht; weil wir schwach waren,
ist er selbst schwach geworden. Durch das, was Jesus für uns getan und gelitten
hat, wissen wir, was wir nötig haben. Wir leben nur vom Erbarmen Gottes, wir
alle ohne Ausnahme, gleich wer und was wir sind. Was uns Christen von anderen
Menschen unterscheidet, ist allein der Umstand, dass wir deutlicher als andere
das Erbarmen Gottes begriffen haben. Aber es gilt auch, was Karl Barth gesagt
hat: „Die Tiefe unserer Erkenntnis verhält sich zur Tiefe des göttlichen
Erbarmens wie eins zu unendlich.“