Donnerstag
der 3. Woche der Fastenzeit
Eröffnungsvers
Das
Heil des Volkes bin ich - so spricht der Herr.
In
jeder Not, in der sie zu mir rufen, will ich sie
erhören.
Ich
will ihr Herr sein für alle Zeit.
Tagesgebet
Allmächtiger
Gott,
gib,
dass wir dem Ruf deiner Gnade folgen
und
uns mit umso größerem Eifer
auf
die Feier der österlichen Geheimnisse vorbereiten,
je
näher das Fest der Erlösung herankommt.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
Lesung Oft genug haben die Propheten gegen den
offiziellen Tempelkult mit seinem Opferdienst Stellung genommen. Jahwe, der
Gott, der Israel aus Ägypten herausgeführt und mit ihm einen Bund geschlossen
hat, will nicht Opfer, sondern Gehorsam, Treue und Gerechtigkeit (1 Sam 15,22;
Am 5,21-25; Hos 6,6; Mi 6,6-8). In diesen Zusammenhang gehört auch die
heutige Lesung. Jeremias Zeitgenossen meinten durch vermehrte Opfer die Hilfe
Gottes erzwingen zu können: aber um Treue und Recht kümmerte sich niemand (vgl.
5,1). Eigentliches Prophetenwort sind in unserer Lesung wohl nur der erste und
der letzte Vers (23 und 28), die Verse 24-27 sind eine predigtartige
Erweiterung. - Bar 1,22; Jer 25,4; 26,5; 29,19; 44,4; 2 Chr 36,15; Dan 9,6; Am 3,7.
ERSTE Lesung |
Jer 7, 23-28 |
Dies
ist das Volk, das nicht auf die Stimme des Herrn, seines Gottes,
hörte
Lesung
aus dem Buch Jeremia
So spricht der Herr:
23Ich
gab meinem
Volk folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott
sein, und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch befehle,
damit es euch gut geht.
24Sie
aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den
Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und
nicht das Gesicht.
25Von
dem Tag an, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag sandte
ich zu euch immer wieder alle meine Knechte, die
Propheten.
26Aber
man hörte nicht auf mich und neigte mir nicht das Ohr zu, vielmehr blieben sie
hartnäckig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter.
27Auch
wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht auf dich hören. Wenn du
sie rufst, werden sie dir nicht antworten.
28Sag
ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des Herrn, seines
Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die Treue ist dahin, aus ihrem Mund
verschwunden.
Antwortpsalm |
Ps 95 (94), 1-2.6-7c.7d-9 (R: vgl. 7d.8a) |
R Hört auf die Stimme des Herrn, | (GL neu 53,1) |
verhärtet nicht euer Herz! - R | |
1 Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn | VI. Ton |
und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!
2
Lasst
uns mit Lob seinem Angesicht nahen,
vor ihm jauchzen mit Liedern! -
(R)
6
Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm
verneigen,
lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm
Schöpfer!
7abc Denn er ist unser
Gott,
wir sind das Volk seiner Weide,
die Herde, von seiner Hand geführt. -
(R)
7d
Ach, würdet ihr
doch heute auf seine Stimme hören!
8
„Verhärtet euer Herz nicht wie in Meriba,
wie in der Wüste am Tag von Massa!
9 Dort
haben eure Väter mich versucht,
sie haben mich auf die Probe gestellt
und hatten doch mein Tun gesehen.“ -
R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joel 2, 12.13 |
Lob
dir, Christus, König und Erlöser! -
R
Kehrt
um zum Herrn von ganzem Herzen;
denn
er ist gnädig und barmherzig, voll Langmut und reich an
Güte.
Lob
dir, Christus, König und Erlöser!
Zum
Evangelium Den Kern dieses Abschnitts bildet die
Auseinandersetzung über Beelzebul, eingeleitet durch die Austreibung des stummen
Dämons (V. 14) und abgeschlossen durch ein Jesuswort, das klare Entscheidung
fordert. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem; der Gegensatz zwischen ihm und
seinen Gegnern spitzt sich immer mehr zu. Der Vorwurf, Jesus stehe mit dem
Teufel im Bund, richtet sich direkt gegen seinen messianischen Anspruch. Wenn er
wirklich Dämonen austreibt, dann ist mit seinem Kommen offenbar die
Gottesherrschaft angebrochen (V. 20). Der Ausdruck „Finger Gottes“ (Mt 12,28:
„Geist Gottes“) stammt aus Ex 8,15; dort setzt Mose sich mit den ägyptischen
Zauberern auseinander, und diese müssen schließlich anerkennen: „Das ist der
Finger Gottes“. Jesus ist mehr als Mose; an ihm scheiden sich die Geister (V.
23). Mt 12,22-30; Mk 3,22-27; Lk 9,50.
Evangelium |
Lk 11, 14-23 |
Wer
nicht für mich ist, der ist gegen mich
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
14trieb Jesus einen Dämon aus,
der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden.
Alle Leute staunten.
15Einige von ihnen aber
sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen
aus.
16Andere wollten ihn auf die
Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom
Himmel.
17Doch er wusste, was sie
dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird
veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein.
18Wenn also der Satan mit sich
selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch,
dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe.
19Wenn ich die Dämonen durch
Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst
also sprechen euch das Urteil.
20Wenn ich aber die Dämonen
durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch
gekommen.
21Solange ein bewaffneter
starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher;
22wenn ihn aber ein Stärkerer
angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die
er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.
23Wer nicht für mich ist, der
ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Fürbitten
Lasset
uns beten zu Christus, der dieser Welt das Reich Gottes
brachte:
Sende
allen Völkern Glaubensboten, dass sie von dir Zeugnis geben. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Dämme
ein die Macht des Bösen, die das Herz der Menschen verhärtet. (Stille) Christus, höre uns.
Stehe
den Notleidenden bei, dass sie an ihrem Schicksal nicht zerbrechen. (Stille) Christus, höre uns.
Rüttle
uns aus unserer Trägheit auf, dass wir dir treuer dienen. (Stille) Christus, höre uns.
Gütiger Vater, du bist das Heil deines Volkes und unsere Zuflucht. Erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr,
unser Gott,
reinige
uns von der Ansteckung des Bösen,
damit
dir unsere Gaben gefallen.
Lass
nicht zu,
dass
wir trügerischen Freuden nachgehen,
sondern
führe uns zum wahren Glück,
wie
du es versprochen hast.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Fastenzeit
Kommunionvers |
Ps 119 (118), 4-5 |
Du
hast deine Befehle gegeben, Herr, damit man sie genau
beachtet.
Wären
doch meine Schritte fest darauf gerichtet,
deinen
Gesetzen zu folgen.
Schlussgebet
Herr,
du
hast uns an deinem heiligen Tisch gestärkt.
Komm uns mit deiner Gnade zu
Hilfe,
damit die Erlösung,
die uns im Sakrament zuteil wurde,
in
unserem Leben sichtbar wird.
Darum bitten wir durch Christus, unseren
Herrn.
Der
Dämon war stumm, der Besessene konnte nicht reden, „er war
vom Wort ausgeschlossen, er hatte keinen Anteil am Wort - am menschlichen Wort
sowohl wie am Wort Gottes. Das Nichtredenkönnen, also das Ausgeschlossensein vom
Wort und von der Sprache, erscheint als eine äußerste Gefährdung menschlicher
Existenz, als ein Dasein im Unheil, weil der Mensch vom Wort lebt und nicht vom
Brot allein. Durch seine Dämonenaustreibung macht Jesus den Menschen wieder
sprachfähig, das besagt, dass er ihm eine neue Lebensfähigkeit in der
Gemeinschaft mit Gott und den Menschen schafft“ (Josef
Blank).