Krypta

Krypta

Die sogenannte „Krypta“ ist eigentlich eine Unterkapelle, da von einem unterirdisch angelegten Bau – wie bei einer echten Krypta – keine Rede sein kann. Durch den nach Nordwesten abschüssigen Hang war es beim Bau der Gnadenkapelle möglich, diese zweigeschossig anzulegen, so dass ein zusätzlicher Raum mit einer Vielzahl an Fenstern entstand, der für Exerzitien, Christenlehre und Versammlungen religiöser Art, darunter die Pfarrgottesdienste, genutzt werden sollte.

In der Hauptapsis befindet sich der am 23. Juni 1899 geweihte Marmoraltar, der von einer plastisch ausgeführten Kreuzigungsgruppe geziert wird. Unterhalb der Altarstufen befinden sich sieben Gräber Beuroner Erzäbte: In der Mitte ruht der zweite Gründererzabt Placidus Wolter, dessen bronzene Grabplatte an die seines leiblichen Bruders Erzabt Maurus Wolter oben in der Abteikirche erinnert. Die übrigen Platten in einfacherer Ausführung aus schwarzem Marmor bedecken die sterblichen Überreste der Erzäbte Ildefons Schober, Raphael Walzer, Benedikt Baur, Benedikt Reetz, Damasus Zaehringer und Ursmar Engelmann. Im Rahmen der umfassenden Renovierung (2012) des seit Jahren wegen des erbärmlichen Zustandes nicht mehr öffentlich zugänglichen Raumes, wurden sechs weitere Grabstätten geschaffen.

In den Seitennischen stehen heute zwei Altäre zu Ehren der heiligen Martin und Scholastika, welche sich vor der Rebarockisierung der Abteikirche an deren hinteren Säulen befunden hatten. In einer Nische in der rückwärtigen Wand der Unterkapelle steht eine Figur des heiligen Benedikt, deren Originale von P. Desiderius Lenz heute auf dem Beuroner Pfortenplatz sowie in Einsiedeln stehen.