28. Januar
Hl. Thomas von Aquin
Ordenspriester,
Gedenktag
Thomas, um 1225 in der
Grafschaft und Diözese Aquino geboren, kam fünfjährig zur Erziehung in das nahe
Kloster Monte Cassino, studierte dann in Neapel und wurde Dominikaner. In Köln
war er 1248-52 Schüler Alberts d. Gr., dann Schüler und bald Lehrer in Paris.
1260 wurde er nach Italien zurückgerufen: 1269-72 war er wieder in Paris. Er
starb am 7. März 1274 auf der Reise zum zweiten Konzil von Lyon. Am 28. Januar
1369 wurde sein Leib in den Dom von Toulouse übertragen. - Thomas, der
bedeutendste Vertreter der scholastischen Philosophie und Theologie,
verwirklichte das dominikanische Ideal: Contemplata aliis tradere: An andere
weitergeben, was man durch Betrachtung und Studium gelernt hat. Seine Hauptwerke:
Die theologische Summe (Summa theologica) und die Summe gegen die Heiden (Summa
contra Gentiles). Thomas war auch religiöser Dichter; er schuf die Liturgie des
Fronleichnamsfestes.
Gut
und Böse
„Es hat mit Dummheit zu tun, wenn der Mensch an
Gott und seinen Gaben Überdruss empfindet.“
„Es ist unmöglich, dass ein
Mensch gut ist, außer er stehe in der rechten Beziehung zum allgemeinen Wohl.“
(Thomas von Aquin)
Commune-Texte:
Messformulare für Kirchenlehrer
oder für
Hirten der Kirche
Schriftlesungen für Kirchenlehrer
oder für Hirten der Kirche
Tagesgebet
Gott, du Quell der Weisheit,
du hast dem heiligen Thomas von Aquin
ein leidenschaftliches Verlangen geschenkt,
nach Heiligkeit zu streben
und deine Wahrheit zu erfassen.
Hilf uns verstehen, was er gelehrt,
und nachahmen, was er uns vorgelebt hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Lob der Weisheit in Weish 7 wird ebenso wie das Gebet um Weisheit
in Kapitel 9 dem König Salomo in den Mund gelegt. Der Verfasser weiß Macht,
Reichtum, Gesundheit und Schönheit zu schätzen, aber er weiß, das alles hat
keinen Bestand, und es ist nichts wert ohne die Weisheit. Die Sonne scheint nur
am Tag, die Weisheit aber bleibt dem Menschen als „ewiges Licht“, denn sie ist
letzten Endes nichts anderes als die Erkenntnis Gottes und die Gemeinschaft mit
Gott. Diese aber kann der Mensch sich nicht selbst geben; er kann sie nur als
kostbares Geschenk empfangen. - Zu 7,8-11: Spr 3,14-15; Ijob 28,15-19; 1 Kön
3,7-13.
ERSTE Lesung |
Weish 7, 7-10.15-16 |
Ich liebte die Weisheit mehr als Gesundheit und Schönheit
Lesung
aus dem Buch der Weisheit
7Ich
betete, und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte, und der Geist der
Weisheit kam zu mir.
8Ich
zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich
mit ihr.
9Keinen
Edelstein stellte ich ihr gleich; denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein
wenig Sand, und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.
10Ich
liebte sie mehr als Gesundheit und Schönheit und zog ihren Besitz dem Lichte vor;
denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.
15Mir
aber gewähre Gott, nach meiner Einsicht zu sprechen und zu denken, wie die
empfangenen Gaben es wert sind; denn er ist der Führer der Weisheit und hält
die Weisen auf dem rechten Weg.
16Wir und
unsere Worte sind in seiner Hand, auch alle Klugheit und praktische Erfahrung.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 9-10.11-12.13-14 (R: 12b) |
R Herr, lehre mich deine Gesetze! - R |
(GL neu 312,7) |
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? |
II. Ton |
Wenn er sich hält an dein Wort.
10 Ich suche dich von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen
Geboten! - (R)
11 Ich berge deinen Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht sündige.
12 Gepriesen seist du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze! - (R)
13 Mit meinen Lippen verkünde ich
alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen Vorschriften zu leben
freut mich mehr als großer Besitz. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 23, 9b.10b |
Halleluja.
Halleluja.
Einer
ist euer Vater, der im Himmel.
Einer
ist euer Lehrer, Christus.
Halleluja.
Zum Evangelium Wer in der Gemeinde zum
Lehren und Verkündigen berufen ist, hat am meisten Grund zur Demut. Er weiß ja,
dass er selbst immer hinter dem zurückbleibt, was er anderen als Wort Gottes
sagt und auslegt. Mit dem Blick auf die Schriftgelehrten und Pharisäer warnt
Jesus seine Jünger vor jeder Form von Heuchelei und Anmaßung. „Der Größte von
euch soll euer Diener sein“ (23,11). Alle Titel und Würden („Rabbi“, „Vater“,
„Lehrer“ ...) machen den Menschen vor Gott nicht besser und nicht größer. Gott
bedient sich mit Vorliebe unscheinbarer Mittel, um seine großen Werke zu tun. -
Zu 23,11: Mt 20,26-27; Mk 9,35; Lk 9,48. - Zu 23,12: Ijob 22,29; Spr 29,23; Lk 18,14.
Evangelium |
Mt 23, 8-12 |
Ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer,
Christus
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern.
8Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr
alle aber seid Brüder.
9Auch
sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater,
der im Himmel.
10Auch
sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer,
Christus.
11Der
Größte von euch soll euer Diener sein.
12Denn
wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird
erhöht werden.
Fürbitten
Zu
Jesus Christus, der uns durch den Heiligen Geist an alles erinnert, was er
gesagt hat, beten wir:
Erleuchte die Lehrer der Theologie, damit sie den inneren Bezug von
Glauben und Wissen überzeugend darlegen.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Verhindere,
dass die Ergebnisse der Forschung missbraucht werden.
Erfülle
alle Wissenschaftler mit Liebe zur Wahrheit.
Hilf uns, dass wir unsere Hoffnung nicht nur auf menschliche Weisheit
setzen, sondern auf dich und deine Güte.
Großer Gott, du hast den heiligen Thomas von Aquin zu einem leuchtenden
Lehrer der Kirche gemacht. Erhöre auf seine Fürsprache unsere Gebete durch
Christus, unseren Herrn. A.: Amen.