6. Dezember
Hl. Nikolaus
Bischof
Nikolaus, der Bischof von Myra
(Kleinasien), im Osten und Westen viel verehrt, lebte wahrscheinlich im 4.
Jahrhundert. Der Mangel an geschichtlichen Nachrichten wird durch einen reichen
Kranz von Legenden wettgemacht. Im 6. Jahrhundert baute Kaiser Justinian seiner
Ehre eine Kirche in Konstantinopel. 1082 kamen seine Reliquien durch Kaufleute,
die sie in Myra gestohlen hatten, nach Bari (Apulien).
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
Schriftlesungen für Hirten der
Kirche
Tagesgebet
Gott, du Spender alles Guten,
hilf uns auf die Fürsprache des heiligen Nikolaus
in aller Not
und steh uns bei in jeder Gefahr.
Gib uns ein großmütiges Herz,
damit wir anderen schenken,
was wir empfangen,
und den Weg des Heiles ungehindert gehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung In Kapitel 6,1-11 berichtet Jesaja von seiner Berufung zum Propheten.
Der heilige Gott Israels selbst hat ihn beauftragt. In drei Stufen geschieht
die Berufung: l. Jesaja erfährt Gott als den Heiligen, Unnahbaren (6,1-4); 2.
in der Gegenwart Gottes erkennt er seine eigene Sündhaftigkeit und wird
gereinigt (6,5-7); 3. er wird gesendet, um das Wort Gottes auszurichten (6,8-11). In großer Einfachheit wird hier von einer einzigartigen Gotteserfahrung
gesprochen. Gott ist für Jesaja nicht eine Idee, sondern eine Wirklichkeit. Von
jetzt an weiß er sich in Dienst genommen von diesem unfassbaren, unnahbaren
Gott. Zugleich aber weiß er sich solidarisch mit seinem Volk, das er liebt und
dem er doch im Namen Gottes harte Worte sagen muss. - 1 Kön 22,19; Ez 1,11;
10,21; Offb 4,8; Num 14,21; Ex 19,16; 1 Kön 8,10-12; Joh 12,41; Offb 15,8; Ex 33,20; Jer 1,9; Dan 10,16; Ex 4,10-13; Jer 1,6.
ERSTE Lesung |
Jes 6, 1-8 |
Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?
Lesung
aus dem Buch Jesaja
1Im
Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und
erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus.
2Serafim
standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel: Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr
Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße, und mit zwei flogen sie.
3Sie
riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner
Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.
4Die
Türschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf, und der Tempel füllte sich mit Rauch.
5Da
sagte ich: Weh mir, ich bin verloren. Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen
und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den
König, den Herrn der Heere, gesehen.
6Da
flog einer der Serafim zu mir; er trug in seiner Hand eine glühende Kohle, die
er mit einer Zange vom Altar genommen hatte.
7Er
berührte damit meinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen berührt: Deine
Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt.
8Danach
hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für
uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich!
Antwortpsalm |
Ps 40 (39), 2 u. 4ab.7-8.9-10 (R: vgl. 8a.9a) |
R Mein Gott, ich komme; |
(GL neu 624,5) |
deinen Willen zu tun macht mir Freude. - R |
2 Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. |
V. Ton |
Da neigte er sich mir zu und hörte
mein Schreien.
4ab Er legte mir ein neues Lied in den Mund,
einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. - (R)
7
An Schlacht- und Speiseopfern hast du
kein Gefallen,
Brand- und Sündopfer forderst du
nicht.
Doch das Gehör hast du mir
eingepflanzt;
8 darum sage ich: Ja, ich komme.
In dieser Schriftrolle steht, was an
mir geschehen ist. - (R)
9 Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht
mir Freude,
deine Weisung trag‘ ich im Herzen.
10 Gerechtigkeit verkünde ich in großer
Gemeinde,
meine Lippen verschließe ich nicht;
Herr, du weißt es. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Ps 103 (102), 21 |
Halleluja.
Halleluja.
Der
Herr hat mich gesandt,
den
Armen die Frohe Botschaft zu bringen
und
den Gefangenen die Freiheit zu verkünden.
Halleluja.
Zum Evangelium In Kapitel 9,1-6 hat
Lukas von der Aussendung der Zwölf berichtet. Inzwischen hat Jesus seine
Tätigkeit in Galiläa abgeschlossen und ist auf dem Weg nach Jerusalem. Die Zeit
drängt, und die Ernte ist groß (10,2). „Ernte“ ist in der Sprache der Bibel
ein Bild für das endzeitliche Gericht Gottes über die Völker. Dass sich die
Mission auf alle Völker ausdehnt, darauf weist die Zahl 70 hin; ihr liegt wohl
die Vorstellung zugrunde, dass es in der Welt 70 nichtjüdische Völker gibt
(vgl. Gen 10). Jesus, der den Weg des Gottesknechtes geht, weiß sich zu allen
Völkern gesandt (vgl. Jes 42,6; 49,6). Die Aussendungsrede (Lk 10,2-11) gibt
Anweisungen über die Ausrüstung der Missionare und über ihr Verhalten in den
Häusern und Ortschaften. Eine doppelte Tätigkeit wird den Jüngern aufgetragen:
die Tat und das Wort (Wunder und Verkündigung). Beide sind Fortsetzung der
Tätigkeit Jesu selbst, Zeichen, die nicht übersehen werden können. Daher am
Schluss das Drohwort gegen die ungläubigen Städte. - Zu 10,2 („Ernte“): Joel
4,12-13; Jes 9,1-12; Hos 6,11; Mt 9,37-38; Joh 4,35-36. - Zu 10,3-9: Mt
10,7-16; Lk 9,3-5; 22,35; 2 Kön 4,29; Mk 6,8-11; 1 Tim 5,18; Apg 13,51.
Evangelium |
Lk 10, 1-9 |
Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Lukas
1In
jener Zeit
suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in
alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.
2Er
sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet
also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
3Geht!
Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
4Nehmt
keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!
5Wenn
ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!
6Und
wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht,
auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
7Bleibt
in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat
ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
8Wenn
ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.
9Heilt
die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch
nahe.
Fürbitten
Wir
bitten Christus, der seine Jünger als Boten des Friedens aussandte:
Für alle, die du zum Dienst in der Kirche berufst: gib ihnen Großmut,
sich senden zu lassen. (Stille) Christus, höre
uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für alle, die im Überfluss leben: gib ihnen ein mitfühlendes Herz, mit
den Armen zu teilen. (Stille) Christus, höre
uns.
Für
alle Verzagten: lass sie wieder Hoffnung schöpfen. (Stille)
Christus, höre uns.
Für
unsere Gemeinde: lass uns gütig und großzügig miteinander umgehen. (Stille) Christus, höre uns.
Barmherziger Gott, von dir kommt alles Gute. Mach uns froh, wenn wir
weitergeben, was wir empfangen haben durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.