Elfter Sonntag – im Jahreskreis

Jesus spricht vom Reich Gottes in Gleichnissen. Dabei sagt er nicht das, was wir schon wissen, sondern das Neue und Unerwartete. Wir sollen begreifen, dass Gott anders ist und anders handelt als die Menschen.

EröffnungsversPs 27 (26), 7.9

Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen, sei mir gnädig und erhöre mich.
Du bist meine Hilfe: Verstoß mich nicht,
verlass mich nicht, du Gott meines Heils!

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Gott, du unsere Hoffnung und unsere Kraft,
ohne dich vermögen wir nichts.
Steh uns mit deiner Gnade bei,
damit wir denken, reden und tun was dir gefällt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR 1. LESUNG   Im Jahr 587 v. Chr. wurde Jerusalem samt dem Tempel zerstört. Das wurde als Gottesgericht verstanden. Ein großer Teil der Bevölkerung wurde nach Babel verschleppt. Aber Gott wird sich nach seinem Gericht auch darin als Gott erweisen, dass er Rettung bringt. Er wird Israel wieder in seinem heimatlichen Boden einpflanzen, wie man den Ableger eines Baumes in den Boden einsetzt. Der Baum wird wachsen und blühen; die Völker sollen Gottes Macht und Größe erkennen.

Erste LesungEz 17, 22–24

Ich mache den niedrigen Baum hoch

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

22So spricht Gott, der Herr:
Ich selbst nehme vom hohen Wipfel der Zeder
und setze ihn ein.
Einen zarten Zweig aus ihren obersten Ästen breche ich ab,
ich selbst pflanze ihn auf einen hohen und aufragenden Berg.
23Auf dem hohen Berg Israels pflanze ich ihn.
Dort treibt er dann Zweige,
er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder.
Alle Vögel wohnen darin;
alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige.
24Dann werden alle Bäume des Feldes erkennen,
dass ich der Herr bin.
Ich mache den hohen Baum niedrig,
den niedrigen Baum mache ich hoch.
Ich lasse den grünenden Baum verdorren,
den verdorrten Baum lasse ich erblühen.
Ich, der Herr, habe gesprochen
und ich führe es aus.

AntwortpsalmPs 92 (91), 2–3.13–14.15–16 (Kv: 2a)

Kv Gut ist es, dem Herrn zu danken. – KvGL 401

2Gut ist es, dem Herrn zu danken, *
deinem Namen, du Höchster, zu singen und zu spielen,
3am Morgen deine Huld zu verkünden *
und in den Nächten deine Treue. – (Kv)
13Der Gerechte sprießt wie die Palme, *
er wächst wie die Zeder des Líbanon.
14Gepflanzt im Hause des Herrn, *
sprießen sie in den Höfen unseres Gottes. – (Kv)
15Sie tragen Frucht noch im Alter *
und bleiben voll Saft und Frische;
16sie verkünden: Der Herr ist redlich, *
mein Fels! An ihm ist kein Unrecht. – Kv

ZUR 2. LESUNG   Jeder Mensch, auch der Apostel, erwartet den eigenen Tod mit Spannung und nicht ohne Furcht. Im Licht des Glaubens verstehen wir dieses Ereignis als eine Rückkehr aus der Fremde in die Heimat, aus der Ferne in die Nähe. Aber auch so bleibt es für uns ein dunkles und schmerzliches Geschehen. Paulus hat den Tod nicht aus seinem Bewusstsein verdrängt; er hat ihn nüchtern in sein Leben eingebaut. Gerade das gab seinem Leben die klare Richtung.

Zweite Lesung2 Kor 5, 6–10

Wir suchen unsere Ehre darin, dem Herrn zu gefallen

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
6Wir sind immer zuversichtlich,
auch wenn wir wissen,
dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben,
solange wir in diesem Leib zu Hause sind;
7denn als Glaubende gehen wir unseren Weg,
nicht als Schauende.
8Weil wir aber zuversichtlich sind,
ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern
und daheim beim Herrn zu sein.
9Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen,
ob wir daheim oder in der Fremde sind.
10Denn wir alle
müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden,
damit jeder seinen Lohn empfängt
für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat.

Ruf vor dem Evangelium

Halleluja. Halleluja.
Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus.
Wer Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jesus hat vom Reich Gottes in Gleichnissen gesprochen. Mit dem Gleichnis von der wachsenden Saat will Jesus uns sagen, dass wir keinen Grund haben, mutlos zu werden, wenn wir vom verborgenen Wachstum des Gottesreiches nicht viel sehen können. Am Tag der Ernte wird es offenbar werden. Das Gleichnis vom Senfkorn spricht vom machtvollen Handeln Gottes durch das scheinbar so schwache Wort des Evangeliums.

EvangeliumMk 4, 26–34

Das kleinste von allen Samenkörnern geht auf und wird größer als alle anderen Gewächse

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
sprach Jesus zu der Menge:
26Mit dem Reich Gottes ist es so,
wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;
27dann schläft er und steht wieder auf,
es wird Nacht und wird Tag,
der Samen keimt und wächst
und der Mann weiß nicht, wie.
28Die Erde bringt von selbst ihre Frucht,
zuerst den Halm,
dann die Ähre,
dann das volle Korn in der Ähre.
29Sobald aber die Frucht reif ist,
legt er die Sichel an;
denn die Zeit der Ernte ist da.
30Er sagte:
Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen,
mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?
31Es gleicht einem Senfkorn.
Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern,
die man in die Erde sät.
32Ist es aber gesät,
dann geht es auf
und wird größer als alle anderen Gewächse
und treibt große Zweige,
sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
33Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort,
so wie sie es aufnehmen konnten.
34Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen;

seinen Jüngern aber erklärte er alles,
wenn er mit ihnen allein war.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Alles Große hat einen kleinen Anfang. Mit dem Reich Gottes ist es nicht anders. Wir können zu seinem Wachsen beitragen: Mit dem wenigen anfangen, das wir begriffen haben; der Macht des Wortes und des Sakramentes vertrauen, und allmählich werden wir die lebendige Wirklichkeit des anwesenden Gottes erfahren.

Gabengebet

Herr,
durch diese Gaben
nährst du den ganzen Menschen:
du gibst dem irdischen Leben Nahrung
und dem Leben der Gnade Wachstum.
Lass uns daraus immer neue Kraft schöpfen
für Seele und Leib.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

KommunionversPs 27 (26), 4

Nur eines erbitte ich mir vom Herrn, danach verlangt mich:
im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens.

Oder:Joh 17, 11

Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind wie wir.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
das heilige Mahl ist ein sichtbares Zeichen,
dass deine Gläubigen in dir eins sind.
Lass diese Feier wirksam werden
für die Einheit der Kirche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

Du lebst, wenn das Reich Gottes in dir angefangen hat, Wurzeln zu schlagen, nicht nur „innen“; du wächst mit dem Reich Gottes ins Weite. Deine Seele wird nicht nur stiller, sondern auch sensibler. Achtsamer. Das Innere und die Welt der sichtbaren Dinge und auch die unsichtbare Welt, die über sie hinausreicht, verweben sich. Innere und äußere Welt werden größer. Sie wachsen beide um all die Dimensionen, die dir natürlicherweise verschlossen sind. Seele und Welt werden umfassender, tiefer und wunderbarer, denn sie öffnen sich beide zur Welt Gottes. … Du lebst von innen nach außen und prägst deine kleine Welt so, dass das Reich Gottes in ihr Raum findet. (Jörg Zink)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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