13. Dezember

Hl. Odilia

Äbtissin

 

Odilia (Ottilia), geboren um 660, war die Tochter des Herzogs Attich oder Adalrich, der im Elsass große Besitzungen hatte. Sie gründete die Klöster Hohenburg (später Odilienberg genannt) und Niedermünster (am Fuß des Odilienberges). Beide Klöster wurden im 16. Jahrhundert aufgegeben. Odilia starb um 720 und wurde auf dem Odilienberg begraben. Ihre Verehrung ist vor allem in Südwestdeutschland verbreitet. Sie wird gegen Augenleiden angerufen, weil sie nach der Legende blind geboren war und bei der Taufe das Augenlicht empfing.

 

Commune-Texte:

Messformulare für Ordensleute

Schriftlesungen für heilige Frauen (Ordensleute)

 

 

Tagesgebet

Gott, du wahres Licht,

du hast den Blinden und Augenkranken

in der heiligen Odilia

eine himmlische Patronin gegeben.

Öffne uns auf ihre Fürsprache die Augen,

damit wir in der geschaffenen Schönheit

deine Größe erahnen

und dich einst schauen in deinem himmlischen Licht.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Wie die Kapitel Jes 24-27 sind auch die Kapitel 34-35 späte apokalyptische Texte. Die rettende Ankunft Gottes wird aus der Wüste ein Paradies machen. Dornen und Disteln, Not und Krankheit, der ganze Fluch der Sünde Adams (Gen 3) ist überwunden. Freiheit, Freude, Glück: wir sind heute misstrauisch gegenüber solchen Worten; wir möchten sehen, um zu glauben. Und tatsächlich wird (V. 5-6) gesagt, dass Gott ein neues Sehen und Hören, Sprechen und Gehen schenken wird (vgl. Evangelium). Neue Möglichkeiten, die Wahrheit und die Wirklichkeit Got­tes zu erfassen. Und das ist das Wesentliche. - Ps 67; 85; 126; Jes 41,19; 60,13; Hebr 12,12.

 

 

ERSTE Lesung

Jes 35, 1-4a.5-6.10

Dann werden die Augen der Blinden geöffnet

Lesung aus dem Buch Jesaja

1Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen.

2Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes.

3Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest!

4aSagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott!

5Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen.

6Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor, und Bäche fließen in der Steppe.

10Die vom Herrn Befreiten kehren zurück und kommen voll Jubel nach Zion. Ewige Freude ruht auf ihren Häuptern. Wonne und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.

 

 

Antwortpsalm

Ps 45 (44), 11-12.14-15.16-17 (R: vgl. 18a)

          R Den Namen des Herrn will ich preisen

(GL neu 43,1)

          von Geschlecht zu Geschlecht. - R

11      Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr,

V. Ton

          vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!

12      Der König verlangt nach deiner Schönheit;

          er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm! - (R)

14      Die Königstochter ist herrlich geschmückt,

          ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen.

15      Man geleitet sie in buntgestickten Kleidern zum König,

          Jungfrauen sind ihr Gefolge,

          ihre Freundinnen führt man zu dir. - (R)

16      Man geleitet sie mit Freude und Jubel,

          sie ziehen ein in den Palast des Königs.

17      An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne;

          du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Land. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Lk 11, 35

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Achte darauf,

dass in dir statt Licht nicht Finsternis ist!

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Nach der Legende war die hl. Odilia blind und erhielt bei ihrer Taufe das Augenlicht. Dazu wird gesagt, es handle sich vielleicht um ein Missverständnis: es handle sich nicht um das körperliche Augenlicht, sondern um das Licht des Glaubens. In der Legende liegt aber mehr als nur ein Missverständnis. Der Mensch ist ja eine wundervolle Einheit von Leib und Seele. Im Leib verwirklicht sich die Seele, im Leib ist sie da und wird sichtbar. Durch das Auge tritt das Licht nicht nur in den Körper, sondern in den ganzen Menschen ein, und der ganze Mensch schaut mit dem Auge und wird im Auge sichtbar. Das heutige Evangelium unterscheidet zwischen dem Licht, das sich dem Körper durch das Auge mitteilt, und dem „Licht in dir“. Unterscheiden heißt aber nicht trennen. Der innerlich klare, leuchtende Mensch hat ein leuchtendes Auge. „Der gute Mensch hat kein finsteres Auge“, heißt es in einem alten jüdischen Text. Daher die Mahnung im Evangelium: „Achte darauf, dass in dir statt Licht nicht Finsternis ist“ (Lk 11,35). Der gute Mensch ist auch der sehende Mensch; er ist imstande, Christus zu sehen, das Licht auf dem Leuchter - überall, wo er ihm begegnet. - Zu Lk 11,33: Mt 5,15; Mk 4,21; Lk 8,16. - Zu 11,34-35: Mt 6,22-23; Joh 8,12; Mt 5,16.

 

 

Evangelium

Lk 11, 33-36

Dein Auge gibt dem Körper Licht

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit sprach Jesus:

33Niemand zündet ein Licht an und stellt es in einen versteckten Winkel oder stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.

34Dein Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird auch dein ganzer Körper hell sein. Wenn es aber krank ist, dann wird dein Körper finster sein.

35Achte also darauf, dass in dir nicht Finsternis statt Licht ist.

36Wenn dein ganzer Körper von Licht erfüllt und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er so hell sein, wie wenn die Lampe dich mit ihrem Schein beleuchtet.

 

 

Fürbitten

Wir beten zu Jesus Christus, der das wahre Licht ist:

Steh deiner Kirche bei, dass sie Licht der Welt sein kann.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Leite die Irrenden zur Erkenntnis der Wahrheit.

Schenke den Blinden das Augenlicht.

Lass unsere Verstorbenen deine Herrlichkeit schauen.

Denn du hast uns aus der Finsternis in dein wunderbares Licht berufen. Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit.

A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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