6. August

Verklärung des Herrn

Fest

Die Verklärung Christi wird von Matthäus, Markus und Lukas berichtet (Mt 17, 1–9; Mk 9, 2–10; Lk 9, 28–36). Das Fest der Verklärung wird in der Ostkirche sicher seit dem 6. Jahrhundert gefeiert. In der abendländischen Kirche wurde es 1457 von Papst Kallistus III. allgemein vorgeschrieben zum Dank für den Sieg über die Osmanen bei Belgrad.

EröffnungsversVgl. Mt 17, 5

Aus einer leuchtenden Wolke kam die Stimme des Vaters:
Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe:
Auf ihn sollt ihr hören.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes
hast du durch das Zeugnis der Väter
die Geheimnisse unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen,
wenn unsere Annahme an Kindes statt
sich einmal vollendet.
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören,
damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Die Verse Dan 7, 2–14 beschreiben einen Traum, den Daniel „im ersten Jahr Belschazzars“ (550/549 v. Chr.) hatte. Inhaltlich gehört Dan 7 eng mit Dan 2 zusammen. In beiden Kapiteln finden wir die Vorstellung von den vier Weltreichen, die aufeinander folgen. In diesen vier Reichen fasst Daniel die ganze Weltgeschichte von ihren Uranfängen bis zum Ende zusammen. Es geht aber hier nicht um den Ablauf der Weltgeschichte im einzelnen, sondern um die Gegenüberstellung der Weltgeschichte im Ganzen und des Reiches Gottes. Die Weltgeschichte, für Daniel (7, 8) als dämonische Macht greifbar in dem kleinen Horn des vierten Tieres (= Antiochus IV. Epiphanes, 175–164 v. Chr.), ist im Grunde schon überwunden. Die Herrschaft wird den Machthabern der Welt genommen und dem „Menschensohn“ übergeben, der mit den Wolken des Himmels kommt (7, 13–14). Wer ist dieser Menschensohn? Jesus hat sich selbst mit Vorliebe den Titel Menschensohn beigelegt, der zugleich menschliche Niedrigkeit und göttliche Hoheit aussagt.

Erste LesungDan 7, 9–10.13–14

Sein Gewand war weiß wie Schnee

Lesung
aus dem Buch Daniel.

9Ich, Daniel, sah in einer nächtlichen Vision:
Throne wurden aufgestellt
und ein Hochbetagter nahm Platz.
Sein Gewand war weiß wie Schnee,
sein Haar wie reine Wolle.
Feuerflammen waren sein Thron
und dessen Räder waren loderndes Feuer.
10Ein Strom von Feuer ging von ihm aus.
Tausendmal Tausende dienten ihm,
zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm.
Das Gericht nahm Platz
und es wurden Bücher aufgeschlagen.
13Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen:
Da kam mit den Wolken des Himmels
einer wie ein Menschensohn.
Er gelangte bis zu dem Hochbetagten
und wurde vor ihn geführt.
14Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben.
Alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm.
Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft.
Sein Reich geht niemals unter.

AntwortpsalmPs 97 (96), 1–2.5–6.8–9 (Kv: vgl. 1a.9a)

Kv Der Herr ist König,GL 52,1
er ist der Höchste über der ganzen Erde. – Kv

1Der Herr ist König. Es juble die Erde! *
Freuen sollen sich die vielen Inseln.
2Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel, *
Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Thrones. – (Kv)
5Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn, *
vor dem Angesicht des Herrn der ganzen Erde.
6Seine Gerechtigkeit verkünden die Himmel, *
seine Herrlichkeit schauen alle Völker. – (Kv)
8Zion hört es und freut sich, *
Judas Töchter jubeln, Herr, über deine Urteile.
9Denn du, Herr, bist der Höchste über der ganzen Erde, *
hoch erhaben bist du über alle Götter. – Kv

Zur 2. Lesung   Die „machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn“ (1, 16) ist Gegenstand der apostolischen Verkündigung. Sie beruht nicht auf irgendeinem Mythos oder auf irgendeiner Spekulation, sondern auf einem durch Augenzeugen gesicherten Ereignis im Leben des irdischen Jesus. Die Verklärung „auf dem heiligen Berg“ (1, 18) war das erste Aufleuchten des Tages, an dem sich Christus in seiner Herrlichkeit offenbaren wird. In der Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Ereignis ist das Heil, die Gemeinschaft mit Gott, zwar schon gegeben, aber wir haben es als Gut des Glaubens (1, 1), nicht als vollendete Wirklichkeit. Im Vergleich zu dem Tag, der anbrechen wird, erscheint die gegenwärtige Welt wie ein „finsterer Ort“. Aber die Verheißung („das Wort des Propheten“ 1, 19) ist für den Glaubenden „ein Licht“, das den kommenden Tag ahnen lässt und bis dahin den Weg erhellt.

Zweite Lesung2 Petr 1, 16–19

Die Stimme, die vom Himmel kam, haben wir gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Petrus.

Schwestern und Brüder!
16Wir sind nicht
klug ausgedachten Geschichten gefolgt,
als wir euch die machtvolle Ankunft
unseres Herrn Jesus Christus kundtaten,
sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe.
17Denn er hat von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit empfangen,
als eine Stimme von erhabener Herrlichkeit an ihn erging:
Das ist mein geliebter Sohn,
an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
18Diese Stimme, die vom Himmel kam, haben wir gehört,
als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.
19Dadurch ist das Wort der Propheten
für uns noch sicherer geworden
und ihr tut gut daran, es zu beachten,
wie ein Licht,
das an einem finsteren Ort scheint,
bis der Tag anbricht
und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Lk 9, 35

Halleluja. Halleluja.
Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters:
Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.
Halleluja.

Zum Evangelium   Die Geschichte von der Verklärung Jesu ist bei Mt, Mk und Lk das Gegenstück zur vorausgegangenen Leidensweissagung (Mt 16, 21–23; Mk 8, 31–33; Lk 9, 22). Die Jünger, die sich zu Jesus als dem Christus bekannt haben, sollen wissen, welches der Weg Jesu und auch ihr eigener Weg sein wird. Jesus ist der Menschensohn, der leiden, sterben und auferstehen wird, und er ist der künftige Herr in der Herrlichkeit Gottes. Über seine Herrlichkeit belehrt Jesus die Jünger nicht durch Worte, die ja doch unverständlich bleiben müssten, sondern durch eine Erscheinung, die die Zukunft vorausnimmt. Der Lichtglanz, in dem Jesus erscheint, ist in der Heiligen Schrift die Erscheinungsform himmlischer Wesen. Mose und Elija, die Männer, denen Israel seinen Glauben verdankt, hatten beide auf dem Sinai ihre große Gottesbegegnung (Ex 33, 18–23; 1 Kön 19, 9–13). Jetzt begegnen sie dem Herrn auf dem „heiligen Berg“ (2 Petr 1, 18), um ihn als den zu bezeugen, in dem das Gesetz und die Propheten sich erfüllen. Dann entschwinden sie; in Zukunft ist Jesus allein der, auf den die Jünger hören sollen.

Evangelium Lesejahr AMt 17, 1–9

Er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
1 nahm Jesus Petrus, Jakobus
und dessen Bruder Johannes beiseite
und führte sie auf einen hohen Berg.
2Und er wurde vor ihnen verwandelt;
sein Gesicht leuchtete wie die Sonne
und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
3Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elíja
und redeten mit Jesus.
4Und Petrus antwortete und sagte zu Jesus:
Herr, es ist gut, dass wir hier sind.
Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen,
eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja.
5Noch während er redete,
siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie
und siehe, eine Stimme erscholl aus der Wolke:
Dieser ist mein geliebter Sohn,
an dem ich Wohlgefallen gefunden habe;
auf ihn sollt ihr hören.
6Als die Jünger das hörten,
warfen sie sich mit dem Gesicht zu Boden
und fürchteten sich sehr.
7Da trat Jesus zu ihnen,
fasste sie an
und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht!
8Und als sie aufblickten,
sahen sie niemanden außer Jesus allein.
9Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus:
Erzählt niemandem von dem, was ihr gesehen habt,
bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist!

Evangelium Lesejahr CLk 9, 28b–36

Während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
28b nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich
und stieg auf einen Berg, um zu beten.
29Und während er betete,
veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes
und sein Gewand wurde leuchtend weiß.
30Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm.
Es waren Mose und Elíja;
31sie erschienen in Herrlichkeit
und sprachen von seinem Ende,
das er in Jerusalem erfüllen sollte.
32Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen,
wurden jedoch wach
und sahen Jesus in strahlendem Licht
und die zwei Männer, die bei ihm standen.
33Und es geschah:
Als diese sich von ihm trennen wollten,
sagte Petrus zu Jesus: Meister,
es ist gut, dass wir hier sind.
Wir wollen drei Hütten bauen,
eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja.
Er wusste aber nicht, was er sagte.
34Während er noch redete,
kam eine Wolke und überschattete sie.
Sie aber fürchteten sich,
als sie in die Wolke hineingerieten.
35Da erscholl eine Stimme aus der Wolke:
Dieser ist mein auserwählter Sohn,
auf ihn sollt ihr hören.
36Während die Stimme erscholl,
fanden sie Jesus allein.
Und sie schwiegen
und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem,
was sie gesehen hatten.

Zur Eucharistiefeier   Jesus ist gekommen, damit wir das Leben haben, die Fülle des Lebens. Er selbst ist das Leben, er ist die Fülle, aus der wir alle alles empfangen haben. Er schenkt uns Gnade und Herrlichkeit.

Gabengebet

Gott, unser Vater,
sende über uns und diese Gaben
das Licht deiner Herrlichkeit,
das in deinem Sohn aufgestrahlt ist.
Es vertreibe das Dunkel der Sünde
und mache uns zu Kindern des Lichtes.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

Kommunionvers1 Joh 3, 2

Wenn der Herr offenbar wird, werden wir ihm ähnlich sein,
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
in der Verklärung deines Sohnes
wurde der Glanz seiner Gottheit offenbar.
Lass uns durch den Empfang der himmlischen Speise
seinem verherrlichten Leib gleichgestaltet werden.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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