Achtundzwanzigster Sonntag – im Jahreskreis

Viele Menschen haben Jesus gesehen, und er hat sie gesehen; aber einige hat er angeblickt, das waren für sie Augenblicke großer Entscheidung. Das Evangelium verschweigt nicht, dass die Begegnung mit Jesus nicht immer zur sofortigen Änderung des eigenen Lebens führt. Gott aber wird warten, bis wir uns für ihn entscheiden.

EröffnungsversPs 130 (129), 3–4

Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten,
Herr, wer könnte bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung, Gott Israels.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Herr, unser Gott,
deine Gnade komme uns zuvor und begleite uns,
damit wir dein Wort im Herzen bewahren
und immer bereit sind, das Gute zu tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR 1. LESUNG   Das Lob der Weisheit in dieser Lesung wird dem König Salomo in den Mund gelegt. Macht und Reichtum, Gesundheit und Schönheit haben keinen Wert ohne die Weisheit. Sie allein hat Bestand. Die Sonne scheint nur am Tag, die Weisheit aber leuchtet auch über den Tod hinaus; sie bleibt dem Menschen als ewiges Licht der Gotteserkenntnis und Gottesgemeinschaft.

Erste LesungWeish 7, 7–11

Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit der Weisheit

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

7Ich betete und es wurde mir Klugheit gegeben;
ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir.
8Ich zog sie Zeptern und Thronen vor,
Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.
9Einen unschätzbaren Edelstein stellte ich ihr nicht gleich;
denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand
und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.
10Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie
und zog ihren Besitz dem Lichte vor;
denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.
11Zugleich mit ihr kam alles Gute zu mir,
unzählbare Reichtümer waren in ihren Händen.

AntwortpsalmPs 90 (89), 12–13.14–15.16–17 (Kv: vgl. 14)

Kv Sättige uns, Herr, mit deiner Huld!GL 50, 1
Dann werden wir jubeln und uns freuen. – Kv

12Unsere Tage zu zählen, lehre uns! *
Dann gewinnen wir ein weises Herz.
13Kehre doch um, Herr! – Wie lange noch? *
Um deiner Knechte willen lass es dich reuen! – (Kv)
14Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! *
Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.
15Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, *
so viele Jahre, wie wir Unheil sahn. – (Kv)
16Dein Wirken werde sichtbar an deinen Knechten *
und deine Pracht an ihren Kindern.
17Güte und Schönheit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns! /
Lass gedeihen das Werk unsrer Hände, *
ja, das Werk unsrer Hände lass gedeihen! – Kv

ZUR 2. LESUNG   Von Anfang an ist die Geschichte der Menschheit vom Wort Gottes bestimmt. Sein Wort ist lebendig und mächtig; es ist seine Art, in die Geschichte einzugreifen. Sein Wort ist Schöpfung und Offenbarung, es ist Verheißung und Gericht. Das Wort, mit dem er uns das Heil anbietet, fordert aber auch unsere Entscheidung.

Zweite LesungHebr 4, 12–13

Das Wort Gottes richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens

Lesung
aus dem Hebräerbrief.

12Lebendig ist das Wort Gottes,
wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert;
es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist,
von Gelenken und Mark;
es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens;
13vor ihm bleibt kein Geschöpf verborgen,
sondern alles liegt nackt und bloß
vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft schulden.

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 5, 3

Halleluja. Halleluja.
Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Der Ruf zur Nachfolge ergeht an alle, die an Jesus glauben; aber nicht alle werden zur gleichen Form der Nachfolge gerufen. Nicht jeder muss alles hergeben, was er besitzt, wie auch nicht jeder zum Martyrium berufen ist. Der reiche junge Mann im Evangelium hat Jesus nach dem sicheren Weg zum ewigen Leben gefragt; für ihn hätte die Nachfolge im Verzicht auf seinen Reichtum bestanden. Dazu ist nur der Mensch fähig, der begriffen hat: Gott allein ist groß, alles andere ist klein und vergeht. Je deutlicher der Mensch dies erkennt, desto dringender wird sein Wunsch werden, nur Gott zu suchen.

EvangeliumMk 10, 17–30

Verkaufe, was du hast, und folge mir nach!

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
17 lief ein Mann auf Jesus zu,
fiel vor ihm auf die Knie
und fragte ihn: Guter Meister,
was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?
18Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut?
Niemand ist gut außer der eine Gott.
19Du kennst doch die Gebote:
Du sollst nicht töten,
du sollst nicht die Ehe brechen,
du sollst nicht stehlen,
du sollst nicht falsch aussagen,
du sollst keinen Raub begehen;
ehre deinen Vater und deine Mutter!
20Er erwiderte ihm: Meister,
alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.
21Da sah ihn Jesus an,
umarmte ihn
und sagte: Eines fehlt dir noch:
Geh, verkaufe, was du hast,
gib es den Armen
und du wirst einen Schatz im Himmel haben;
dann komm und folge mir nach!
22Der Mann aber war betrübt, als er das hörte,
und ging traurig weg;
denn er hatte ein großes Vermögen.
23Da sah Jesus seine Jünger an
und sagte zu ihnen:
Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen,
in das Reich Gottes zu kommen!
24Die Jünger waren über seine Worte bestürzt.
Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen:
Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!
25Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,
als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
26Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken
und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?
27Jesus sah sie an
und sagte: Für Menschen ist das unmöglich,
aber nicht für Gott;
denn für Gott ist alles möglich.
28Da sagte Petrus zu ihm:
Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
29Jesus antwortete: Amen, ich sage euch:
Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen
Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater,
Kinder oder Äcker verlassen hat,
30 wird das Hundertfache dafür empfangen.
Jetzt in dieser Zeit
wird er Häuser und Brüder, Schwestern und Mütter,
Kinder und Äcker erhalten,
wenn auch unter Verfolgungen,
und in der kommenden Welt das ewige Leben.

Oder Kurzfassung:

EvangeliumMk 10, 17–27

Verkaufe, was du hast, und folge mir nach!

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
17 lief ein Mann auf Jesus zu,
fiel vor ihm auf die Knie
und fragte ihn: Guter Meister,
was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?
18Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut?
Niemand ist gut außer der eine Gott.
19Du kennst doch die Gebote:
Du sollst nicht töten,
du sollst nicht die Ehe brechen,
du sollst nicht stehlen,
du sollst nicht falsch aussagen,
du sollst keinen Raub begehen;
ehre deinen Vater und deine Mutter!
20Er erwiderte ihm: Meister,
alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.
21Da sah ihn Jesus an,
umarmte ihn
und sagte: Eines fehlt dir noch:
Geh, verkaufe, was du hast,
gib es den Armen
und du wirst einen Schatz im Himmel haben;
dann komm und folge mir nach!
22Der Mann aber war betrübt, als er das hörte,
und ging traurig weg;
denn er hatte ein großes Vermögen.
23Da sah Jesus seine Jünger an
und sagte zu ihnen:
Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen,
in das Reich Gottes zu kommen!
24Die Jünger waren über seine Worte bestürzt.
Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen:
Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!
25Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,
als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
26Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken
und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?
27Jesus sah sie an
und sagte: Für Menschen ist das unmöglich,
aber nicht für Gott;
denn für Gott ist alles möglich.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

ZUR EUCHARISTIEFEIER   Das unruhige Menschenherz will Leben und Glück, das heißt aber: Es will Heil und Erlösung. Gott selbst hat uns so geschaffen. Er pflanzt die Sehnsucht in unser Herz, und er ist die Erfüllung. Er verleiht uns die Kraft, uns von allem zu lösen, was dieser Erlösung im Wege steht.

Gabengebet

Herr und Gott,
nimm die Gebete und Opfergaben
deiner Gläubigen an.
Lass uns diese heilige Feier
mit ganzer Hingabe begehen,
damit wir einst das Leben
in der Herrlichkeit des Himmels erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

KommunionversPs 34 (33), 11

Reiche müssen darben und hungern.
Wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren.

Oder:Vgl. 1 Joh 3, 2

Wenn der Herr offenbar wird, werden wir ihm ähnlich sein;
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
in der heiligen Opferfeier
nährst du deine Gläubigen
mit dem Leib und dem Blut deines Sohnes.
Gib uns durch dieses Sakrament auch Anteil
am göttlichen Leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE

Wir Brüder von Taizé sind keine geistlichen Meister, die bereits ans Ziel gelangt sind. Durch unser Leben als Communauté, als Gemeinschaft, möchten wir der Hoffnung Ausdruck geben, die in uns wohnt, und sogar etwas von der neuen Welt vorwegnehmen, die in Christus angebrochen ist. Aber wir sind in der Nachfolge Jesu als Arme des Evangeliums unterwegs, mit unserer Zerbrechlichkeit und unseren Verletzungen. Wir erheben nicht den Anspruch, besser zu sein als andere. Uns charakterisiert die Entscheidung, Christus zu gehören. Bei dieser Entscheidung möchten wir vollkommen konsequent sein und mit dem ganzen Volk Gottes unseren Weg im Glauben gehen. (Frère Alois, Taizé)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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