An Wochentagen der Weihnachtszeit
Wo das Hochfest Erscheinung des Herrn auf den Sonntag vom 2. bis 8. Januar verlegt wird, nimmt man nach diesem Sonntag die für die vom 7. bis zum 12. Januar vorgesehenen Texte, wobei die folgenden entsprechend entfallen.
2. Januar
Eröffnungsvers
Ein heiliger Tag strahlt über uns auf.
Kommt, betet an den Herrn,
denn ein großes Licht ist auf die Erde herabgekommen.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
gläubig bekennen wir, dass dein ewiger Sohn
Fleisch angenommen hat
aus der jungfräulichen Mutter
und wahrhaft Mensch geworden ist.
Lass uns diesen Glauben treu bewahren
und einst aus dieser friedlosen Welt
zur ewigen Freude gelangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Fortsetzung der Lesung vom 31. Dezember. - „Lüge“ ist in der Sprache des ersten Johannesbriefes nicht nur irgendeine Unwahrheit; sie ist die Gegenwahrheit, die Gegenwirklichkeit, die aus der Finsternis kommt. „Der Lügner“ ist nach Joh 8,44 der Teufel. Zu ihm gehört, wer leugnet, dass Jesus der Sohn Gottes, der Herr und Messias ist. Dieses Leugnen (V. 22.23) ist Kampf gegen die Offenbarung, die in Jesus Christus geschehen ist, und Kampf gegen seine Gemeinde. Mit anderen Worten: es sind nicht Leute gemeint, die Glaubensschwierigkeiten haben, sondern solche, die den Glauben bekämpfen, Irrlehrer. An die Glaubenden richtet sich die Zusicherung, dass die Verheißung des Sohnes sich erfüllt: das ewige Leben, die bleibende Gemeinschaft. - Über „Salbung“ vergleiche die Einführung zur Lesung am 31. Dezember. - Joh 14,10-11; 17,11.21.
ERSTE Lesung |
1 Joh 2, 22-28 |
Was ihr von Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
Liebe Brüder!
22Wer ist der Lügner - wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist: wer den Vater und den Sohn leugnet.
23Wer leugnet, dass Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, dass er der Sohn ist, hat auch den Vater.
24Für euch gilt: Was ihr von Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben; wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, dann bleibt ihr im Sohn und im Vater.
25Und seine Verheißung an uns ist das ewige Leben.
26Dies habe ich euch über die geschrieben, die euch in die Irre führen.
27Für euch aber gilt: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr braucht euch von niemand belehren zu lassen. Alles, was seine Salbung euch lehrt, ist wahr und keine Lüge. Bleibt in ihm, wie es euch seine Salbung gelehrt hat.
28Und jetzt, meine Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er erscheint, die Zuversicht haben und bei seinem Kommen nicht zu unserer Schande von ihm gerichtet werden.
Antwortpsalm |
Ps 98 (97), 1.2-3b.3c-4 (R: vgl. 3cd) |
R Alle Enden der Erde sehen das Heil unsres Gottes. - R | (GL neu 55,1) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied; | VIII. Ton |
denn er hat wunderbare Taten vollbracht.
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm. - (R)
2 Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
3ab Er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel. - (R)
3cd Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
4 Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde,
freut euch, jubelt und singt! - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Hebr 1, 1-2 |
Halleluja. Halleluja.
Einst hat Gott zu den Vätern gesprochen durch die Propheten;
heute aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn.
Halleluja.
Zum Evangelium Durch Zeugen und durch Zeichen hat Jesus sich der Welt zu erkennen gegeben. Johannes „kam als Zeuge“ (1,7). Er predigte und taufte, Johannes hat es, wie dann auch Jesus, mit drei Gruppen von Menschen zu tun: den Juden von Jerusalem (V. 19), dem Volk und einigen Jüngern. Über seine eigene Sendung hat er sie nicht im Unklaren gelassen: dem Kommenden vorauszugehen und ihm den Weg zu bereiten. Johannes sollte alle zum Glauben führen (1,7); aber schon beginnt das Drama, die Scheidung der Geister: die Priester und Leviten kehren nach Jerusalem zurück; sie haben nichts gesehen, nichts verstanden. - Joh 3,28; 5,33; Lk 3,15-18.
Evangelium |
Joh 1, 19-28 |
Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
19Dies ist das Zeugnis Johannes‘ des Täufers: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?,
20bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias.
21Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
22Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst?
23Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
24Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.
25Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet?
26Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt
27und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.
28Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.
Fürbitten
Christus, den Sohn des lebendigen Gottes, rufen wir an:
Erhalte deine Kirche im Glauben an dich und deine Sendung.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Gebiete Einhalt dem Hass und der Friedlosigkeit in der Welt.
Mach uns bereit, dir in unseren Brüdern und Schwestern zu dienen.
Lass unsere Verstorbenen zur ewigen Freude gelangen.
Denn in deiner Liebe bist du allen Menschen nahe. Dir danken wir jetzt und in Ewigkeit. A.: Amen.
Gabengebet
Herr, wir bringen unsere Gaben dar
für die Feier,
in
der sich ein heiliger Tausch vollzieht.
Nimm sie in Gnaden
an
und schenke uns dich selbst
in deinem Sohn Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Kommunionvers |
Joh 1, 14 |
Wir haben seine Herrlichkeit geschaut,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.
Schlussgebet
Allmächtiger Gott,
wir danken dir für das Brot des Lebens,
das du uns gereicht hast.
Gib uns durch dieses Sakrament
Kraft für unseren Weg zu dir
und schütze uns in deiner nie versagenden Liebe.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Das Wesen der Lüge steckt viel tiefer als in dem Widerspruch zwischen Denken und Sagen. ,Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist?‘ (1 Joh 2,22). Lüge ist Widerspruch gegen das Wort Gottes, wie er es in Christus gesprochen hat und in dem die Schöpfung beruht, Lüge ist demzufolge die Verneinung, Leugnung und wissentliche und willentliche Zerstörung der Wirklichkeit, wie sie von Gott geschaffen ist und in Gott besteht. Unser Wort hat die Bestimmung, in der Einheit mit Gottes Wort das Wirkliche, wie es in Gott ist, auszusagen. Das menschliche Wort, wenn es wahr sein soll, darf ebenso wenig den Sündenfall leugnen wie das schöpferische und versöhnende Wort Gottes, in dem alle Entzweiung überwunden ist“ (D. Bonhoeffer).