Samstag der 7. Osterwoche

Messe am Vormittag

 

Eröffnungsvers

 Apg 1, 14

Die Jünger verharrten einmütig im Gebet,

zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu,

und mit seinen Brüdern. Halleluja.

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott

am Ende der heiligen fünfzig Tage

bitten wir dich:

Gib uns die Gnade,

dass wir in einem Leben aus dem Glauben

das Ostergeheimnis deines Sohnes bewahren,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

 

Zur Lesung  Endlich ist Paulus in Rom. Dort gibt es bereits eine Christengemeinde; die „Brüder“ kommen Paulus bis Forum Appii und Tres Tabernae entgegen. Aber die erste Sorge des Paulus gilt - so merkwürdig uns das berühren mag - den Juden. Er macht einen letzten Versuch, diese seine „Brüder“ für Jesus zu gewinnen (V. 17 und 23). Denn „um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Fesseln“ (V. 20). Er hat wenig Erfolg; wie in Asien und dann in Griechenland (13,46; 18,6), so erklärt er jetzt auch in Rom, dass die Heilsbotschaft, weil sie von den Juden abgelehnt wird, sich den Heiden zuwendet: „und sie werden hören“ (28,28). Die Kirche aus Juden und Heiden: dieses Thema steht als Frage und als schmerzliches Problem am Ende der Apostelgeschichte. - Apg 1,8; 4,29; Röm 9-11.

 

 

ERSTE Lesung

Apg 28, 16-20.30-31

Paulus blieb in Rom und verkündete das Reich Gottes

Lesung aus der Apostelgeschichte

16Nach unserer Ankunft in Rom erhielt Paulus die Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, zusammen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.

17Drei Tage später rief er die führenden Männer der Juden zusammen. Als sie versammelt waren, sagte er zu ihnen: Brüder, obwohl ich mich nicht gegen das Volk oder die Sitten der Väter vergangen habe, bin ich von Jerusalem aus als Gefangener den Römern ausgeliefert worden.

18Diese haben mich verhört und wollten mich freilassen, da nichts gegen mich vorlag, worauf der Tod steht.

19Weil aber die Juden Einspruch erhoben, war ich gezwungen, Berufung beim Kaiser einzulegen, jedoch nicht, um mein Volk anzuklagen.

20Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, euch sehen und sprechen zu dürfen. Denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Fesseln.

30Er blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm kamen.

31Er verkündete das Reich Gottes und trug ungehindert und mit allem Freimut die Lehre über Jesus Christus, den Herrn, vor.

 

 

Antwortpsalm

Ps 11 (10), 4.5 u. 7 (R: vgl. 7b)

          R Wer rechtschaffen ist, darf dein Angesicht schauen, Herr. - R

(GL neu 46,1)

             Oder:
          R Halleluja. - R
4        Der Herr weilt in seinem heiligen Tempel,

II. Ton

          der Thron des Herrn ist im Himmel.

          Seine Augen schauen herab,

          seine Blicke prüfen die Menschen. - (R)

5        Der Herr prüft Gerechte und Frevler;

          wer Gewalttat liebt, den hasst er aus tiefster Seele.

7        Denn der Herr ist gerecht, er liebt gerechte Taten;

          wer rechtschaffen ist, darf sein Angesicht schauen. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Joh 16, 7.13

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Den Geist der Wahrheit werde ich zu euch senden.

Er wird euch in die ganze Wahrheit führen.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Der auferstandene Herr hat dem Petrus Verantwortung und Vollmacht übertragen und ihn auf den Weg des Martyriums gewiesen. Zu der Zeit, als Joh 21 geschrieben wurde, war Petrus als Märtyrer gestorben (um 64-67 n. Chr.). Johannes aber lebte noch, und es gab wohl in der Gemeinde die Auffassung, der Lieblingsjünger werde nicht sterben. Musste der letzte noch lebende Apostel nicht der bleibende Pfeiler sein, bis der Herr wiederkam? Alle Spekulationen dieser Art werden hier abgewiesen. Nicht um Rang und Vorrecht soll es in der Kirche Christi gehen, nicht um Petrus und nicht um Johannes, sondern um das Durchhalten in der treuen Nachfolge bis ans Ende. - Joh 13,23-25.

 

 

Evangelium

Joh 21, 20-25

Dieser Jünger ist es, der all das aufgeschrieben hat, und sein Zeugnis ist wahr

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu Simon Petrus: Folge mir!

20Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte,  diesem folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird?

21Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm?

22Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!

23Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an?

24Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.

25Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.

 

 

Fürbitten

Wir beten zu unserem Herrn Jesus Christus, den der Heilige Geist verherrlicht hat:

Heilige die Kirche durch die Gaben des Heiligen Geistes.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Überwinde den Hass zwischen den Völkern, und gib ihnen Frieden. Heile die Kranken, und erleuchte die Irrenden.

Nimm dich unserer Schwachheit an, damit wir in rechter Weise beten können.

Gott, allmächtiger Vater, du erneuerst die Welt durch die Sendung des Heiligen Geistes. Lass auch unser Leben neu werden in Gerechtigkeit und Heiligkeit durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr und Gott,

dein Heiliger Geist komme auf uns herab.

Er mache uns bereit

für die Feier des heiligen Opfers,

denn er ist die Vergebung der Sünden.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen von Christi Himmelfahrt

 

 

Kommunionvers

Joh 16, 14

Der Heilige Geist wird mich verherrlichen - so spricht der Herr.

Denn von dem, was mein ist, wird er nehmen und euch verkünden.

Halleluja.

 

 

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,

du hast uns von den alten

zu den neuen Zeichen des Heils hinübergeführt.

Lass uns die Gewohnheiten

des alten Menschen ablegen

und neu werden in Heiligkeit und Gerechtigkeit.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

„An der Stelle , wo wir noch nicht eins sind, da sind wir noch nicht heil. Die tiefste Wunde am Leib Christi, die Herzwunde, ist nach Eph 2,16 die Gespaltenheit zwischen alt- und neubundlichem Gottesvolk. Schließen wird sie sich erst an dem Tag, da wir einander wieder als Brüder erkennen und lieben.

Israel hat versagt im Glauben an die inkarnierte Liebe. Wir, die aus den Heiden kamen, haben versagt im Zeugnis für sie. Wie wir nun - von Gott im Ungehorsam zusammengeschlossen - beide Gottes Erbarmen brauchen (Röm 11,32), so werden wir auch die Fülle des Erbarmens finden, wenn wir uns von Gott im Gehorsam zusammenschließen lassen. Wir brauchen einander. Finden wir zueinander, dann - dann erst - sind die beiden verlorenen Söhne vollends vom Vater wieder gefunden. Es wird dann einen Austausch unserer Gaben geben. Dieser Austausch wird wie ein Strom von Herz zu Herz sein. - Und so erst wird das Antlitz der Kirche erneuert sein. Es wird das ihrer Urtage sein, das ihrer ersten Liebe, das einer Kirche aus Juden und Heiden“ (Heinrich Spaemann).

 

„Wie die Schrift bezeugt hat Jerusalem die Zeit seiner Heimsuchung nicht erkannt, und ein großer Teil der Juden hat das Evangelium nicht angenommen, ja nicht wenige haben sich seiner Ausbreitung widersetzt. Nichtsdestoweniger sind die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von Gott geliebt um der Väter willen; sind doch seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich. Mit den Propheten und mit demselben Apostel erwartet die Kirche den Tag, der nur Gott bekannt ist, an dem alle Völker mit einer Stimme den Herrn anrufen und ihm ‚einträchtig dienen‘ (Zefanja 3,9)“ (II. Vatikan. Konzil, Über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen 4).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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