SAMSTAG DER 5. OSTERWOCHE
Eröffnungsvers |
Kol 2, 12 |
Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben,
mit ihm auch auferweckt,
weil ihr den Glauben an die Kraft Gottes
angenommen habt,
der ihn von den Toten auferweckte. Halleluja.
TAGESGEBET
Gott, du Ursprung unseres Heils,
durch die Wiedergeburt in der Taufe
hast du uns gerecht gemacht
und uns befähigt, ewiges Leben zu empfangen.
Schenke uns die Fülle dieses Lebens
in deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Bald nach dem Apostelkonzil
geht Paulus von neuem auf Reisen. Es ist seine zweite Missionsreise (Apg 15,36
- 18,22). Er reist diesmal ohne Barnabas. Barnabas wollte den Johannes-Markus
mitnehmen, das aber lehnte Paulus rundweg ab, da Markus auf der ersten
Missionsreise versagt hatte (Apg 13,13). Das Zerwürfnis hat die
Missionstätigkeit
nicht verhindert, sondern verdoppelt: Paulus reiste zu den neuen Gemeinden in
Kleinasien. Barnabas fuhr mit seinem Neffen Markus nach Zypern (15,36-41).
Anstelle des Barnabas ist jetzt Silas der Begleiter des Paulus; als Dritter
kommt in Lystra der junge Timotheus hinzu; er war ein „Jünger“, d. h. Christ,
vermutlich von der ersten Missionsreise des Paulus her. Dass Paulus den bereits
Getauften beschneiden lässt, muss auffallen. Er hat doch die Beschlüsse der
Apostel und Ältesten bei sich, in denen die gesetzesfreie Heidenmission
ausdrücklich bestätigt wird. Ob Lukas hier einer unzuverlässigen Überlieferung
gefolgt ist? Andernfalls muss man an ein erstaunliches Zugeständnis denken, das
Paulus der jüdischen Denkweise im Interesse der Missionsarbeit gemacht hat. -
Die zusammenfassende Darstellung V. 6-7 berichtet eine teilweise gescheiterte
Missionsreise. Der Heilige Geist (V. 6), „der Geist Jesu“ (V. 7), drängt ihn
auf ein anderes Missionsgebiet. Was in den Versen 9-10 berichtet wird, ist eine
entscheidende Wende, die der Apostel Paulus und damit die christliche Mission
vollzogen hat: die Botschaft wendet sich nicht zu den Völkern Asiens, sondern
zuerst nach Europa. - 1 Tim 1,2; 2 Tim 1,5; 3,15; Phlm 1; Hebr 13,23; Apg
15,23-29; 1 Kor 7,18; Gal 2,1-10; 4,13-15; Apg 10,9-23.
ERSTE Lesung |
Apg 16, 1-10 |
Komm herüber nach
Mazedonien, und hilf uns!
Lesung aus der Apostelgeschichte
1kam Paulus auch nach Derbe und
nach Lystra. Dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubig
gewordenen Jüdin und eines Griechen.
2Er war Paulus von den
Brüdern in Lystra und Ikonion empfohlen worden.
3Paulus wollte ihn als
Begleiter mitnehmen und ließ ihn mit Rücksicht auf die Juden, die in jenen Gegenden
wohnten, beschneiden; denn alle wussten, dass sein Vater ein Grieche war.
4Als sie nun durch die Städte
zogen, überbrachten sie ihnen die von den Aposteln und den Ältesten in
Jerusalem gefassten Beschlüsse und trugen ihnen auf, sich daran zu halten.
5So wurden die Gemeinden im
Glauben gestärkt und wuchsen von Tag zu Tag.
6Weil ihnen aber vom Heiligen
Geist verwehrt wurde, das Wort in der Provinz Asien zu verkünden, reisten sie
durch Phrygien und das galatische Land.
7Sie zogen an Mysien entlang
und versuchten, Bithynien zu erreichen; doch auch das erlaubte ihnen der Geist
Jesu nicht.
8So durchwanderten sie Mysien
und kamen nach Troas hinab.
9Dort hatte Paulus in der
Nacht eine Vision. Ein Mazedonier stand da und bat ihn: Komm herüber nach
Mazedonien, und hilf uns!
10Auf diese Vision hin wollten
wir sofort nach Mazedonien abfahren; denn wir waren überzeugt, dass uns Gott
dazu berufen hatte, dort das Evangelium zu verkünden.
Antwortpsalm |
Ps 100 (99), 2-3.4-5 (R: vgl. 1) |
R Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde! - R |
(GL neu 55,1) |
Oder: | |
R Halleluja. - R |
2 Dient dem Herrn mit Freude! |
VIII. Ton |
Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
3
Erkennt: Der Herr allein ist Gott.
Er hat uns geschaffen, wir sind sein
Eigentum,
sein Volk und die Herde seiner Weide.
- (R)
4
Tretet mit Dank durch seine Tore ein!
Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe
seines Tempels!
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5
Denn der Herr ist gütig,
ewig währt seine Huld,
von Geschlecht zu Geschlecht seine
Treue. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Kol 3, 1 |
Halleluja.
Halleluja.
Ihr
seid mit Christus auferweckt;
darum
strebt nach dem, was im Himmel ist,
wo
Christus zur Rechten Gottes sitzt.
Halleluja.
Zum Evangelium „Die
Christen wohnen zwar in der Welt, aber sie sind nicht aus der Welt“, heißt es in einem frühchristlichen
Text (Diognetbrief 6,3). Der Abschnitt Joh 15,18 - 16, 4a spricht vom Hass
der Welt gegen die Jünger Jesu. Die „Welt“ ist zwangsläufig totalitär; sie
erträgt
es nicht, dass es Menschen gibt, die nicht nach ihrem Gesetz leben. Die
Finsternis kann das Licht nicht ertragen. Außerdem: das Lebensgesetz des Meisters ist auch das des Jüngers. Der Hass
der Welt gilt nicht eigentlich dem einzelnen Jünger er gilt der geheimen
Wirklichkeit, der unkontrollierbaren Kraft, die den Jünger treibt, ihn von der
Welt unterscheidet und aus ihr herausnimmt; „um meines Namens willen“: das ist
der wahre Grund. Der Hass der Welt gilt Christus dem Herrn selbst und seinem
Geist, der in den Jüngern am Werk ist. - Mt 10,22; 1 Joh 3,11-18; Joh 1,10; 1714-16;
13,16; Mt 10,24-25; Lk 6,40; 2 Tim 3,12; Apg 5,41; 9,4; 1 Joh
3,1.
Evangelium |
Joh 15, 18-21 |
Ihr stammt nicht von der Welt, sondern ich habe euch aus
der Welt erwählt
+Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
18Wenn die Welt euch hasst,
dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.
19Wenn ihr von der Welt
stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr
nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe,
darum hasst euch die Welt.
20Denkt an das Wort, das ich
euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich
verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort
festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.
21Das alles werden sie euch um
meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.
FÜRBITTEN
Jesus
Christus, einmal geopfert, stirbt nicht wieder, sondern lebt auf ewig. Ihn
bitten wir:
Schenke
allen Getauften die Fülle des Lebens in deiner Herrlichkeit.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Überwinde
unter den Menschen Hass und Verblendung.
Gib
allen verfolgten Christen Standhaftigkeit und Glaubensmut.
Nimm
unsere Verstorbenen auf in deine österliche Herrlichkeit.
Vater im Himmel, du hast uns geschaffen, wir sind dein Eigen. Schau gütig auf uns, und erhöre uns durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
GABENGEBET
Gütiger Gott,
nimm unsere Gaben an
und gewähre uns deinen Schutz,
damit wir die Taufgnade,
die wir empfangen haben, nicht verlieren
und zur ewigen Freude gelangen,
die du für uns bereitet hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Osterzeit
Kommunionvers |
Joh l7, 20-21 |
So spricht der Herr:
Ich bitte dich, Vater für sie: Lass sie eins sein
in uns
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
Halleluja.
SCHLUSSGEBET
Gütiger Gott,
bewahre dem Volk der Erlösten
deine Liebe und Treue
Das Leiden deines Sohnes hat uns gerettet,
seine Auferstehung erhalte uns in der Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren
Herrn.
„Ein Mann im Traum ruft
,Hilfe!‘ (= Rettung) -
das gibt uns eine neue Sicht für die Botschaft. Christus
den Völkern zu bringen ist mehr, als sie zu einer anderen Religion zu
überreden, es ist so viel wie ,Rettung‘ bringen“ (Helga Rusche).
„Fürchte dich nicht, weil
dich der Mensch zertritt. Wein sollst du werden. Du wurdest Traube, um
zertreten zu werden ... Glaubst du, du hättest keine Drangsale, so hast du noch
nicht begonnen, ein Christ zu sein“ (Augustinus).