DIENSTAG DER 2. OSTERWOCHE
Eröffnungsvers |
Offb 19, 6-7 |
Der Herr ist König geworden,
Gott, der Herrscher des Alls!
Wir wollen uns freuen und
jubeln
und ihm allein die Ehre
erweisen. Halleluja.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast uns in den österlichen Sakramenten
das Unterpfand
der kommenden Herrlichkeit gegeben.
Hilf uns, den Sieg des Auferstandenen zu
verkünden,
und lass die Fülle seiner Herrlichkeit
an uns offenbar werden, wenn er wiederkommt.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in
alle Ewigkeit.
Zur Lesung Die Jüngergemeinde in Jerusalem
wird die „Gemeinde der Gläubigen“ genannt (4,32): die Gemeinde
derer, denen der Glaube an den auferstandenen Herrn zum großen Lebensinhalt
geworden ist. Sie haben alles gemeinsam: den Glauben, das Gebet, die Freude und
auch den Besitz. In dem Idealbild, das hier von der christlichen Gemeinde
gezeichnet wird, gibt es keine Armen. Die Verheißung „Es wird bei dir
keine Armen geben“ (Dtn 15,4) kann dort wahr werden, wo die Menschen
„ein
Herz und eine Seele“ sind. Spaltung schafft Armut, und Reichtum schafft
Spaltung. Die Spaltung aber macht es unmöglich, die Auferstehung Jesu
glaubwürdig zu verkünden. Er ist kein Zufall, dass in der heutigen Lesung
beides verbunden ist: die Gemeinsamkeit des Besitzes und die Kraft der
apostolischen
Verkündigung. - Apg 2,42-47; 5,12-16; Joh 17,11.21; Phil 1,27; Lk 12,33.
erste lesung |
Apg 4, 32-37 |
Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele
Lesung aus der Apostelgeschichte
32Die Gemeinde der Gläubigen
war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein
Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.
33Mit großer Kraft legten die
Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte
auf ihnen allen.
34Es gab auch keinen unter
ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften
ihren Besitz, brachten den Erlös
35und legten ihn den Aposteln
zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.
36Auch Josef, ein Levit aus
Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt Sohn des Trostes,
genannt wurde,
37verkaufte einen Acker, der
ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
Antwortpsalm |
Ps 93 (92), 1.2-3.4-5 (R: 1a) |
R Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit. - R |
(GL neu 52,1) |
Oder: |
R Halleluja. - R |
1 Der Herr ist König, mit Hoheit bekleidet; |
VIII. Ton |
der Herr hat sich bekleidet und mit
Macht umgürtet.
Der Erdkreis ist fest gegründet,
nie wird er wanken. - (R)
2
Dein Thron steht fest von Anbeginn,
du bist seit Ewigkeit.
3 Fluten erheben sich, Herr,
Fluten erheben ihr Brausen,
Fluten erheben ihr Tosen. - (R)
4
Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser,
gewaltiger als die Brandung des Meeres
ist der Herr in der Höhe.
5 Deine Gesetze sind fest und verlässlich;
Herr, Deinem Haus gebührt Heiligkeit
für alle Zeiten. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 3, 14.15 |
Halleluja. Halleluja.
Der Menschensohn muss erhöht
werden,
damit jeder, der glaubt, in
ihm das ewige Leben hat.
Halleluja.
Zum Evangelium Die schöpferische, Leben spendende Kraft der Taufe ist nicht das Wasser,
sondern der Geist Gottes. Das Wort für „Geist“ kann im Hebräischen
und ebenso im Griechischen auch „Wind“ bedeuten. So legt sich der
Vergleich des Geistes mit dem Brausen des Windes auch von der Sprache her nahe.
Wie der Sturmwind, so ist auch der Geist unberechenbar in seinen Wirkungen. Der
Mensch, der sich seiner Führung überlässt, muss mit Überraschungen rechnen. Die
Jünger haben das Wirken des heiligen Geistes erfahren; deshalb geht Johannes
in Vers 11 unvermerkt vom „Ich“ der Jesusrede zum
„Wir“ der
christlichen Gemeinde über. Die ganzen Ausführungen der Verse 13-21 sind nach
heute allgemeiner Auffassung nicht als Fortsetzung der Rede Jesu anzusehen,
sondern als Überlegung des Evangelisten. Nur scheinbar wird hier das Thema von
der Wiedergeburt verlassen; tatsächlich erhält es hier eine wesentliche
Ergänzung; auch der Mensch selbst hat zu der Wiedergeburt aus Wasser und Geist
etwas Wesentliches beizutragen: den Glauben. - Koh 11,5; Apg 2,1-4; Joh 6,60-63; Weish 9,16-17; Dan 7,13; Eph 4,8-10; Num 21,8-9; Weish 16,5-7.
Evangelium |
Joh 3, 7-15 |
Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn |
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes |
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus:
7Wundere dich nicht, dass ich
dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.
8Der Wind weht, wo er will;
du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So
ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.
9Nikodemus erwiderte ihm: Wie
kann das geschehen?
10Jesus antwortete: Du bist
der Lehrer Israels und verstehst das nicht?
11Amen, amen, ich sage dir:
Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und
doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.
12Wenn ich zu euch über
irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben,
wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?
13Und niemand ist in den
Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der
Menschensohn.
14Und wie Mose die Schlange in
der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden,
15damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.
FÜRBITTEN
Wir beten zu Christus, der alle Menschen zu sich ruft:
Stärke unter deinen Gläubigen Eintracht und Brüderlichkeit.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Überwinde den Hass unter den Völkern, und lass sie Frieden finden.
Gib allen, die sich zerstritten haben, Bereitschaft zur Versöhnung.
Mach uns geduldig und nachsichtig mit den Schwächen unserer Brüder und
Schwestern.
Denn du bist überreich an Erbarmen für alle, die zu dir rufen. Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
gib, dass wir dir allzeit danken
durch die Feier der österlichen Geheimnisse.
In ihnen führst du das Werk der Erlösung fort,
mache sie für uns
zur Quelle der unvergänglichen Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Vgl. Lk 24, 46.26 |
Christus musste leiden und von den Toten
auferstehen
und dadurch in seine
Herrlichkeit eintreten. Halleluja.
Schlussgebet
Gütiger Gott,
durch das Werk der Erlösung
hast du unsere Schuld getilgt
und uns deine Gnade geschenkt. Die Feier der
Geheimnisse Christi
stärke uns in diesem Leben
und schenke uns die ewige Freude.
Darum bitten wir durch ihn,
Christus, unseren Herrn.
„Der Geist Gottes und
der Geist des Menschen stehen nicht unbezogen nebeneinander. Gen 2,7
berichtet, dass Gott dem Menschen seinen Geist einhauchte, dass also der Menschengeist aus dem
Gottesgeist stammt. So ist Gott ,der Herr aller
Lebensgeister‘ (Num 16,22), d.
h. der Herr über Leben und Tod. Gott wirkt den Lebensgeist, hält ihn im Dasein
und nimmt ihn wieder zu sich zurück (Jes 42,5; Ez 37,6; Ijob 10,12; Ps
104,29). Auch die Dynamik des Menschen zum Religiösen ist der von Gott gewirkte
,Geist‘ des Menschen.
Geist ist also das Innerste
Gottes und ebenso das Innerste des Menschen in seiner allumfassenden
Bezogenheit zu Gott, die Augustinus meinte, als er schrieb: Unruhig ist unser
Herz, es ruht in dir“ (Josef Sudbrack).