Achter Sonntag im Jahreskreis

Rechnen wir im Ernst damit, dass Gott für die Menschen sorgt, heute und morgen? Oder ist das, was man die göttliche Vorsehung genannt hat, inzwischen etwa durch Technik und Organisation ersetzt worden? Der Augenschein bestätigt einen bequemen Vorsehungsglauben nicht. Der Gott, an den wir glauben, der Vater Jesu Christi und unser Vater, ist kein Brotverteiler. Er ist der Herr. Er sagt zu jedem von uns: Tu etwas! Hilf deinem Bruder und deiner Schwester!

EröffnungsversPs 18 (17), 19.20

Der Herr wurde mein Halt.
Er führte mich hinaus ins Weite,
er befreite mich, denn er hat an mir Gefallen.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, deine Vorsehung bestimmt den Lauf der Dinge
und das Schicksal der Menschen.
Lenke die Welt in den Bahnen deiner Ordnung,
damit die Kirche
in Frieden deinen Auftrag erfüllen kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Das Volk im babylonischen Exil hat Mühe zu glauben, dass Gott es wieder in die Heimat zurückführen wird; es fühlt sich von Gott verlassen und vergessen. Der Prophet antwortet darauf mit einer Heilsankündigung (Jes 49, 15–20), von der die heutige Lesung nur den Anfang enthält (V. 15). Gott vergisst sein Volk nicht, so wenig wie eine Mutter ihr Kind vergisst.Erste LesungJes 49, 14–15

Ich vergesse dich nicht

Lesung
aus dem Buch Jesája.

14Zion sagt: Der Herr hat mich verlassen,
Gott hat mich vergessen.
15Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen,
ohne Erbarmen sein gegenüber ihrem leiblichen Sohn?
Und selbst wenn sie ihn vergisst:
Ich vergesse dich nicht. –
Spruch des Herrn.

AntwortpsalmPs 62 (61), 2–3.6–7.8–9 (Kv: 2a)

Kv Bei Gott allein wird ruhig meine Seele. – KvGL 64, 1

2Bei Gott allein wird ruhig meine Seele, *
von ihm kommt mir Rettung.
3Er allein ist mein Fels und meine Rettung, *
meine Burg, ich werde niemals wanken. – (Kv)
6Bei Gott allein werde ruhig meine Seele, *
denn von ihm kommt meine Hoffnung.
7Er allein ist mein Fels und meine Rettung, *
meine Burg, ich werde nicht wanken. – (Kv)
8Bei Gott ist meine Rettung und meine Ehre, *
mein starker Fels, in Gott ist meine Zuflucht.
9Vertraut ihm, Volk, zu jeder Zeit! /
Schüttet euer Herz vor ihm aus! *
Denn Gott ist unsere Zuflucht. – Kv

Zur 2. Lesung   Die Apostel und ihre Mitarbeiter sind nicht Herren der Gemeinde, sondern ihre Diener. Sie geben das weiter, was sie selbst erhalten haben: die Offenbarung Gottes durch Jesus Christus. Ob sie ihren Dienst treu verwaltet haben, darüber steht das Urteil allein Gott zu.

Zweite Lesung1 Kor 4, 1–5

Der Herr wird die Absichten der Herzen aufdecken

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
1So soll man uns betrachten: als Diener Christi
und als Verwalter von Geheimnissen Gottes.
2Von Verwaltern aber verlangt man,
dass sie sich als treu erweisen.
3Mir macht es allerdings gar nichts aus,
wenn ihr oder ein menschliches Gericht
über mich urteilt;
ich urteile auch nicht über mich selbst.
4Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst,
doch bin ich dadurch noch nicht gerecht gesprochen;
der Herr ist es, der über mich urteilt.
5Richtet also nicht vor der Zeit;
wartet, bis der Herr kommt,
der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen
und die Absichten der Herzen aufdecken wird!
Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Hebr 4, 12

Halleluja. Halleluja.
Lebendig ist das Wort Gottes und wirksam.
Es richtet über die Regungen und Gedanken der Herzen.
Halleluja.

Zum Evangelium   Das heutige Evangelium hat zwei ungleiche Teile: das Wort von den zwei Herren: Gott und dem Mammon (6, 24), und die Spruchreihe von den Vögeln des Himmels und den Lilien des Feldes. – Mammon ist das Geld, das zum Götzen geworden ist. Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen; die Wahrheit dieses Wortes ist heute wie damals mit Händen zu greifen.

EvangeliumMt 6, 24–34

Sorgt euch nicht um morgen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24Niemand kann zwei Herren dienen;
er wird entweder den einen hassen und den andern lieben
oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten.
Ihr könnt nicht Gott dienen
und dem Mammon.
25Deswegen sage ich euch:
Sorgt euch nicht um euer Leben,
was ihr essen oder trinken sollt,
noch um euren Leib,
was ihr anziehen sollt!
Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung
und der Leib mehr als die Kleidung?
26Seht euch die Vögel des Himmels an:
Sie säen nicht,
sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen;
euer himmlischer Vater ernährt sie.
Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
27Wer von euch kann mit all seiner Sorge
sein Leben auch nur um eine kleine Spanne verlängern?
28Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung?
Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen:
Sie arbeiten nicht und spinnen nicht.
29Doch ich sage euch:
Selbst Sálomo war in all seiner Pracht
nicht gekleidet wie eine von ihnen.
30Wenn aber Gott schon das Gras so kleidet,
das heute auf dem Feld steht
und morgen in den Ofen geworfen wird,
wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!31Macht euch also keine Sorgen
und fragt nicht: Was sollen wir essen?
Was sollen wir trinken?
Was sollen wir anziehen?
32Denn nach alldem streben die Heiden.
Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.
33Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit;
dann wird euch alles andere dazugegeben.
34Sorgt euch also nicht um morgen;
denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.
Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Woran hänge ich? Was treibt mich um? Wie oft beherrschen mich die alltäglichen Sorgen? Hier ist der Ort, mich an dem auszurichten, was wirklich zählt. Und mich dem anzuvertrauen, der mein Leben in der Hand hält.

Gabengebet

Gütiger Gott, du selber hast uns die Gaben geschenkt,
die wir auf den Altar legen.
Nimm sie an als Zeichen unserer Hingabe
und gib uns die Kraft
zu einem Leben nach deinem Willen,
damit wir einst den ewigen Lohn empfangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

KommunionversPs 13 (12), 6

Singen will ich dem Herrn, weil er mir Gutes getan hat,
den Namen des Höchsten will ich preisen.

Oder:Mt 28, 20

Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt – so spricht der Herr.

Schlussgebet

Barmherziger Gott, du hast uns in diesem Mahl
die Gabe des Heiles geschenkt.
Dein Sakrament gebe uns Kraft in dieser Zeit
und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Oft bekommt man zu hören: „Mach dir keine Sorgen. Das wird schon wieder.“ Aber wir machen uns trotzdem Sorgen und können nicht einfach deshalb damit aufhören, weil uns das jemand ausreden will. … Können wir irgendetwas tun, um uns weniger Sorgen zu machen und mehr im Frieden zu sein? Wie können wir angesichts der Tatsache, dass all unser Sorgen überhaupt nichts an der Situation ändert, unser Herz und unseren Geist so einstellen, dass sie nicht nutzlose Zeit und Energie mit diesem ängstlichen Gegrübel verschwenden, mit dem wir uns innerlich im Kreis drehen? Jesus sagt: „Euch muss es zuerst um das Reich Gottes gehen.“ Das gibt uns einen Hinweis, in welcher Richtung die Lösung liegen könnte. (Henri Nouwen)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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