Mittwoch der 4. Woche der Fastenzeit

 

Eröffnungsvers

Ps 69 (68), 14

Ich bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade.

Erhöre mich in deiner großen Huld.

Gott, hilf mir in deiner Treue!

 

 

Tagesgebet

Gütiger Gott,

du schenkst den Gerechten ihren Lohn

und verzeihst den Sündern ihre Schuld

um der Buße willen.

Wir bekennen dir unser Versagen;

hab Erbarmen mit unserer Schwachheit

und vergib uns, was wir gefehlt haben.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Das Gotteswort am Beginn der Lesung (V. 8-9a) erinnert an ein ähnliches Wort, das in 42,6 zum „Gottesknecht“ gesagt war. Wer ist dieser Gottesknecht? Nicht einfachhin das Volk Israel; denn er soll den Bund Gottes mit Israel vermitteln oder verkörpern (V. 8). Aber der Gottesknecht gehört zu Israel; er soll die Gefangenen in die Freiheit führen und das Volk erneuern. Die Heimkehr Israels wird in den Versen 9b-13 mit Farben geschildert, die vom Auszug aus Ägypten hergenommen sind (vgl. 40,3-4). Das Volk, das diese Botschaft hört, kann sie kaum glauben (V. 14; vgl. 40,27). Da spricht Gott zu ihm die Sprache der Liebe, die es verstehen muss (vgl. Jes 54,7-8; Hos 11,8-9). Vergleiche auch die Einführung zur Lesung am Montag in der Karwoche. - Ps 69,14; 2 Kor 6,2; Ps 107,1-15; 146,7; Joh 10,9; Offb 7,16; Jes 4,5-6; 25,4-5; Jer 31,20.

 

 

ERSTE Lesung

Jes 49, 8-15

Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund zu sein für das Volk und aufzuhelfen dem Land

Lesung aus dem Buch Jesaja

8So spricht der Herr: Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören, am Tag der Rettung dir helfen. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund zu sein für das Volk, aufzuhelfen dem Land und das verödete Erbe neu zu verteilen,

9den Gefangenen zu sagen: Kommt heraus!, und denen, die in der Finsternis sind: Kommt ans Licht!

10Auf allen Bergen werden sie weiden, auf allen kahlen Hügeln finden sie Nahrung. Sie leiden weder Hunger noch Durst, Hitze und Sonnenglut schaden ihnen nicht. Denn er leitet sie voll Erbarmen und führt sie zu sprudelnden Quellen.

11Alle Berge mache ich zu Wegen, und meine Straßen werden gebahnt sein.

12Seht her: Sie kommen von fern, die einen von Norden und Westen, andere aus dem Land der Siniter.

13Jubelt, ihr Himmel, jauchze, o Erde, freut euch, ihr Berge! Denn der Herr hat sein Volk getröstet und sich seiner Armen erbarmt.

14Doch Zion sagt: Der Herr hat mich verlassen, Gott hat mich vergessen.

15Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht.

 

 

Antwortpsalm

Ps 145 (144), 8-9.13c-14.17-18 (R: vgl. 8)

          R Gnädig und barmherzig ist der Herr, (GL neu 60,1)
          voll Langmut und reich an Gnade. - R
8        Der Herr ist gnädig und barmherzig, VI. Ton

          langmütig und reich an Gnade.

9        Der Herr ist gütig zu allen,

          sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. - (R)

13cd  Der Herr ist treu in all seinen Worten,

          voll Huld in all seinen Taten.

14      Der Herr stützt alle, die fallen,

          und richtet alle Gebeugten auf. - (R)

17      Gerecht ist der Herr in allem, was er tut,

          voll Huld in all seinen Werken.

18      Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe,

          allen, die zu ihm aufrichtig rufen. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 11, 25a.26b

Lob dir, Christus, König und Erlöser! - R

(So spricht der Herr:)

Ich bin die Auferstehung und das Leben.

Jeder, der an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.

Lob dir, Christus, König und Erlöser!

 

 

Zum Evangelium  Jesus beansprucht, über dem Gesetz zu stehen, und begründet diesen Anspruch mit seiner einzigartigen Beziehung zu Gott, seinem Vater. Der Erläuterung und Verteidigung dieses Anspruchs dient die Rede V. 19-47. Der Sohn sagt und tut, was der Vater ihm aufgetragen hat. Er heilt Kranke, er wird sogar Tote erwecken. Der Sohn ist das Wort und die Offenbarung des Vaters selbst. Das Wort hat Leben schaffende Macht. Wer es hört, kommt zum Leben, und zwar zur Stunde, die „schon da ist“ (V. 25). Einmal wird er im Grab die Stimme des Menschensohnes hören und zum Leben auferstehen. Der Menschensohn ist der Weltenrichter und der Weltenretter. - Joh 9,4; 7,1.19.25; 11,53; 10,33; 8,28-29; 18,37; 3,18; 11,25-26; 8,51; 6,57; 1 Joh 5,11; Dan 7,13; 2 Kor 5,10; Joh 11,43-44; Mt 16,27; 25,46; Apg 24,15; Joh 4,34; 6,38.

 

 

Evangelium

Joh 5, 17-30

Wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

17entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk.

18Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte.

19Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn.

20Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet.

21Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.

22Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen,

23damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.

24Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.

25Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben.

26Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben.

27Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.

28Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören

29und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht.

30Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.

 

 

Fürbitten

Lasst uns beten zu Christus, der Macht hat, lebendig zu machen, wen er will:
Sende deinen Gläubigen den Geist, der lebendig macht.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Überwinde Zwietracht unter den Menschen, und bringe ihnen Frieden.

Wende dich den Sündern zu, und schenke ihnen neues Leben.

Gib unseren Verstorbenen Anteil am Leben der Auferstehung.

Denn du bist gekommen, dass wir das Leben haben. Dir sei Dank und Ehre in Ewigkeit.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr, unser Gott,

dieses heilige Opfer helfe uns,

dass wir den alten Menschen ablegen

und den neuen anziehen,

der nach deinem Bild geschaffen ist.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfationen für die Fastenzeit

 

 

Kommunionvers

Joh 3, 17

Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,

damit er die Welt richte,

sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.

 

 

Schlussgebet

Gütiger Gott,

du schenkst deinen Gläubigen die heilige Speise

für den Weg ihrer Pilgerschaft.

Gib, dass uns dieses Sakrament

nicht zum Gericht werde,

sondern zum Leben.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

„Im Wort offenbart sich die Person, Gott offenbart sich im menschgewordenen Wort, in Jesus Christus. Auch das Wort des Menschensohnes ist göttliches Wort, rettendes Wort der Liebe oder schreckliches Wort des Gerichts. Gott spricht zu den Menschen in menschlichen Worten. Er gebraucht die Wörter, die wir aus unserer menschlichen Erfahrung kennen: Vater, Liebe, Leben, Tod. Nur in menschlichen Worten können wir das Wort Gottes weitersagen, die Botschaft Christi weitertragen. Wir müssen die „Sache Gottes“ in die Sprache übersetzen, die wir selbst verstehen und die für andere ein Signal sein, ihnen eine Botschaft übermitteln kann.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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